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#„Jemand wird getötet werden“

„Jemand wird getötet werden“

Gabriel Sterling, ein leitender Mitarbeiter der Wahlbehörde in Georgia, hat angesichts der anhaltenden Anzweiflung des Wahlergebnisses und Gewaltandrohungen gegen mit der Wahl befasste Personen einen eindringlichen Appell an den amtierenden Präsidenten Donald Trump gerichtet. „Zeigen Sie Größe, hören Sie auf. Schreiten Sie ein, sagen Sie Ihren Unterstützern: Seid nicht gewalttätig. Hört auf zu drohen. All das ist falsch, es ist un-amerikanisch“, sagte Gabriel Sterling am Dienstag in Atlanta bei einer Erklärung vor der Presse.

An Trump gerichtet sagte Sterling sichtlich um Fassung bemüht: „Sie haben das Recht, vor Gericht zu ziehen. Wozu Sie nicht in der Lage sind, (…) ist damit aufzuhören, Menschen dazu zu bringen, mögliche Gewalttaten zu begehen.“ Sterling warnte: „Jemand wird verletzt werden. Jemand wird angeschossen werden. Jemand wird getötet werden.“

Sterling verhehlte seine Fassungslosigkeit nicht und begründete seine Wut mit Drohungen, die mit der Wahl befasste Personen in dem südlichen Bundesstaat über sich ergehen lassen müssten. So sei ein 20 Jahre alter Mitarbeiter eines Wahlmaschinenunternehmens mit dem Tode bedroht worden – er habe eine Schlinge zugesandt bekommen und sei des Verrats beschuldigt worden. Sterling sagte weiter, vor seinem eigenen Haus sei ein Polizist postiert und die Frau des Innenminister Brad Raffensperger erhalte sexualisierte Drohungen auf ihrem Mobiltelefon. Außerdem hatte der Trump-Anwalt Joe DiGenova in der vergangenen Woche gesagt, Chris Krebs, der von Trump gefeuerte frühere Leiter der amerikanischen Cybersicherheitsbehörde, müsse „vor die Tür gebracht und erschossen“ werden.

Trump unterlag Wahlsieger Joe Biden in Georgia knapp. Derzeit läuft eine zweite Neuauszählung der Stimmen. Die Verantwortlichen erwarten aber auch diesmal keine Veränderung des Ergebnisses. Trump hat seine Wahlniederlage gegen Biden noch immer nicht zugegeben und verbreitet nahezu täglich haltlose Behauptungen über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Wahl, die ihn seinen Sieg gekostet hätten. Am Dienstag hatte sein Justizminister William Barr der Nachrichtenagentur AP gesagt, das Ministerium habe bislang keine Anzeichen für Betrug „in einem Ausmaß gesehen, der zu einem anderen Wahlergebnis hätte führen können“.

Sterling warf Trump und Senatoren vor, dass sie Drohungen nicht verurteilten. Es gehe um Wahlen und damit um das Rückgrat der Demokratie. „Alle von Ihnen, die kein verdammtes Wort gesagt haben, haben sich mitschuldig gemacht“, sagte er. „Morddrohungen, Gewaltandrohungen, Einschüchterungen. Das ist zu viel.“ Der Präsident verbreitete die Rede Sterlings auf Twitter, ging jedoch nicht auf dessen Vorwürfe ein. Vielmehr wiederholte er seine Anschuldigungen, es habe „massiven Wahlbetrug“ in Georgia gegeben.

Trump und seine Vertrauten machen seit Wochen Stimmung gegen die Wahlverantwortlichen in Georgia, etwa gegen den republikanischen Staatssekretär Brad Raffensperger, der nach eigenen Angaben Morddrohungen erhalten hat. Trump selbst äußerte sich zuletzt abfällig über Gouverneur Brian Kemp, von dem er sich bei seinen Versuchen, das Wahlergebnis zu kippen, im Stich gelassen fühlt. Am Dienstag forderte er ihn auf, etwas gegen das Wahlergebnis zu unternehmen. „Sie haben zugelassen, dass Ihr Staat betrogen wurde“, warf Trump seinem Parteikollegen auf Twitter vor. Er rief ihn auf, Stichwahlen um zwei Senatssitze im Januar abzublasen, deren Ergebnis die republikanische Dominanz in der wichtigen Kongresskammer brechen könnte.

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