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#„Ha11erluja“

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„Ha11erluja“

„Hallerluja“ stand auf den T-Shirts, die sich die Augsburger nach dem 2:0-Sieg gegen Werder Bremen überstreiften. „Hallerluja“ war das Motto der Stadt im Jahr 1973, als ihr berühmtester Fußballsohn, Helmut Haller, aus Italien heimkehrte und beim FCA, damals in der Regionalliga Süd, Begeisterung auslöste. Das doppelte „ll“ steht jetzt jedoch für die Zukunft. Es kann auch als Zahl „11“ gelesen werden. In die elfte Saison geht der Klub nun in der Bundesliga, das steht nach dem Erfolg gegen Bremen fest. Der FCA ist vor seinem Abschlussspiel beim FC Bayern gerettet.

Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter versicherte, er habe nichts gewusst von der Produktion der Jubel-Shirts: „Da bindet man mich nicht ein.“ Es sprach schon für einen gewissen Wagemut der Marketing-Abteilung, an die Klassenverbleibsfeierlichkeiten zu denken. Denn die Konstellation vor dem 33. Spieltag war die, dass der FC Augsburg tief in den Kampf gegen den Abstieg verwickelt war und auch das erste Spiel unter dem neuen Trainer Markus Weinzierl verloren hatte, 1:2 beim VfB Stuttgart.

An Niederlagen gewöhnt

Die Mannschaft hatte sich an Niederlagen gewöhnt. Und sie startete dann auch gegen Bremen mit einem Akt der Nervosität: Stürmer Ruben Vargas versuchte in der 12. Minute eine Tätlichkeit im Niemandsland des Mittelfelds, er wurde des Feldes verwiesen, obwohl er den Gegner nicht traf. Die Augsburger waren fortan ein Spieler weniger, bis kurz nach der Halbzeit der Bremer Christian Gross ihnen mit seiner Gelb-Roten Karte zur Gleichzahl verhalf. „Das hat uns in die Karten gespielt“, meinte Markus Weinzierl. Dass man würde gewinnen können, war wieder eine Option.

Dass man gewann, hatte viel mit Psychologie zu tun. Die Mannschaft raffte sich zu einer „Für Ruben“-Anstrengung auf, als sie in der Halbzeitpause den Schweizer „bitterlich weinen“ (Weinzierl) sah. Das 1:0 (57.) erzielte mit seinem ersten Treffer seit 60 Spielen Rani Khedira, der zu Union Berlin wechseln wird und der trotz des bevorstehenden Abgangs vom neuen Trainer zum Mitglied einer Achse ernannt wurde. Das 2:0 legte Daniel Caligiuri nach, per Foulelfmeter. „Du lebst als Trainer auch von guten Typen“, sagte Weinzierl, der den bisherigen Stammspieler auf die Bank gesetzt hatte. „Doch er nimmt diese Entscheidung an, kommt rein und tritt dann zum Elfmeter an.“

Markus Weinzierl stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Er war von 2012 bis 2016 Trainer des FC Augsburg gewesen, hatte sich dann aber trotz beziehungsweise wegen des gemeinsamen Erfolgs und laufenden Vertrags zum FC Schalke 04 verabschiedet. Dort scheiterte der Niederbayer, ebenso beim VfB Stuttgart. Von den fünf Jahren seit seinem Weggang war er dreieinhalb Jahre ohne Stelle. Man sagte ihm nach, er kommuniziere zu wenig mit den Spielern.

In Augsburg zeigte er in den drei Wochen seit seinem Amtsantritt, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat. Reuter war besonders davon beeindruckt, „dass unsere Trainer am ersten Tag unter Markus eigenhändig ihr Büro verlegt haben“. Sie zogen um in einen Nebenraum der Mannschaftskabine, „die Tür stand immer offen, die Spieler konnten mit den Trainern sprechen“.

Auch in der Stadt machte sich nach der bleiernen Zeit unter Trainer Heiko Herrlich Aufbruchstimmung bemerkbar. Fans ließen den Verein Durchhaltebotschaften im Stadion platzieren, vor dem Quarantänehotel des Teams herrschte am Samstag Trubel, erstmals seit Beginn der Corona-Krise versammelten sich die Anhänger auch vor dem Stadion. Drinnen war ihr Anfeuern zu vernehmen. Nach der Partie ging die Mannschaft auf die schicke Dachterrasse, die das Stadion seit einem Umbau im VIP-Bereich hat, und dankte für die Unterstützung. Hallerluja.

„Wir waren in einer extrem schwierigen Situation“, blickt Stefan Reuter zurück, „es ist nicht einfach, wenn man einen Trainer freistellen muss. Doch elf Jahre Bundesliga sind ein absoluter Traum.“ Nur hätten die Jahre seit 2016 konstanter verlaufen können, findet der Manager, der als Trainer Dirk Schuster, Manuel Baum, Martin Schmidt und Heiko Herrlich einstellte und entließ. „Wenn Markus Weinzierl damals geblieben wäre, hätten wir beim FC Augsburg einen zweiten Christian Streich.“

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