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#Hoffnung, Tag eins

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Hoffnung, Tag eins

Es ist ein Tag der beiläufigen, fast alltäglichen Sätze, die plötzlich bundesweit zitiert werden. Sie kommen an diesem Sonntag von sehr alten Frauen. Eine von ihnen ist Gertrud Haase. Sie ist 101 Jahre alt und Bewohnerin des Pflegeheims Agaplesion Bethanien Sophienhaus im Berliner Bezirk Steglitz. „Ich habe den Pieks gar nicht gemerkt. Ganz toll“, sagt sie, nachdem sie um Viertel vor neun als eine der ersten Berlinerinnen geimpft worden ist. Es sei sehr gut, dass jetzt gegen Covid-19 geimpft werde. „Das ist schon ein großer Vorteil für uns alle Leute hier“, wird Haase zitiert. Uns alle – das sind in diesem Fall neunzig von 97 Bewohnern des Heims, die sich am Sonntag und Montag eine erste Spritze setzen lassen wollen. Zusammen mit Gertrud Haase werden zwei weitere Frauen geimpft. Auch sie haben ihren hundertsten Geburtstag hinter sich.

Markus Wehner

Der Sonntag ist aber auch ein Tag der gewichtigen, oft pathetisch vorgetragenen Sätze. Sie sollen der Bedeutung der Impfaktion gerecht werden, einer groß angelegten logistischen und medizinischen Leistung, die es so in der Geschichte Deutschlands und Europas bisher nicht gegeben hat. Es sei „ein großer Tag, ein Moment, den wir alle noch in Erinnerung behalten werden“, sagt etwa Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), die bei den ersten Impfungen im Pflegeheim in Steglitz dabei ist. Der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines amerikanischen Partners Pfizer sei „ein großes Glück in dieser schrecklichen Pandemie“.

Stolz auf Impfstoff

Dass es zehn Monate nach deren Ausbruch überhaupt einen Impfstoff gebe, sei keine Selbstverständlichkeit. Ähnlich äußern sich am Sonntag viele Politiker, vor allem die Ministerpräsidenten und Gesundheitsminister der Länder. Vom „Tag der Hoffnung“ ist die Rede oder vom „großen Lichtblick“. Sie tun es meist in Pflege- oder Altersheimen, in denen die ersten Impfungen stattfinden. Auch Jens Spahn, der Gesundheitsminister von der CDU, sagt: „Zu Recht gibt dieser Tag vielen Menschen Hoffnung.“ Er rief die Jüngeren und Gesünderen dazu auf, sich aus Solidarität mit den am meisten gefährdeten Mitbürgern zu gedulden, bis sie beim Impfen an der Reihe sind. Der Impfstoff, „Made in Germany“, mache stolz und zuversichtlich, einen Weg aus der Krise zu finden.

In Berlin war der tiefgekühlte Impfstoff am Samstag eingetroffen, 9750 Dosen; die Zahl variiert je nach Bevölkerungsgröße der Länder. Am frühen Morgen holten mobile Impfteams, bestehend aus Bundeswehrsoldaten und Ärzten, den Stoff aus den Lagern ab und fuhren zu den Alten- und Pflegeheimen, deren 29.000 Bewohner als erste in der Hauptstadt geimpft werden sollen. An jedem Tag soll ein Team fünfzig Impfungen vornehmen, bis Anfang Februar sollen dann die Bewohner in den Pflegeheimen geimpft sein, wenn sie auch die notwendige zweite Impfung erhalten haben.

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