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#Giorgia Meloni will kein „Monster“ sein

„Giorgia Meloni will kein „Monster“ sein“

Kurz vor Wahlkampfende hat Giorgia Meloni ein Video auf Facebook gepostet, das sie beim Herstellen von Tortellini zeigt. Sie steht in Bologna in einem Laden für frische Pasta und führt vor, was Patrizia, die Chefin, ihr soeben beigebracht hat: „Man schließt den Teig, man drückt ein bisschen, man legt die Teigtasche um den Zeigefinger, streift sie ab – basta!“ Breites Lächeln und Daumen hoch in die Kamera, rot lackierte Nägel, rot geschminkter Mund, schwarze Sonnenbrille in den Haaren – Willkommen in der Welt von Giorgia Meloni.

Knapp 24 Stunden später steht die Frau, die wahrscheinlich am Sonntag zur ersten Ministerpräsidentin des Landes gewählt wird, in einem cremefarbenen Hosenanzug auf einer Bühne auf der Piazza del popolo in Rom, es ist ihre triumphale Abschlusskundgebung. Rot-weiß-grüne Luftballons, wandernde Lichtkegel im Abendhimmel, im Hintergrund der angestrahlte Obelisk. Meloni läuft wie ein Popstar über die gesamte Längsseite der Bühne, filmt dabei sich selbst und ihre Fahnen schwenkenden Anhänger: „Italien zuerst!“, ruft sie und: „Wir sind bereit, die Freiheit und den Stolz Italiens wiederherzustellen!“, und hat damit die Aufmerksamkeit schon auf den ersten Kernpunkt ihres Programms von „Vaterland, Gott, Familie“ gelenkt. Die anderen beiden werden – wie immer – folgen.

Ein Parteislogan mit schwerem historischen Gepäck

„Patria, dio, famiglia“ ist der Slogan von Melonis Partei, den „Fratelli d’Italia“, den „Brüdern Italiens“, kurz FdI genannt. Erfunden hat sie den Slogan nicht, er entstand um die Jahrhundertwende und wurde dann zur Synthese von Benito Mussolinis Vision: Gott als die einzige Wahrheit; das Vaterland als der zu verteidigende Ort; die Familie als Garant für Reproduktion. Es ist ein Slogan mit schwerem historischen Gepäck, und Giorgia Meloni hat ihn in den vergangenen Wochen durchs ganze Land getragen. Sie war die Einzige, die in diesem Wahlkampf auf altmodische Kundgebungen setzte und sich eine wahre Ochsentour zumutete. In knapp vier Wochen absolvierte sie mindestens einen Auftritt für jede der zwanzig italienischen Regionen, unter der Prämisse, alle 48 Stunden nach Rom zurückzukehren.

Überall die großen Piazzen, überall das Selfie mit dem Publikum, Rino Gaetanos „Il cielo è sempre più blu“ als Soundtrack, dann Einwanderung, Sicherheit, Europa, Identität, Familie, am Ende die Nationalhymne. Meloni erschien oft ganz in Weiß. Nicht deshalb, weil es zufällig gerade heiß und Sommer war. Weiß steht für Unschuld und Reinheit, weiß sind die Madonnen in Italiens Kirchen, weiß ist der Alfa Romeo, der immer abfahrbereit hinter Melonis Bühne stand, und Weiß kontrastiert mit Schwarz, der Farbe der Faschisten. Meloni wollte unbedingt vermeiden, auf den Piazzen in deren Nähe gerückt zu werden – und war doch die ganze Zeit dort. Ihre Nähe zum postfaschistischen Erbe war so unübersehbar wie das Kolosseum bei einem Spaziergang durch das historische Zentrum von Rom. Allein die Wahlplakate: Sie zeigten die Fiamma Tricolore, eine stilisierte Flamme in Grün-Weiß-Rot, neben Giorgia Melonis lächelndem Gesicht.

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