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#Hätte der Terroranschlag verhindert werden können?

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Hätte der Terroranschlag verhindert werden können?

Neongrüne Kreise und rote Winkel sind auf das Kopfsteinpflaster der Seitenstettengasse und der Judengasse gesprüht worden. Es sind die Markierungen der Spurensicherung. An diesen Stellen fanden die Ermittler Spuren des terroristischen Angriffs am Montagabend durch einen 20 Jahre alten Wiener mit familiären Wurzeln auf dem Balkan, der sich in seiner Heimatstadt im islamischen „heiligen Krieg“ wähnte. Am Tag danach wirkt die ganze Stadt wie gelähmt. Auf den Straßen ist weit weniger los als üblich. Doch an den von der Regierung verordneten Corona-Beschränkungen kann das nicht vorwiegend liegen, denn die betreffen für einen Monat den Ausgang am Abend, nicht am Tag.

Stephan Löwenstein

Andreas Mihm

Die Geschäfte dürfen weiterhin öffnen – doch an diesem Dienstag haben viele vor allem im ersten Bezirk, dem nicht nur geographischen Zentrum der österreichischen Hauptstadt, geschlossen, vom traditionellen Kaufhaus über kleine Einzelhändler bis hin zu einigen Einkaufspassagen. Einige Menschen scheinen ganz normal durch die Gassen der Innenstadt zu gehen, obwohl an allen Ecken schwerbewaffnete Polizisten stehen, doch andere sieht man in gedrückt wirkende Unterhaltungen vertieft, immer wieder den Kopf schüttelnd.

Videos zeigen das Geschehen

Neun Minuten vergingen am Montagabend zwischen dem ersten Notruf um 20 Uhr bei der Wiener Polizei und dem Tod des Täters. Die Zeit reichte dem mit einem Schnellfeuergewehr, einer Pistole und einer Machete bewaffneten jungen Mann, um mit seiner Kalaschnikow vier Passanten tödlich zu treffen und 22 weitere teils schwer zu verletzen. Kurz nach den ersten Schüssen traf der Angreifer bereits auf einen Streifenpolizisten, es kam zu einem ersten Schusswechsel, der Beamte wurde mit einem Schuss ins Bein schwer verletzt. Da war der größte scharfe Einsatz der österreichischen Polizei seit ihrem Bestehen bereits angelaufen. Um 20:09 Uhr entdeckte eine sogenannte Sektorstreife der Sondereinheit Wega den Mann, wieder kam es zu einem Schusswechsel, der Angreifer wurde tödlich getroffen.

Von vier Tatorten im Zentrum Wiens war am Dienstag im Lagezentrum der Polizei die Rede; an zwei weiteren Orten sind Passanten bei ihrer Flucht vor den Schüssen zu Schaden gekommen, weshalb zunächst von sechs Tatorten die Rede gewesen war. Die Ermittler versuchten, mit Hilfe von Zeit-Weg-Diagrammen die Spur des Entsetzens nachzuzeichnen. Denn zunächst war unklar, ob einer allein diese Bluttaten begangen haben kann. Deshalb ging die Fahndung am Morgen weiter, auch nachdem die Polizei die Adresse des getöteten Angreifers aufgespürt, die Tür zu seiner Wohnung aufgesprengt und Gewissheit über seinen islamistischen Hintergrund erlangt hatte.

Am Nachmittag vermeldete Innenminister Karl Nehammer erste Fahndungsergebnisse: Hausdurchsuchungen in 18 „Objekten im Umfeld des Täters“, 14 vorläufige Festnahmen von Bekannten, auch wenn vorerst nichts auf deren unmittelbare Beteiligung an der Tat hinwies; keine Hinweise mehr auf einen weiteren Schützen. Außerdem nahm eine Spezialeinheit der Schweizer Polizei in Winterthur zwei junge Männer mit Schweizer Staatsangehörigkeit fest. Es werde eine Verbindung zwischen ihnen und dem Attentäter vermutet, die näher geklärt werden solle, hieß es.

Am Abend reklamierte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) den Anschlag für sich. Ein „Soldat des Kalifats“ habe die Attacke mit Schusswaffen und einem Messer verübt und in der österreichischen Hauptstadt rund 30 Menschen getötet oder verletzt, darunter auch Polizisten, teilte der IS auf seiner Plattform Naschir News mit.

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