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#Inflation in Deutschland sinkt im Januar auf 2,9 Prozent

Obwohl die Preise in Restaurants und Kneipen durch die höhere Mehrwertsteuer spürbar steigen, geht die Inflation insgesamt im Januar zurück. Was steckt dahinter?

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Januar auf 2,9 Prozent gesunken. Das hat das Statistische Bundesamt am Mittwoch aufgrund einer ersten Schätzung mitgeteilt. Im Dezember hatte die Rate noch bei 3,7 Prozent gelegen, nach 3,2 Prozent im November.

Damit ist die Inflationsrate jetzt wieder rückläufig – obwohl viele Dinge mit dem Jahreswechsel teurer geworden sind. Mit Aufmerksamkeit war vor allem verfolgt worden, wie die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie in Deutschland auf die Preise für Restaurantbesuche wirkt.

Aus Kneipen, Restaurants und Hotels ist Unterschiedliches zu hören. Zum Teil berichten Gäste von deutlichen Preiserhöhungen, manche Gastronomen dagegen sagen, sie hätten zumindest die ersten Wochen die Preise unverändert gelassen. Das hängt sicher auch davon ab, wo ein Restaurant liegt und wie stark der Andrang ist.

Die Inflationszahlen aus Nordrhein-Westfalen jedenfalls, die schon detaillierter veröffentlicht sind, zeigen: Im Durchschnitt sind die Preise in der Gastronomie auf Jahressicht um 7,7 Prozent gestiegen – gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent.

Tanken wird wieder etwas teurer

Auch der CO₂-Preis auf Kraftstoff ist zum Jahreswechsel angehoben worden. Allerdings überlagert sich der Steuereffekt dabei mit den Schwankungen des Ölpreises. In der Tat sind aber auch die Preise für Benzin und Diesel an der Tankstelle zuletzt wieder etwas höher gewesen. Laut Inflationsstatistik lag der Preisanstieg im Vergleich zum Vormonat beim Benzin bei 1,6 Prozent, bei Diesel bei 1,3 Prozent.

Die Deutsche Bank schreibt in einer Analyse, die Eingriffe der Bundesregierung wie die höhere Mehrwertsteuer in der Gastronomie, das Aus für die Energiepreisbremse und der höhere CO₂-Preis machten zusammen etwa 0,6 Prozentpunkte an der Inflationsrate aus.

Ein wichtiger Grund dafür, dass die Inflationsrate im Dezember relativ hoch war, der jetzt rausfiel, ist ein sogenannter statistischer Basiseffekt bei der Energie. Im Dezember 2022 hatte die Bundesregierung den Abschlag der Haushalte für Erdgas und Fernwärme weitgehend übernommen. Das hatte das Preisniveau damals künstlich gedrückt. Entsprechend höher fiel der Anstieg im Dezember 2023 aus.

„Nachdem die Inflation im Dezember durch den Basiseffekt nach oben getrieben wurde, lässt sie nun wieder nach“, kommentierte Salomon Fiedler, Ökonom des Bankhauses Berenberg.

Obst und Gemüse deutlich teurer als vor einem Jahr

Ein Treiber der Inflation sind weiterhin die Nahrungsmittel. Auf Jahressicht stieg der Preis für Brot um 5,4 Prozent, der für Fleisch um 2,5 Prozent, der für Obst um 10,6 Prozent und der für Gemüse um 8 Prozent. Tomaten wurden 13,8 Prozent teurer, Gurken 9,8 Prozent.

Auch in anderen Euroländern war die Inflationsrate im Januar zum Teil rückläufig. So fiel sie in Frankreich von 4,1 auf 3,4 Prozent. In Spanien gab es eine gegenläufige Bewegung. Die Inflationsrate für den Euroraum insgesamt will das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag vorstellen.

Die EZB wartet derzeit noch ab

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die Zinsen nach zehn Zinserhöhungen in Folge zuletzt stabil gelassen. EZB-Präsidentin Christin Lagarde hatte auf der Pressekonferenz nach der Januar-Zinssitzung zwar den Wiederanstieg der Inflation im Dezember erwähnt, sich aber insgesamt eher zuversichtlich geäußert. Es sei allerdings noch zu früh für Diskussionen über Zinssenkungen.

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos hatte Lagarde gleichwohl angedeutet, dass es im Juni eventuell Zinssenkungen geben könnte. Zugleich hatte sie aber auch die Unwägbarkeiten und die Datenabhängigkeit des weiteren Vorgehens hervorgehoben. Noch ist nicht klar, ob die gestiegenen Löhne und die verschiedenen statistischen Basiseffekte nicht noch für ein Auf und Ab der Inflationsrate sorgen können.

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