Spiel

#Im Test! Street Fighter 6


PS5 Test TOP

Titel Street Fighter 6
Japan 2. Juni 2023
Capcom
Nordamerika 2. Juni 2023
Capcom
Europa 2. Juni 2023
Capcom
System PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series, Windows
Getestet für PlayStation 5
Entwickler Capcom
Genres Fighting Game
Texte
Deutschland 
Vertonung Nordamerika

Bereits auf dem SNES haben viele von uns in Street Fighter 2 mit Muskelpaket Ryu den blonden Ken oder das merkwürdige grüne Wesen Blanka verprügelt. Seitdem hat sich die Reihe sehr gewandelt, entwickelt und immer mal neue Dinge ausprobiert. Mit Street Fighter 6 geht Capcom nicht nur mit dem Logo des Spieles neue Wege. Es soll zugänglicher sein, mehr GelegenheitsspielerInnen begeistern und auch SpielerInnen, welche nicht stundenlang Kombos üben können, ein gutes Gefühl geben. Doch schafft Street Fighter 6 das? Wir haben es uns einmal angeschaut.

Eine Weltreise, die ist lustig

Wenn ihr Street Fighter 6 startet, erwarten euch die Frage nach einer Capcom ID und ein Haufen AGB, die man natürlich ausführlich liest und erst dann bestätigt. Daraufhin landet ihr im Hauptmenü. Dieses bietet euch World Tour, Battle Hub und Fighting Ground zur Auswahl. Ersteres ist ein recht umfangreiches Singleplayer-Abenteuer. Darin erstellt ihr euch einen eigenen Avatar und erlebt ein Abenteuer voller Prügeleien. Im Battle-Hub-Modus könnt ihr dann mit eurem Avatar durch eine Halle laufen und mit anderen SpielerInnen interagieren. Der Fighting Ground bietet euch verschiedene Spiel-Modi, falls ihr auf den ganzen Avatar-Quatsch keine Lust habt.

Doch lasst uns die Modi einzeln unter die Lupe nehmen und als Erstes den World-Tour-Modus betrachten. Wie bereits erwähnt, könnt ihr euch hier einen eigenen Charakter erstellen. Der Charakter-Editor ist hierbei wirklich sehr umfangreich. Ich fand es persönlich recht schwierig, meinen Charakter genau so aussehen zu lassen, wie ich es wollte. Aber ich bin auch einfach nicht gut mit solch umfangreichen Editoren. Was ich bisher online so gesehen habe, zeigt aber, man kann hier einiges rausholen. Ob coole Eigenkreation, Waluigi-Verschnitt oder Franky aus One Piece – die Optionen sind zahlreich.

Die Geschichte des World-Tour-Modus gewinnt nun keine Preise für die exzellente Geschichte. Aber was ich sehr schön fand: Sie nimmt sich selbst oft nicht wirklich ernst. Und für ein Spiel mit doch recht albernen, mit stereotypen vollgestopften Charakteren, ist das der genau richtige Ansatz. Während ihr in dem Dojo von Luke startet und er euer erster Lehrmeister ist, so verschlägt es euch schnell auf eine Reise um die ganze Welt. Wobei ihr nur zwei Gegenden wirklich erkunden könnt: Metro City und Nayshall. Andere Schauplätze stellen zum Beispiel diverse Kampf-Arenen dar, in denen ihr euch aber nur begrenzt umherbewegen könnt.

Backstreet Fighters

In Metro City könnt ihr tagsüber und während der Nacht unterwegs sein. Je nachdem, welche Aufgaben ihr erledigen wollt, müsst ihr die jeweilige Tageszeit ändern. In der recht frei begehbaren Welt könnt ihr euch mit zahlreichen NPCs unterhalten und diese zum Kampf herausfordern. Dies geschieht entweder auf Knopfdruck durch Fragen … oder ihr haut der Person direkt eine rein. Damit habt ihr natürlich einen gewissen Lebensenergie-Vorteil. Doch nicht alle NPCs sind euch freundlich gesinnt und werden bei Blickkontakt das Gleiche bei euch versuchen. Lauft weg oder seid schneller. In der Nacht trefft ihr auf deutlich mehr unfreundliche Gesellen, welche zeitgleich auch stärker sind als tagsüber.

Wie stark ein Gegner ist, könnt ihr ungefähr anhand des angezeigten Levels erkennen. Je höher das Level, desto mehr Treffer hält euer Gegenüber aus, fügt mehr Schaden zu oder besitzt eine deutlich höhere Abwehr. Das Verhalten der Feinde kann auch stark variieren, manche nutzen viele Wurf-Angriffe, schmeißen Sachen nach euch oder springen viel. Ebenfalls können Gegner den Kampfstil von bekannten Charakteren wie Luke, Ryu oder Chun-Li besitzen. Um noch mehr Abwechslung in das Geschehen zu bringen, gibt es nicht nur menschliche Gegner, sondern auch Roboter und Kühlschränke. Diese Feinde empfand ich aber persönlich als sehr nervig und unspaßig zu bekämpfen. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur schlecht.

Apropos schlecht: Der Tour-Modus dient auch ein wenig als langes Tutorial. Nach Einführung der Steuerung gibt es in der Welt immer wieder Quests mit Herausforderungen, welche euch die zahlreichen Mechaniken des Spieles beibringen. Abwehren, Greifen, Drive Impacts, Special Arts und viel mehr. Dies hilft SpielerInnen dabei, mit diversen Mechaniken ein wenig vertraut zu werden und diese in eigener Geschwindigkeit zu erlernen. Außer man ist wie ich, macht das Training und vergisst dann direkt wieder alles.

Prügeln und Leveln – das muss drin sein in ’nem Spiel!

Für absolvierte Kämpfe erhaltet ihr Erfahrungspunkte und steigt nach einer gewissen Menge im Level auf. Dies erhöht eure Werte und gibt euch Fähigkeiten-Punkte. Diese könnt ihr in einem Skill-Baum ausgeben, wo ihr euch immer für eine von meist zwei Optionen entscheidet. Dabei ist die Entscheidung oft schwer. Mehr Schlagstärke oder doch lieber stärkere Tritte? Mehr Spezialangriffe oder vielleicht doch lieber mehr Lebensenergie? Habt ihr euch umentschieden, könnt ihr aber auch die Skill-Bäume zurücksetzen und neu verteilen. Das ist hilfreich, wenn ihr beispielsweise von einem Meister-Stil mit Fokus auf Tritten zu einem Meister mit Würfen im Fokus wechselt.

Ach, die Meister! Hiermit sind die spielbaren „normalen“ und bekannten Charaktere aus der Street-Fighter-Reihe gemeint. Auf diese trefft ihr im Laufe der Geschichte nach und nach. Mit teilweise lustigen, teilweise sehr skurrilen Intros werden diese euch vorgestellt und nehmen euch bei sich in die Lehre auf. Diese bringt euch dann in die Grundhaltung der Kämpfer und gibt euch je nach Level immer mehr ikonische Meisterfähigkeiten, zum Beisiel Ryus Hadoken oder Chun-Lis Lightning Kick. Das Coole: Ihr könnt die Fähigkeiten unabhängig vom ausgewählten Meister-Stil nutzen.

»Wenn man sich einen eigenen Charakter erstellt, möchte man diesen auch gut kleiden. Deswegen gibt es diverse Kleidungs-Läden, in welchen ihr eure hart erkämpften Zenny ausgeben könnt.«

Aber die beiden genannten Angriffe könnt ihr beispielsweise nicht gleichzeitig nutzen, da sie denselben Eingabe-Stil haben. So könnt ihr letztendlich euren Traum-Charakter zusammenstellen mit euren liebsten Angriffen. Ob das sinnvoll ist, da Spezialangriffe natürlich eine gewisse Synergie haben, ist da eine andere Sache. Übrigens: Je häufiger der Stil eines Meisters wächst, desto höher ist dann auch eure Freundschaft zu selbigem. Auch Geschenke erhöhen das Freundschaftslevel. Dieses bringt mehr Informationen zum Charakter oder auch andere Belohnungen. Welche, das müsst ihr selbst herausfinden!

Wenn man sich einen eigenen Charakter erstellt, möchte man diesen auch gut kleiden. Deswegen gibt es diverse Kleidungs-Läden, in welchen ihr eure hart erkämpften Zenny ausgeben könnt. Die zahlreichen Klamotten verändern nicht nur das Aussehen, sondern erhöhen auch die Statuswerte eures Avatars. Findet ihr die beste Ausrüstung hässlich, keine Sorge. Die am Avatar dargestellte Kleidung kann auf Wunsch anders sein als die ausgerüstete. Mithilfe von diversen Gegenständen könnt (und solltet) ihr die Ausrüstung verbessern. Neben Statuswerten bringen ausgerüstete Klamotten unterschiedliche Fähigkeiten mit sich, welche immer wirken oder sich in bestimmten Situationen aktivieren.

Questen und Looten

Wenn ihr im World-Tour-Modus einen Gegner bekämpft, besitzt dieser meist eine oder mehrere Herausforderungen. Dabei muss man zum Beispiel eine Kombo in einer bestimmten Höhe im Kampf absolvieren, diverse Techniken nutzen oder innerhalb von wenigen Sekunden gewinnen. Als Belohnung könnt ihr Geld erhalten, Kleidung, Erfahrungspunkte oder auch nutzbare Items. Diese könnt ihr jederzeit im World-Tour-Modus in den Kämpfen nutzen. Dabei gibt es Heil-Items oder Gegenstände, welche euch für kurze Zeit verstärken. Oder auch schwächen, wenn gewollt.

Neben der Hauptquest gibt es – wie kurz angeschnitten – diverse Quests, oft in Form von kleinen Tutorials. In manchen Quests müsst ihr bestimmte Feinde besiegen gehen oder sogar kleine Rätsel lösen. Wirklich spannend ist keine der Aufgaben und, überraschenderweise, läuft es oft auf das Verprügeln von NPCs hinaus. Aber auch kleine Minispiele gibt es, in denen ihr zum Beispiel mit Tasteneingaben Pizzen belegen oder Bretter zerschlagen müsst. Diese dienen zum Verdienen von Zenny, falls ihr mal knapp bei Kasse seid.

Mit knapp 20 Stunden, mehr oder weniger je nach Spielart, bietet der World-Tour-Modus erstaunlich viel Umfang und lässt euch viel Spielraum in der Gestaltung eures Spiel-Stiles und Avatars. Ich war persönlich überrascht, wie viel Freude mir der Modus machte und wie viel Inhalt er bietet. Hier muss man Capcom wirklich loben. Nur eine Sache werden reine Online-Spieler nicht mögen. Die zweiten Outfits für die Street-Fighter-Charaktere könnt ihr nur im World-Tour-Modus freischalten … oder für Echtgeld im Ingame-Shop kaufen. Doch dazu lieber später mehr.

Die Online-Welt von Street Fighter

Um gegen andere Personen anzutreten, gibt es in Street Fighter diverse Methoden. Im Battle Hub habt ihr eine etwas spielerische Methode, um Mitspieler zu finden oder anderen SpielerInnen beim Kämpfen zuzuschauen. Hierbei handelt es sich um eine große Halle, durch welche ihr mit eurem Avatar laufen könnt. Um gegen andere Personen zu spielen, setzt euch an einen leeren Arcade-Automaten und wartet. Oder ihr setzt euch an einen Automaten, an dem bereits jemand sitzt. In der Mitte der Halle können Avatarkämpfe ausgetragen werden. Sind bereits zwei Spieler am Kämpfen, könnt ihr zuschauen. Auch Shops für Avatar-Kleidung gibt es. Die Kleidung, die hier gekauft wird, ist aber rein kosmetisch und bringt keine Statuswert-Vorteile.

Sehr interessant sind die kleinen Arcade-Maschinen in der einen Ecke des Raumes. Denn dort können Capcom-Klassiker gespielt werden. Hier rotieren die aktuell spielbaren Klassiker in einem bestimmten Zeitraum. Es können Titel wie Final Fight oder Street Fighter 2 gespielt werden. Natürlich auch mit anderen Personen. Das ist ein wirklich tolles Feature und hier nutzt Capcom seine große Bibliothek an Retro-Games sinnvoll aus. Wer sich mit gleichgesinnten Spielern zusammenschließen möchte, der kann einem Club beitreten. Hier gibt es bereits sehr „interessante“ Clubs, zumindest wenn man zum Beispiel einfach nach „Juri“ sucht. Für die Clubs kann sogar eine Uniform erschaffen werden, welche eure Avatare dann anziehen können. Ihr seid hier auch nicht auf einen einzigen Club beschränkt, sondern könnt sogar mehrere Communities beitreten.

Direkt gegenüber befinden sich die Arcade-Automaten für Extreme Kämpfe. Diese haben unterschiedliche Gefahren, welche den Kampf erschweren. In „Bombenstimmung“ müsst ihr euren Gegner besiegen, bevor die Bombe explodiert, oder bei „Himmel & Hölle“ werden diverse Boni oder Nachteile für euch zufällig aktiviert. Dies bringt ein wenig Abwechslung in die Kämpfe, welche man zusätzlich einkalkulieren muss.

Auf zu den Fighting Grounds!

In den Fighting Grounds findet sich eine Kollektion aus Singleplayer- und Multiplayer-Inhalten. Hier könnt ihr euch beispielsweise in den Arcade-Modus stürzen. Dabei gibt es diverse Einstellungsmöglichkeiten: wie lange darf ein Kampf gehen, wie viele Runden soll ein Match haben und gegen wie viele Gegner wollt ihr antreten. Zwischen den Kämpfen erfahrt ihr dann in kurzen Story-Abschnitten mehr über die Kämpfer in Street Fighter 6. Was für Motivationen treibt sie an und was ist die allgemeine Story hinter dem Titel? Eine richtige Antwort auf die Frage bekommt ihr aber letztendlich nur im oben ausführlich angesprochenen World-Tour-Modus. Bei erfolgreichem Abschluss erhaltet ihr nicht nur schön gezeichnete Story-Artworks, sondern auch allgemeine Zeichnungen aus der Historie der Reihe. Hier kommt teilweise starke Nostalgie auf und das Befüllen der Galerie lohnt sich! Oh, apropos Nostalgie: Ja, es gibt wieder Stages, in denen ihr einen Laster für Bonus-Punkte zerstören müsst.

»Der Übungs-Modus ist sehr umfangreich. Im simplen Training selbst könnt ihr zahlreiche Bedingungen und Konditionen einstellen.«

Natürlich könnt ihr euch in Street Fighter 6 mit Freunden lokal im Versus-Modus die Köpfe einschlagen. Dabei gibt es Einzel- oder Teamkämpfe. Auch die oben angesprochenen Extremkämpfe gibt es hier, unter der Kategorie Special Match. Die meiste Zeit im Fighting Ground habe ich aber tatsächlich im simplen Online-Modus verbracht. Wählt dort zwischen reinen Freundschaftskämpfen mit anderen Spielern oder Rangliste. Auch Lobbys können erstellt werden, damit ihr euch mit Freunden oder auch fremden Spielern in einem Raum treffen und beispielsweise abwechselnd spielen könnt. Im Ranglisten-Modus wurde mir übrigens für meine ersten Matches ein CPU-Gegner entgegengeworfen, welcher gefühlt deutlich besser war als ein Großteil meiner Online-Gegner. Aber vielleicht war ich da einfach auch noch zu schlecht.

Apropos zu schlecht: Der Übungs-Modus ist sehr umfangreich. Im simplen Training selbst könnt ihr zahlreiche Bedingungen und Konditionen einstellen. Auch Tutorials können gespielt werden, um euch jeden Aspekt des Spieles näherzubringen. Wer einzelne Charaktere üben möchte, dem sind die Charakterleitfäden empfohlen. So lernt ihr alles über die einzelnen Angriffe und Mechaniken der Kämpfer. Auf diese Weise konnte ich Juri deutlich besser verstehen und üben als vorher – denn nun wusste ich, wie ich ihre Aura aufladen und nutzen konnte.

Zu guter Letzt, zum einen als Training aber zum anderen auch als Herausforderung, stehen die Kombo-Prüfungen für euch bereit. Hier müsst ihr die angeforderten Kombos ausführen. Dies dient natürlich zum Verstehen der Möglichkeiten, aber wahre Profis können hier ihr Können dann richtig austesten.

Wie spielt sich Street Fighter überhaupt?!

Nun habe ich euch viel davon erzählt, was ihr in Street Fighter machen könnt. Doch wie ist eigentlich das Gameplay selbst?! Es handelt sich um ein klassisches Fighting Game, in welchem zwei Charaktere sich gegenüberstehen und versuchen, mit einzigartigen Angriffen und Special Moves die Lebenleiste der anderen Person komplett zu leeren. Kombos können durch Aneinanderreihung von Angriffen ausgeführt werden, Special Moves durch das Kombinieren von Richtungstasten und Angriffsknöpfen. Auch könnt ihr euren Gegner greifen und werfen. Eine kleine Leiste am unteren Bildschirmrand lädt sich während der Kämpfe mit bis zu drei Ladungen auf und ermöglicht euch besonders starke Spezialangriffe. Deren Eingaben sind aber dementsprechend schwerer.

Doch Street Fighter 6 hat einige Neuerungen mit sich gebracht. Dabei geht es bereits los mit den Steuerungstypen. Im Klassischen Modus müsst ihr wie gewohnt die Eingaben für spezielle Angriffe durchführen und eure Kombos selbst erlernen und anwenden. Im Modernen Modus ist dies ein bisschen vereinfacht. Es gibt weniger Angriffs-Buttons und durch das Gedrückthalten von R2 könnt ihr ganz einfach mithilfe der jeweiligen Angriffsknöpfe direkt coole und starke Kombos durchführen. Das heißt nun aber nicht, ihr spielt hier im Easy-Modus. Trotzdem müsst ihr lernen, was euer Charakter macht und zudem sind die Special Arts ein wenig schwächer – immerhin könnt ihr diese leichter durchführen als jemand im Klassischen Modus. Gewisse Eingaben müssen dennoch durchgeführt werden.

Wer es ganz entspannt möchte, der kann im Fighting Ground auch den Dynamischen Modus verwenden. Dieser hat nur drei Knöpfe und lässt euch entspannt draufhauen. Dieser Steuerungstyp ist online jedoch nicht verfügbar, auch im World-Tour-Modus müsst ihr entweder Modern oder Klassisch spielen. Der Sinn der neuen Typen ist natürlich, das Spiel zugänglicher zu machen und ich persönlich finde, das klappt wirklich gut. Ich spiele lieber im Klassischen Modus – aber das ist eine reine Ego-Sache meinerseits. Niemand sollte sich „schlecht“ fühlen, weil er den modernen Modus verwendet. Immerhin ist dies eine absolut gültige Art und Weise zu spielen. Übrigens: Natürlich können auch Modern-Spieler im Online-Modus auf Personen mit klassischer Steuerung treffen.

Trefft mit ordentlich IMPACT!

Einige Mechaniken, zum Beispiel die V-Mechaniken aus dem fünften Ableger, werden in Street Fighter 6 von dem Drive-System abgelöst. Die Anzeige hierfür befindet sich unter der Lebensleiste und ist für eine Vielzahl an Dingen nötig. Die Drive-Anzeige kann bis zu sechs Ladungen halten und füllt sich zum Beispiel bei Angriffen auf den Gegner. Werdet ihr attackiert und wehrt ab, sinkt eure Leiste jedoch.

Genutzt werden kann diese Anzeige zum Beispiel für den Drive Impact, welcher online bereits für viele Diskussionen von genervten Spielern sorgt. Der Drive Impact gibt euch sogenannte Super Armor und kann nur sehr schwer unterbrochen werden. Dies bedeutet natürlich, ihr könnt damit einen normalen gegnerischen Angriff „recht einfach“ kontern, großen Schaden zufügen und den Feind in eine verletzliche Position bringen. Doch spammt ihr die Attacke, geht eure Drive-Leiste schnell leer und die Feinde können mit ihrem eigenen Drive Impact kontern. Geschieht euch dies, macht euch auf eine Welt der Schmerzen gefasst.

Kommt ihr mit der Barrage an Angriffen eines Gegners nicht zurecht und wisst nicht, ob ihr im Stehen oder im Hocken verteidigen sollt, könnt ihr den Drive Parry nutzen. Dieser verbraucht stetig die Leiste, wenn ihr sie gedrückt hält, hilft euch aber dabei quasi alle Angriffe zu blocken. Nutzt ihr perfektes Timing, könnt ihr sogar einen Perfect Parry ausführen und deutlich schneller zurückschlagen.

Eine unfassbar wichtige Leiste!

Doch damit hört es nicht auf. Wer die Reihe kennt, der ist sicher mit den EX-Moves vertraut. Hierbei handelt es sich um verstärkte Versionen der Special Moves. Nutzt ihr zum Beispiel zwei Tritt-Knöpfe anstatt nur einem bei der Eingabe eines speziellen Moves, nutzt ihr einen Teil der Drive-Leiste um eine stärkere Variante eures gewünschten Angriffes durchzuführen. Besonders nach einem Drive Impact oder einem Konter sind diese Angriffe natürlich besonders stark und hauen ordentlich rein.

Dann gibt es eine Art Dash Cancel mit dem Drive Rush. Mit diesem könnt ihr eurem Gegner ein wenig näherkommen und Kombos starten. Mit dem Drive Reversal könnt ihr beim Blocken euren Gegner mit dem richtigen Timing von euch wegstoßen und so, besonders wenn ihr in einer Ecke gefangen seid, euch aus brenzligen Situationen retten. All diese Dinge klingen toll, in der Theorie einfach einzusetzen, aber sie sind allesamt schwierig zu meistern. Bei dem Drive-System handelt es sich um eine Zusammenkunft vieler Mechaniken aus der Reihe und es funktioniert sehr gut in dieser Form.

»Street Fighter 6 ist vollgepackt mit Mechaniken und das mag anfangs ein wenig überrumpeln.«

Doch was geschieht eigentlich, wenn die Drive-Leiste leer ist? Dann befindet ihr euch im Burnout und könnt all diese tollen Sachen nicht mehr nutzen und habt dementsprechend einen großen Nachteil gegenüber der anderen Person. Erwischt euch der Gegner in diesem Zustand mit einem weiteren starken Angriff, kann er euch sogar kurz komplett wehrlos machen und eine fette Kombo auf euch niederprasseln lassen. Deswegen immer die Drive-Leiste im Auge behalten und das Management dieser stark üben!

Street Fighter 6 ist vollgepackt mit Mechaniken und das mag anfangs ein wenig überrumpeln. Aber dank der modernen Steuerung und den ausführlichen Übungs-Möglichkeiten können auch Neulinge recht schnell erste Erfolg erzielen. In genau eine solche Richtung sollten Fighting Games meiner Meinung nach gehen – denn neuen Spielern den Einstieg zu erleichtern ist deutlich angenehmer und besser, als sie mit komplexen Dingen zu erschlagen und die Lust am Spielen zu nehmen.

The Good, The Bad and The Season Pass

In Street Fighter 6 gibt es viele Dinge, die Capcom richtig gemacht hat. Es handelt sich um ein solides Fighting Game. Doch auch dieser Titel kommt nicht ohne die heutigen Live-Service-Sachen aus. Dies bedeutet: Die Kleidungsstücke im Avatar-Shop ändern sich und können entweder mit von euch erspielten Drive Tickets gekauft werden oder mit Fighter Coins. Letztere lassen sich mit eurem hart verdienten Geld erspielen. Auch können – wie bereits erwähnt – die zweiten Outfits für die Street-Fighter-Charaktere mit echtem Geld gekauft werden. Hier zielt Capcom also durchaus auf die Spieler ab, die keine Lust auf den World-Modus haben und gern in die Tasche greifen wollen, um das gewünschte Outfit zu haben. Wie man das Ganze findet, muss jeder für sich entscheiden.

Auch ein Season Pass, oder eher Fighting Pass, ist mittlerweile in Street Fighter 6 angekommen. Durch tägliche, wöchentliche und monatliche Herausforderungen könnt ihr euch Respekt verdienen und somit im Fighting Pass aufsteigen. Es gibt eine kostenlose Variante mit recht kleinen Belohnungen und eine bezahlte Variante mit Kleidungsstücken für euren Avatar und deutlich besseren Rewards. Wer viel spielt, kann hier sicher auf seine Kosten kommen.

Lediglich die Tatsache, dass man all dies erst um den Release des Spieles angekündigt hatte, lässt einen faden Beigeschmack im Mund. Als wüsste man, dass Fans das eigentlich gar nicht wollen – aber letztendlich scheint es genug Personen zu geben, die hierfür Geld ausgeben. Auch hier muss man selbst entscheiden, wie man zu solchen Sachen steht. Ich persönlich finde es okay, für ein Spiel zusätzlich Geld auszugeben, wenn es einem viel Freude bereitet und man hunderte Stunden einbringt. Aber ob das bei einem Vollpreis-Spiel sein muss, ist eine schwierige Diskussion – welche dieses ohnehin lange Review nur noch mehr verlängern würde.

Eine stylische Grafikpracht

Street Fighter 6 präsentiert sich in einer neuen Engine, welche sich wirklich sehen lassen kann. Ich bin froh, seit kurzem einen 4K-OLED-TV zu besitzen, denn somit konnte ich die knalligen Farben umso mehr genießen. Das Spiel sprüht nur so vor Style! Die Animationen der Charaktere stecken voller Leben und die Kämpfe sehen auch beim Zuschauen einfach nur cool aus. Auch im Hintergrund der Arenen ist immer was los. Grölende Zuschauer oder umfallende Gegenstände, weil in deren Nähe ein Kämpfer zu Boden ging. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass der Titel auch auf PlayStation 4 mit flüssigen 60 FPS in den Kämpfen läuft. In Metro City fallen die Frames dann eher in die 40er-Gegend auf „älterer“ Hardware. Getestet haben wir Street Fighter 6 auf der PlayStation 5 und dort lief der Titel durchweg top.

Der Soundtrack orientiert sich wieder deutlich mehr in Richtung Hip-Hop und das passt perfekt zum allgemeinen Stil des Spieles – auch wenn es nun nicht meine bevorzugte Musikrichtung ist. Die englische Sprachausgabe ist ebenfalls gut gelungen – aber bei einer solchen Produktion kann man heute ja eigentlich schon fast davon ausgehen.

Rundum gelungenes Fighting-Game – für alle

Mit Street Fighter 6 hat Capcom ein tolles Kampfspiel auf den Markt gebracht, welches es schafft, Anfänger und Profis gemeinsam abholen zu können. Auch für Singleplayer-Enthusiasten ist etwas geboten und vielleicht verschlägt es euch nach einer ausführlichen World Tour ja doch in ein paar Runden online. Mithilfe des modernen Steuerungstyps können auch Einsteiger Erfolg erzielen – wohl aber dann ein wenig zum Leid elitärer Oldschool-Player. Lasst euch davon aber nicht den Spaß nehmen! Street Fighter 5 hat mich persönlich kaltgelassen, aber dieser neue Ableger hat mich nicht nur mit Nostalgie erfüllt, sondern vollkommen in seinen Bann gezogen. Und ich bin mir sicher, auch vielen SpielerInnen, die bisher noch nie ein Fighting Game angefasst haben, könnte es genauso gehen.

Story

Im World-Tour-Modus erstellt ihr einen eigenen Kämpfer, der herausfinden möchte, was wahre Stärke bedeutet und bereist dabei die ganze Welt.

Gameplay

Klassisches Kampfspiel, in welchem zwei Personen sich gegenüberstehen und durch Tasteneingaben die Fäuste fliegen lassen. Erstaunlich umfangreicher Singleplayer-Modus mit zahlreichen Möglichkeiten zur Erstellung eines Avatars.

Grafik

Tolle neue Engine, welche den Stil von Street Fighter auf ein neues Level hebt. Prachtvolle Farben, emotionsgeladene Gesichter und die genau richtige Prise Humor in den Animationen.

Sound

Hip-Hop-Soundtrack mit coolen Tracks und eine tolle englische Synchronisation. Toll: Auch für Personen mit Gehörproblemen hat man unterschiedliche Einstellungen für deutlichere Geräusche eingebaut.

Sonstiges

Komplett neue Kampfmechanik mit dem Drive-System, welches viele alte Mechaniken vereint. Klassische, Moderne und Dynamische Steuerungstypen bieten unterschiedliche Arten zu spielen – und auch Neulingen somit einen guten Einstieg.

Bildmaterial: Street Fighter 6, Capcom

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