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#Jede Menge Schnäppchen im Dax

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Der deutsche Anteil an der Weltwirtschaft beträgt rund 3 Prozent. Diese Zahl sollten Anleger im Kopf haben, wenn sie über den Aktienmarkt nachdenken. Wenn die Schätzungen für das deutsche Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr ein paar Promille niedriger ausfallen, ist das für Steuereinnahmen und Arbeitsplätze zwar wenig erfreulich, für das Wohl und Wehe der Gewinne der Dax-Unternehmen sind es aber nur die berühmten Peanuts.

Die USA kommen auf 18 Prozent Weltmarktanteil, China auf 16 und Indien auf 7 Prozent. Wer einen Eindruck zu erlangen versucht, wie es um die weitere wirtschaftliche Entwicklung in diesem und im nächsten Jahr für die Dax-Unternehmen aussieht, der sollte seinen Blick daher weit durch die Welt schweifen lassen. Nicht umsonst gilt der Dax wegen seiner internationalen Ausrichtung und Abhängigkeit vom Export als Weltkonjunkturbarometer.

Gewinnschätzungen sind solide

Die Fachleute sind daher für die deutschen Unternehmen gar nicht so pessimistisch. Die Gewinnschätzungen sind solide – will heißen: Sie wachsen nicht rasant, befinden sich aber nahe ihrer Rekordhochs.

Setzt man die aktuellen Kurse der Dax-Aktien in Relation zu den erwarteten Gewinnen für dieses Jahr und für das nächste Jahr, ergibt sich ein Verhältnis von Kurs zu Gewinn von gut 11 für 2023 und gut 10 für 2024. Das ist weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 14. Die Aktienkurse müssten also um rund ein Drittel steigen, um auf eine durchschnittliche Bewertung zu gelangen. Von einer Überbewertung sind sie weit entfernt.

Aber Achtung: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) besteht nicht nur aus dem Kurs, sondern eben auch aus der Gewinnschätzung. Um auf eine durchschnittliche Bewertung zu gelangen, wäre eine weitere denkbare Möglichkeit nicht der Kursanstieg um ein Drittel, sondern ein Absinken der Gewinnschätzungen um ein Drittel bei stabilen Kursen. Oder eine Halbierung der Gewinnschätzungen bei gleichzeitigen Kursverlusten. Außerdem gibt es auch keine Regel, die das KGV wieder auf den Durchschnitt zwingt. Lange Zeiten unterdurchschnittlicher Bewertungen sind möglich.


Ob Aktien nun also Schnäppchen sind oder nicht, hängt neben dem Kurs ganz wesentlich von den Gewinnen ab. Und hier können sich viele Beobachter nicht von der bleiernen Last negativer Konjunkturmeldungen in Deutschland befreien. Ihnen scheinen daher die Gewinnschätzungen viel zu hoch, Aktien daher mitnichten günstig, und entsprechend ist die Kursentwicklung verhalten. Das jüngste Dax-Rekordhoch vom Montag vergangener Woche mit 16.529 Punkten wird derzeit rund 5 Prozent unterboten. Und generell sind der europäische und insbesondere der deutsche Aktienmarkt von einem skeptischen Blick auf den alten Kontinent Europa belastet.

„Unterscheidet den Standort eines Unternehmens und den relevanten Endkundenmarkt“, ruft daher Sven Streibel, Chef-Aktienstratege der DZ Bank, den Anlegern zu. Eine Konjunkturverlangsamung, wie sie derzeit in den USA, in China und auch in Europa und insbesondere Deutschland zu beobachten ist, trifft nicht alle Branchen und Unternehmen gleich. „Leute, die Geld haben, geben es derzeit auch aus“, sagt Streibel. „Alles, was hochpreisig ist, Premium und Luxus, erfreut sich einer stabilen Nachfrage.“ Er zählt dazu im Dax nicht nur die Porsche AG (mit einem KGV von 18 unter Anlegern eher wohlgelitten), sondern auch Mercedes und BMW (mit einem KGV von je nur 6 wegen erheblicher Zweifel an der Nachhaltigkeit der Gewinne), sowie Sportartikelhersteller wie Adidas.


Aber auch grundsätzlich bescheinigt Streibel dem Dax Nachholpotential. „Der Index ist dieses Jahr um 14 Prozent gestiegen, das KGV aber stagniert“, sagt der Aktienfachmann. „Die Anleger fahren also auf Sicht, und die Kursgewinne resultieren nur aus tatsächlich realisierten Gewinnen der Unternehmen.“ Er sieht in den Gewinnerwartungen derzeit viel Pessimismus enthalten und sie mitnichten zu hoch und korrekturbedürftig.

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