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#Jetzt ist die Zeit, die Zukunft zu gestalten!

Jetzt ist die Zeit, die Zukunft zu gestalten!

Die aktuellen Corona-Zahlen sind nicht erfreulich, die Kinos sind geschlossen, eine Öffnung liegt in weiter Ferne. Was nun?

Peter Körte

Peter Körte

Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

Geduld haben. Geduld haben, dass die Zahlen sinken, dass wir irgendwann alle geimpft sind und dass das Testen zur Normalität wird. Natürlich wollen wir so schnell wie möglich öffnen, aber, und das ist für uns entscheidend, wir wollen nicht um jeden Preis wieder an den Start gehen. Es muss sich wirtschaftlich einigermaßen lohnen. Und wir wollen dann auch unserem Publikum etwas bieten, und zwar neue, attraktive Filme. Es bringt uns gar nichts, wenn wir öffnen und dann über Monate hinweg ältere Filme zeigen.

Wie wollen Sie denn den enormen Filmstau auflösen, der sich im letzten Jahr gebildet hat?

Wir glauben, dass es nach dem langen Lockdown eine Sehnsucht nach Kino und große Vorfreude auf ganz unterschiedliche Filme gibt. Viele Filme hängen in der Warteschleife, manche seit über einem Jahr, und warten auf die Öffnung der Kinos. Es wird einen Filmstau geben. Aber die Vielfalt der Filme ist auch eine Chance.

Im letzten Jahr gab es die kurze Öffnungsphase, sie hat ökonomisch wenig bewirkt. Weltweit gingen die Umsätze um 72 Prozent zurück, 67,9 Prozent waren es 2020 in Deutschland. Wie bedrohlich ist derzeit die Lage der Kinos?

Wir sind in einem weiteren Jahr, welches einen großen Umsatzeinbruch verzeichnen wird. Dazu kommt die Unsicherheit, welche weiteren Herausforderungen noch vor uns liegen. Zum Beispiel, unter welchen Rahmenbedingungen wir öffnen werden oder welche Kapazität wir anbieten können. Und schaffen wir es, einen schnellen Korridor zwischen dem ersten und letzten Kino, das öffnet, herzustellen? Das ist für uns wichtig, da wir nur mit einer flächendeckenden Öffnung auch neue Filme anbieten können.

Die genannten Zahlen sind zwar desaströs, aber zugleich gibt es bislang kaum Pleiten. Vorerst. Liegt das Schlimmste noch vor den Kinos?

Das werden wir erst im nächsten Jahr genau sagen können. Im Moment bewältigen die Kinos die Krise, da einige Faktoren greifen. So zum Beispiel die Fördermaßnahmen der Bundesregierung. Aber sobald diese wegfallen, das Insolvenzrecht sich wieder ändert und nicht genug Publikum kommen kann, wird es eng, da bereits im letzten Jahr alle privaten Reserven aufgebraucht wurden. Der Normalbetrieb ist für uns dann entscheidend: Schaffen wir es, das Publikum wieder fürs Kino zu begeistern? Halten sich die großen Filme lange genug im Kino, um auch in der Fläche und in kleineren Häusern präsent zu sein? Meistern wir die drohende Filmflut?

  Die Vorstandsvorsitzende des HDF Kino, Christine Berg.


Die Vorstandsvorsitzende des HDF Kino, Christine Berg.
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Bild: dpa

Sie sagen, die Maßnahmen der Regierung haben gewirkt. In welchem Umfang? Was decken sie ab?

Es sind vor allem drei Maßnahmen. Erstens das Kurzarbeitergeld, es war von Anfang an eine starke Stütze, da wir viele Mitarbeiter beschäftigen. Zweitens die Überbrückungshilfen des Bundeswirtschaftsministeriums, auch wenn es ein langer Weg war, bevor alle Kinoarten förderfähig wurden, und es nach wie vor ein sehr komplexes Thema ist. Und schließlich das Programm „Neustart Kultur“ der Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Hier gibt es bereits ein zukunftsorientiertes Investitionsprogramm für Kinos, und wir hoffen sehr, dass auch Kinos mit mehr als sieben Sälen und in größeren Orten noch stärker bedacht werden. Herauszuheben ist das Programm der Kulturstaatsministerin für die Zeit nach der Öffnung, das wird allen bei dem wohl holprigen Anlauf helfen.

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