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#„Im Südosten sollten wir deutlich höhere Quoten erreichen“

„Im Südosten sollten wir deutlich höhere Quoten erreichen“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht wegen deutlicher regionaler Unterschiede bei den Impfquoten in Deutschland Aufholbedarf. „Im Nordwesten sind wir fast am Ziel, im Südosten sollten wir noch deutlich höhere Quoten erreichen“, schrieb der CDU-Politiker am Samstag auf Twitter. Nach seinen Angaben haben 62,9 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland (52,3 Millionen Menschen) vollen Impfschutz, 67,1 Prozent (55,8 Millionen) erhielten mindestens eine Impfung.

RKI-Daten zeigen, dass tatsächlich im Nordwesten deutlich mehr Menschen gegen Corona geimpft sind als im Südosten. Bremen ist Spitzenreiter: Hier wurden 77,7 Prozent der Bürger einmal geimpft und 73,3 Prozent haben einen vollständigen Schutz (Stand: Samstag, 10.31 Uhr). Auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen erhielten mehr als 70 Prozent der Einwohner mindestens eine Corona-Impfung. In Ostdeutschland liegen die Impfquoten weiterhin zumeist deutlich niedriger als im Westen. In Sachsen beispielsweise haben bisher nur 56,9 Prozent einen ersten und 53,6 einen zweiten Piks erhalten. Auch in Thüringen liegt die Impfquote noch unter 60 Prozent. Doch auch Bayern (63,8 Prozent Erstimpfungen) und Baden-Württemberg (64,3 Prozent) liegen noch weit hinter den Impf-Vorreiter-Bundesländern.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

Nach der Aktionswoche für Corona-Impfungen forderte der Städtetag eine Fortsetzung kreativer Maßnahmen. „Gelegenheit macht Impfungen. Umso wichtiger ist es, dass es diese wirksamen Angebote auch nach dem Ende der Impfzentren zum 1. Oktober 2021 gibt“, sagte Städtetag-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz am fünften Tag in Folge gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 72,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 74,4 gelegen, vor einer Woche bei 82,8.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8901 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.214 Ansteckungen gelegen.

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„Was wir momentan sehen, ist nach meinem Dafürhalten eine Verschnaufpause, nicht viel mehr“, sagte Lauterbach dazu der Zeitung Passauer Neue Presse. „Ich gehe davon aus, dass die Fallzahlen in dem Moment wieder steigen werden, in dem sich das Leben der Menschen verstärkt in Innenräumen abspielt.“

Ähnlich äußerte sich die Physikerin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation. Die leicht sinkenden Zahlen bedeuteten „überhaupt nicht, dass wir nicht noch im Herbst eine große Welle bekommen können“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, blickt ebenfalls besorgt auf den Herbst. „Schon jetzt sind teilweise ganze Klassen in Quarantäne“, sagte sie dem Magazin Business Insider. Die Politik müsse alles dafür tun, „dass wir keinen Winter wie im vergangenen Jahr bekommen“. Derzeit würden die Maßnahmen für Schulen „zu zögerlich gemacht“.

Ende aller Corona-Beschränkungen zum 30. Oktober gefordert

Es brauche einen Mix aus Maßnahmen aus flächendeckenden PCR-Tests, Luftfiltern an Schulen und mehr Personal, sagte Finnern. Anderenfalls könne nicht am Präsenzunterricht festgehalten werden.

Dagegen forderte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, ein baldiges Ende der Corona-Eindämmungsmaßnahmen. Er sprach sich in der Neuen Osnabrücker Zeitung für das Ende aller Beschränkungen zum 30. Oktober als Anreiz zum Impfen aus.

Von Sonntag an streicht die Bundesregierung Zypern und die Algarve von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Damit verschwindet das auch bei Urlaubern beliebte Portugal nun ganz aus dieser Kategorie.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz kündigte schon jetzt eine sichere Skisaison an. Falls sich die Corona-Situation weiter verschärfe, würden nur noch Geimpfte Zugang zu Après-Ski-Lokalen erhalten, sagte er in einem Interview mit der Funke Mediengruppe. Sowohl 70 Prozent der über Zwölfjährigen in Österreich als auch die überwiegende Masse der Touristen seien geimpft. Der österreichische Party- und Skiort Ischgl war voriges Jahr zum Corona-Hotspot geworden. In Wien wird derzeit ein Schadenersatz-Prozess gegen den Staat Österreich verhandelt.

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