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#Geisterschiff vor Thailand gibt Rätsel auf

Geisterschiff vor Thailand gibt Rätsel auf

Das war eine ungewöhnliche Entdeckung für die Arbeiter auf einer Bohrinsel: In der Nähe ihres Arbeitsplatzes im Golf von Thailand trieb ein führerloser Frachter im Meer. Die Arbeiter benachrichtigten die Behörden in der Stadt Songkhla. Die Marine näherte sich dem Schiff laut „Bangkok Post“ zunächst mit einer Drohne. Auf Bildern der Marine ist auf der rostigen Bordwand der Name des Schiffes in chinesischen Schriftzeichen zu erkennen: „Jin Shui Yuan 2“.

Soldaten betraten das 80 Meter lange Schiff, um es näher zu untersuchen. Ein von der Marine veröffentlichtes Video zeigt, wie sie im Dunkeln mit Waffen in der Hand durch die leeren ­Gänge streifen. Eine zweite Sequenz des Videos zeigt das Schiff schließlich bei Tag. Eimer, Lappen, leere Zigarettenschachteln, eine Tube Zahnpasta und eine Klopapierrolle liegen herum. An einer Wand hängt ein Schild, auf dem chinesische Schriftzeichen auszumachen sind.

Laut „Bangkok Post“ fand die Marine keine Papiere, die Aufschluss geben könnten über ehemalige Crew-Mitglieder oder einen Eigentümer des Schiffs. Anker und nautische Geräte sollen stark beschädigt sein. Der Maschinenraum stand unter Wasser. Vermutlich wurde das Schiff wegen seines desolaten Zustands zurückgelassen.

Eine Spur führt nach Hong Kong

Als die Behörden die Jin Shui Yuan 2 einige Tage nach ihrer Ent­deckung in einen Hafen abschleppen wollten, zog ein Sturm auf. Bei dem Manöver drang noch mehr Wasser in das Schiff ein, und es versank im Meer. Fischer wurden davor gewarnt, sich der Unglücksstelle zu nähern, da das Wrack Öl verliere, berichten thailändische Medien. Die Behörden prüfen nun, ob sie das Schiff noch bergen können.

Über die Herkunft der Jin Shui Yuan 2 herrscht Unklarheit. In der Datenbank der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) der Vereinten Nationen ist nur ein Schiff mit diesem Namen hinterlegt. Ebenso auf der Plattform Equasis, die Daten zu Reedereien und Schiffen bündelt und von der EU und der französischen Marine verwaltet wird. Beide verzeichnen ein Frachtschiff mit dem Namen Jin Shui Yuan 2, Baujahr 2008, das unter chinesischer Flagge gelaufen sein soll.

Das Schiff soll im April 2020 von einer Hongkonger Handelsfirma mit Sitz im Stadtteil Kowloon erworben ­worden sein. Laut des Firmenregisters der chinesischen Sonderverwaltungszone wurde das Unternehmen nur wenige Tage zuvor, am 24. März 2020, offiziell angemeldet. Im Internet ist die Firma nicht zu finden. Zum Vorbesitzer finden sich keine Angaben in den Datenbanken. Im Mai 2020 wurde das Schiff umbenannt. Der neue Eigentümer taufte es auf den Namen Shengshun Hao. Seit Juli steht es unter der Flagge Kameruns.

Behörden vermuten illegale Aktivitäten

Schiffstracker verweisen ebenfalls auf eine Jin Shui Yuan 2, die in Asien unterwegs war. Sie hat jedoch eine andere Kennnummer der IMO, es muss sich also um ein zweites Schiff handeln. Jedes Frachtschiff besitzt eine solche siebenstellige Nummer, die auch bei einer Namensänderung oder einem Verkauf erhalten bleibt. In den Datenbanken der IMO und der EU ist es jedoch nicht zu finden. Nach An­gaben der Tracking-Websites wurde es unter dem Namen zuletzt im November 2020 gesichtet. Danach soll auch dieses Schiff umbenannt worden sein.

Die Ermittlungen zur Herkunft laufen weiter. Die Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten und wollen gegebenenfalls andere Länder um Amtshilfe bitten. Schon öfters wurden in der Region Schiffe festgesetzt, die unter falschem Namen Waren auf dem Seeweg in andere Länder schmuggeln wollten. Welche Fracht die Jin Shui Yuan 2 geladen hatte, wer sie einst steuerte – ihr Geheimnis hat sie mit in die Tiefen genommen.

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