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#Jost stellt sich vor Hammann

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Jost stellt sich vor Hammann

Wilhelm Jost, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Awo-Bezirksverbandes Hessen-Süd, weist die Vorwürfe gegen Torsten Hammann, den ehemaligen Generalbevollmächtigten des Bezirksverbands, zurück. Hammann war von 2016 bis Mai 2019 Generalbevollmächtigter des Bezirksverbands, im Oktober 2020 endete sein Beratervertrag für die Awo Hessen-Süd, und der Bezirksverband trennte sich somit endgültig von ihm. Grund für die Trennung waren Erkenntnisse einer Taskforce, die wegen des Awo-Skandals in Rhein-Main gegründet wurde und die unter der Leitung der ehemaligen Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin auch die Geschäfte des Bezirksverbandes unter die Lupe nehmen sollte.




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Martin Ochmann

Unterstützt von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, kam diese Taskforce zu dem Ergebnis, dass die Geschäfte Hammanns, die dieser in einer Doppelfunktion als Awo-Chef und privater Geschäftsmann abgewickelt hatte, fragwürdig waren. Kritisiert wurden unter anderem die Verkäufe zweier Awo-Pflegeheime in Langgöns und Bruchköbel sowie Privatdarlehen von Hammann und seinen Geschäftspartnern zu überhöhten Zinsen an die Awo. Tenor des Taskforce-Berichts: Von diesen Insidergeschäften hätten Hammann und seine Geschäftspartner profitiert, für die Awo seien sie wirtschaftlich nachteilig gewesen. Der Hessische Rundfunk hatte in dieser Woche berichtet, dass Hammann mit Geschäften dieser Art in sechs Jahren 1,8 Millionen Euro verdient haben soll.

„Auffallend hohe Zinsen“

Teile des Berichts bezeichnet Jost als „absoluten Nonsens“. Dazu gehören Vorwürfe, die gegen Hammann wegen der Liquiditätskredite erhoben werden, die dieser der Awo gewährte und die nach Recherchen der Taskforce „auffallend hohe Zinsen für einen bevorzugten Personenkreis“ hatten.

Auch Jost gehört zu den Personen, die der Awo privat Geld geliehen haben – Vorgänge, die der ehemalige Vorstandsvorsitzende, den ein Awo-Bundesschiedsgericht vor wenigen Tagen seines Amtes enthoben hat, vehement verteidigt. „Ohne den Kredit von Torsten Hammann und anderen hätten wir von vielen Leuten keinen Kredit bekommen, weil die gerade wegen des Engagements von Torsten Hammann und des Vertrauens auf Torsten Hammann auch selber Geld zur Verfügung stellten, wohlgemerkt immer ohne Sicherheit, dass es zurückkommt“, sagt Jost. Das gelte auch für die von ihm zur Verfügung gestellten 100.000 Euro.

Alle Zinssätze der Kreditgeber hätten deutlich unter den Zinssätzen gelegen, die für normale, abgesicherte Kontoüberziehungen zu zahlen seien. „In zwei Jahren zahlte die Awo an mich 12.000 Euro, für die alternative Kontoüberziehung wären 19.400 Euro fällig gewesen, also Win-win-Situation für Awo und Kreditgeber“, bilanziert Jost. Andere Versuche des ehemaligen Geschäftsführers, mit Hilfe der Mitarbeiter an Geld zu kommen, seien fehlgeschlagen.

Darüber hinaus kritisiert Jost auch die Arbeit der Taskforce unter der Leitung von Däubler-Gmelin. Deren Ausführungen zu Hammanns Gehalt seien falsch, sie nehme „selbst einfachste Tatbestände nicht zur Kenntnis“ oder „versteht sie nicht“. Dazu gehöre die Unterscheidung der Bezahlung für einen Freiberufler wie Hammann und einen fest angestellten Geschäftsführer. „Arbeitnehmerbrutto und Arbeitgeberbrutto scheinen in den Sphären der Taskforce unbekannt zu sein“, sagt Jost. „Bei der Taskforce gab es offensichtlich keine objektive Untersuchung, denn dann hätten auch die Vorteile der Liquiditätskredite erwähnt werden müssen“, schlussfolgert Jost.

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