#Habeck will Strompreis-Rabatt für Wärmepumpen
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„Habeck will Strompreis-Rabatt für Wärmepumpen“
Gas- und Ölheizungen sind verpönt, auch das Heizen mit Holz sieht die Bundesregierung kritisch. Nach den Plänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) soll in Deutschland in Zukunft vor allem mit strombetriebenen Wärmepumpen geheizt werden. Doch die sind teuer. Eine Luftwärmepumpe kostet mit Installation schnell 20.000 Euro, mehr als doppelt so viel wie eine neue Gasheizung. Und während in gut gedämmten Neubauten zumindest die laufenden Kosten vergleichsweise günstig sind, müssen sich Bewohner älterer Gebäude auf hohe Stromrechnungen einstellen. Das zeigt auch der Markt: Von den 463 000 Heizungen, die im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland eingebaut wurden, waren immer noch 300.000 mit Gas betrieben. Dieser Zahl stehen nur 96 000 Wärmepumpen gegenüber.
Damit der Wärmepumpenoffensive nicht die Luft ausgeht, kündigte Habeck am Mittwoch nach einem Treffen mit Branchenvertretern – dem zweiten innerhalb von fünf Monaten – finanzielle Erleichterungen für Wärmepumpenkäufer an. „Wir werden bei der Strompreisbremse eine Sonderberücksichtigung für die Wärmepumpen schaffen, die ab 2022 eingebaut wurden“, sagte er. Hintergrund: Von Anfang 2023 an sollen sowohl die Strom- als auch die Gaspreise staatlich gedeckelt werden, und zwar für 80 Prozent des historischen Verbrauchs. Wer sich aber im Jahr 2023 eine Wärmepumpe anschafft, dessen Stromverbrauch wird deutlich höher sein als zuvor. Zugleich wird das Heizen mit Gas durch die Gaspreisbremse günstiger. Der Wechsel von Gas zu Strom solle nicht bestraft werden, sagte Habeck.
Noch ist der Gesetzentwurf zur Gas- und Strompreisbremse nicht fertig. Offen ist unter anderem noch, ab wann die Gaspreisbremse gelten soll – ob erst ab März, schon im Februar oder wie die Strompreisbremse schon ab Januar. Energieversorger und Stadtwerke warnen, Auszahlungen vor März seien technisch kaum machbar. Sie stellen auch den Start der Strompreisbremse im Januar infrage. Eventuell erhalten die Verbraucher die Vergünstigung im März rückwirkend für die Monate zuvor. Der Gesetzentwurf sollte ursprünglich am Freitag im Kabinett beschlossen werden. Jetzt sprach Habeck davon, dass dies im Umlaufverfahren „in den Tagen danach“ geschehen soll.
„Fossile Energien werden teurer werden“, betonte er und verwies auf den CO2-Preis, der Gas und Öl sukzessive verteuert. Zugleich sollen durch den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie die Strompreise sinken. Habeck wies auch auf die Fördermittel für den Kauf einer Wärmepumpe hin. „So schlecht geht die ökonomische Rechnung am Ende nicht aus.“ Der Chef des Wärmepumpenverbands, Martin Sabel, sagte, eine neue Heizung laufe 15 bis 20 Jahre. Die langfristige Perspektive spreche definitiv für diese Heizungsart.
Möglichkeiten für neue Heizungen werden enger
40,6 Millionen Wohnungen gibt es in Deutschland. Etwa die Hälfte wird mit Gas beheizt, ein Viertel mit Öl. Aktuell gibt es nach Habecks Aussage rund eine Million Wärmepumpen. Bis 2030 soll die Zahl auf 6 Millionen steigen. Erreicht werden soll dies nicht nur mit Fördermitteln, sondern auch mit strengeren gesetzlichen Vorgaben: Von Januar 2024 an sollen neu eingebaute Heizungen bis auf wenige Ausnahmen zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie laufen. Dann verengen sich die Möglichkeiten auf Wärmepumpen, Pelletheizungen oder grüne Fernwärme, wo Kommunen dies anbieten.
Gebäudezustand, individuelles Wärmebedürfnis, Zeitpunkt des Vertragsabschlusses – wer wie viel fürs Heizen zahlt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Nach Berechnungen des Vergleichsportals Check 24 zahlt eine Familie im Reihenhaus mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr aktuell im Schnitt 3200 Euro für Gas. Mit 2000 Litern Heizöl summieren sich die Kosten demnach auf 3230 Euro. Für den Heizstrom für Wärmepumpen haben die Marktbeobachter keinen Preisindex für ganz Deutschland. Am Beispiel Frankfurts kommt der Preisrechner mit 6000 Kilowattstunden aktuell auf Heizkosten von 4000 Euro.
Habeck und die Branchenvertreter suchen auch nach Wegen, die Produktion von Wärmepumpen in Deutschland zu steigern. Habeck sagte, es werde auf europäischer Ebene über Fördermittel gesprochen. In Richtung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) fügte er hinzu: „In dieser Zeit wäre es sinnvoll, die Super-Abschreibungen einzusetzen, die wir im Koalitionsvertrag vereinbart haben.“
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