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#„Hotel Ruanda“-Held Rusesabagina wegen Terrorismus verurteilt

„Hotel Ruanda“-Held Rusesabagina wegen Terrorismus verurteilt

Am Tag der Urteilsverkündung schreiten die Angeklagten in rosafarbener Häftlingskluft dicht hintereinander in den Obersten Gerichtshof in Ruandas Hauptstadt Kigali. Doch der Hauptangeklagte, Paul Rusesabagina, ist nicht unter ihnen. Der durch den Film „Hotel Ruanda“ berühmt gewordene Hotelmanager hat das Gerichtsverfahren seit März boykottiert. Der Prozess sei ein Betrug, sagte er, Gerechtigkeit nicht zu erwarten.

Wie weithin erwartet worden war, erklärte das Gericht ihn für schuldig, eine Terrororganisation gegründet und unterstützt zu haben. Die Gruppe habe „unbewaffnete Bürger, die nur ihrem Leben nachgingen“, angegriffen, sagte die Richterin Beatrice Mukamurenzi. Der Hauptangeklagte habe über den Messengerdienst Whatsapp „militärisches Material“ beschafft, Milizen um Hilfe gebeten und finanziell zu den Aktivitäten der Gruppe beigetragen.

Vom Held zum Terrorverdächtigen

Mindestens neun Menschen wurden laut der Anklage 2018 bei Anschlägen im Süden des Landes getötet. Rusesabagina hat zugegeben, dass die von ihm geführte Organisation Rwandan Movement for Democratic Chance (MRCD) einen bewaffneten Flügel hat. Er bestritt jedoch, involviert gewesen zu sein, und wies alle Anklagepunkte zurück.

Als der für mehrere Oscars nominierte Film „Hotel Ruanda“ 2004 in die Kinos kam, wurde Rusesabagina als der Mann weltberühmt, der während des Genozids an den Hutu und Tutsi 1994 mehr als tausend Menschen in einem Hotel versteckt und viele gerettet haben soll. Von dem damaligen Präsidenten der USA, George W. Bush, wurde er mit der Freiheitsmedaille geehrt. In seiner Heimat jedoch hatte Rusesabagina Feinde, weil er den Staatspräsidenten Paul Kagame scharf kritisierte. Außerdem wurden Stimmen laut, die den Film als „Fiktion“ bezeichneten.

Entführung durch die Behörden?

Fast ebenso viel Aufsehen wie der Film erregte im August vergangenen Jahres Rusesabaginas Entführung. Ursprünglich wollte er seinen Angaben zufolge von Dubai nach Burundi fliegen, doch die Maschine landete in Kigali. Mehrere Tage später tauchten Fotos von ihm in Handschellen auf. Carine Kanimba, eine seiner Töchter, sagte kurz vor der Urteilsverkündung: „Wir wussten, dass es nie einen fairen Prozess geben wird, und jetzt weiß es auch die Welt.“ Der Präsident sei der „einzige Richter in diesem Gericht“.

Darüber hinaus warf sie der Regierung die Verletzung grundlegender Menschenrechte vor. So habe ihr Vater nicht die ihm verschriebenen Medikamente gegen Bluthochdruck erhalten. Sein Gesundheitszustand habe sich deutlich verschlechtert. Mehr als acht Monate lang sei er in Einzelhaft festgehalten worden. Die Familie hoffe jetzt auf internationale Sanktionen gegen die ruandische Regierung. Das Strafmaß wurde zunächst nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft gefordert.

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