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#Glasfaser für alle: Dieses Bundesland ist schon sehr weit

„Glasfaser für alle: Dieses Bundesland ist schon sehr weit“

Der Glasfaserausbau in Deutschland kommt voran – und zwar schneller, als die öffentliche Wahrnehmung es realisiert. Zu diesem Ergebnis kam nun eine Studie eines Glasfaser-Branchenverbandes. Doch es lohnt sich, genau hinzusehen.

Glasfaser-Leerrohr
Glasfaser-LeerrohrBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Denn nicht überall in Deutschland ist der Glasfaserausbau gleich weit. So sei die Abdeckung in Schleswig-Holstein schon bei stolzen 61 Prozent, ergab jetzt eine Markstudie des Breko, dem Branchenverband Breitbandkommunikation. Der Lobbyverband vereint zahlreiche Glasfasernetzbetreiber in Deutschland.

Mit 61 Prozent liegt das „Glasfaser-Bundesland“ Schleswig-Holstein knapp vor Hamburg mit einer Glasfaserabdeckung von 59 Prozent. Sachsen-Anhalt liegt mit 33 Prozent auf dem dritten Rang. Dieser prozentuale Abstand macht den Vorsprung der beiden nördlichen Länder sehr deutlich. Bundesweit sind zwischen den Bundesländern starke Unterschiede beim Ausbaustand zu beobachten, was neben den regionalen Besonderheiten vor allem auf die stark variierenden Rahmenbedingungen in den Ländern zurückzuführen ist. Das Schlusslicht bildet mit einer Glasfaserabdeckung von 10 Prozent Berlin. Hier hat der Ausbau für Privatkunden erst in den vergangenen Monaten wirklich begonnen.

29 Prozent der Glasfaser-Anschlüsse kommen von der Telekom

Regional große Unterschiede beim Glasfaser-Ausbau
Regional große Unterschiede beim Glasfaser-Ausbau

Studienleiter Prof. Dr. Jens Böcker sieht auch seit der letzten Erhebung von vor einem Jahr signifikante Fortschritte beim Glasfaserausbau: „Ich freue mich, einen positiven Überblick zum Glasfaserausbau in Deutschland geben zu können“. Er zählte 4,4 Millionen neue „Homes Passed“ Glasfaseranschlüsse seit Ende 2020. Die Netzbetreiber hätten ihr Ausbautempo weiter forciert. Die Glasfaserquote steigt damit kontinuierlich – 26 Prozent, also jeder vierte deutsche Haushalt hat seit Mitte 2022 die Möglichkeit, auf Glasfaseranschlüsse zuzugreifen, so die Studie. 71 Prozent der Anschlüsse würden übrigens von den alternativen Anbietern gebaut, 29 Prozent von der Telekom.

Doch die Tücke liegt im Detail. Denn die 26 Prozent sind lediglich Homes Passed-Anschlüsse. Das bedeutet, die Glasfaser liegt in der Erde vor dem Haus, aber nicht unbedingt im Haus. Dazu ist eine Leitung ins Haus, ein Durchbruch und die Verteilung im Haus erforderlich. Das alles geht nicht ohne Genehmigung der Eigentümer – die nicht immer kommt. Eine einfache Buchung wie bei DSL ist für diese Haushalte nicht möglich – dennoch gelten sie als versorgt mit Glasfaser. Insbesondere Mieter haben keinen Einfluss darauf, ob sie mit Glasfaser versorgt werden oder nicht.

Glasfaser-Anschlüsse häufiger gefragt

Dabei entwickelt sich nach Angaben des Breko auch die Nachfrage. Rund die Hälfte der Nutzer, die bereits an das Glasfasernetz angeschlossen sind, buchten im Jahr 2021 auch einen Internet-Tarif über einen Glasfaseranschluss. Das zeigt die sogenannte Take-up-Rate, die aus dem Verhältnis der angeschlossenen Nutzer („Homes Connected“) zu den geschlossenen Verträgen („Homes Activated“) berechnet wird. Sie liegt bis Mitte 2022 bei 47 Prozent. Zur Take-up-Rate trägt auch ein 50-Mbit/s-Anschluss bei, wenn er über Glasfaser realisiert wird.

Insbesondere beim Ausbau in ländlichen Regionen muss man bei der Bewertung dieser Zahlen aber auch im Hinterkopf haben, dass die Glasfaserleitung oftmals die erste schnelle Internet-Infrastruktur jenseits von Satelliten-Internet und möglicherweise LTE ist, die die Haushalte buchen können. Dennoch: Über 1,4 Millionen Kunden buchen bereits jetzt einen Anschluss mit einer Bitrate von 1 Gbit/s oder mehr.

Bildquellen

  • Regional große Unterschiede beim Glasfaser-Ausbau: Breko
  • Glasfaser-Leerrohr: Thorsten Neuhetzki

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