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#John Kerry lobt die deutsche Klimapolitik

John Kerry lobt die deutsche Klimapolitik

Der Klimabeauftragte der amerikanischen Regierung, der ehemalige US-Außenminister John Kerry, hat die Verschärfung der deutschen Emissionsziele nach der Klimaentscheidung des Bundesverfassungsgerichts gelobt. „Ich war sehr beeindruckt über die kurze Zeitspanne zwischen dem Urteil des Verfassungsgerichts und der Neueinschätzung sowie den neuen Verpflichtungen durch die Bundesregierung“, sagte Kerry am Dienstag bei einem Pressegespräch in Berlin.  

Das neue Berliner Ziel, den Treibhausgasausstoß bis 2030 um 65 Prozent statt wie bisher geplant um 55 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, sei „eine große Anstrengung“, so Kerry. Deutschland sei in den Finanzierungsfragen zum Klimaschutz stets ein „solider Partner“ gewesen, lobte der Sondergesandte von Präsident Joe Biden. Er wies aber auch auf die Herausforderungen der verschärften Minderungsvorgaben hin, die deutsche Wirtschaftsvertreter an ihn herangetragen hätten. Die Industrie wolle ihren Beitrag leisten, brauche aber „solide kooperative Anstrengungen an allen Fronten, um die Ziele zu erreichen“.  

US-Präsident Biden möchte Amerikas Umweltambitionen wiederbeleben, nachdem Washington unter seinem Vorgänger Donald Trump aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten war. Biden hat den Schritt rückgängig gemacht und angekündigt, die USA wollten ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 50 bis 52 Prozent des Niveaus von 2005 drücken. Vor einem Monat lud der neue Präsident die weltgrößten Emittenten zu einem virtuellen Gipfel ein, um die für November geplante Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow vorzubereiten und um die in Paris verabredeten Ziele zu bekräftigen. Sie sehen unter anderem vor, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, in jedem Fall aber auf deutlich weniger als 2 Grad.

„Die Welt sieht sich einer gigantischen Herausforderung gegenüber“

Kerry stellte in Berlin die Lage als dramatisch dar. Er verbreitete zugleich aber die Hoffnung, dass der Kampf gegen den Klimawandel gelingen könne, wenn man sich in Glasgow auf scharfe verbindliche Reduktionsziele für möglichst viele Länder einige. „Die Welt sieht sich einer gigantischen, aber überwindbaren Herausforderung gegenüber“, sagte er. „Aber sie ist nur überwindbar, wenn wir sehr große Entscheidungen treffen und diese in den nächsten zehn Jahren angemessen umsetzen.“

Kerry erinnerte daran, dass er seit der ersten Weltklimakonferenz 1992 an vielen dieser COP genannten Treffen teilgenommen habe und dass der bevorstehenden „COP 26“ eine entscheidende Bedeutung zukomme: „Glasgow ist wirklich die beste Möglichkeit, die beste Hoffnung, ich würde sagen: die letzte beste Hoffnung, damit wir auf den Pfad geraten, um unsere Ziele zu erreichen.“ Der Weltklimarat IPCC habe 2018 festgestellt, dass die Staatengemeinschaft nur noch 12 Jahre Zeit habe, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise abzuwenden. Mit Blick auf Trumps Amtszeit sagte er: „Drei von diesen Jahren haben wir wegen eines Präsidenten verloren, der Wissenschaft, Tatsachen und Beweise ignoriert hat.“

Zwar hätten sich auch unter Trump 37 Bundesstaaten mit 80 Prozent der amerikanischen Bevölkerung weiterhin an das Pariser Klimaabkommen gehalten. „Deswegen sind wir vielleicht nicht ganz so schuldig, wie manche Leute denken. Aber wir haben Schwung und Geld verloren.“  Der 77-Jährige erwähnte in diesem Zusammenhang die 2009 in Kopenhagen abgegebene, aber bisher nicht eingehaltene Zusage der Industrieländer, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für den Klimaschutz in Entwicklungsländern bereitzustellen.

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