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#Kein Happy End für deutsche Biathleten

Kein Happy End für deutsche Biathleten

Die deutschen Biathlon-Männer haben bei den Olympischen Winterspielen zum ersten Mal seit zwölf Jahren keine Medaille gewonnen. Im abschließenden Massenstart am Freitag im chinesischen Zhangjiakou wurde Benedikt Doll als Achter bester Deutscher. Der 31-Jährige leistete sich sechs Schießfehler und hatte im Ziel 2:31,4 Minuten Rückstand auf den neuen Olympiasieger Johannes Thingnes Bö.

Der Norweger gewann sein viertes Gold bei diesen Winterspielen und stellte damit die Marke seines Landsmannes Ole Einar Björndalen von den Spielen 2002 in Salt Lake City ein. In den Bergen nordwestlich von Peking ging Silber an Martin Ponsiluoma aus Schweden, der 40,3 Sekunden zurück lag. Bronze holte Vetle Sjaastad Christiansen aus Norwegen 1:12,5 Minuten hinter dem Sieger. Johannes Kühn wurde 2:38,3 Minuten hinter Bö mit fünf Fehlschüssen Zehnter, Roman Rees wurde 14. und hatte nach drei Strafrunden 2:50,8 Minuten Rückstand. Philipp Nawrath kam als 23. nach sieben Schießfehlern 3:55,7 Minuten nach Bö ins Ziel.

Bis zur Hälfte des 15 Kilometer langen Rennens waren Nawrath und Doll noch aussichtsreich dabei, fielen nach drei beziehungsweise zwei Strafrunden im ersten Stehendschießen entscheidend zurück. Bei böigem Wind und minus 17 Grad trafen Doll und Nawrath beim letzten Schießen nur eine der fünf Scheiben und mussten vier Strafrunden laufen.

Damit enden die Biathlon-Wettbewerbe für die Männer des Deutschen Skiverbands wie zuletzt 2010 in Vancouver und erst zum zweiten Mal überhaupt ohne Edelmetall. Dank der Frauen gab es insgesamt zwei Medaillen für das deutsche Team. Im ersten Einzelrennen hatte Denise Herrmann Gold über 15 Kilometer geholt, die Frauen-Staffel legte mit Bronze nach. Vor vier Jahren in Pyeongchang gab es noch siebenmal Edelmetall. Highlights waren zweimal Gold für Laura Dahlmeier und einmal für Arnd Peiffer. Beide sind mittlerweile zurückgetreten.

„Wir können mehr als zufrieden sein“

Für Denise Herrmann ging bei den Frauen nach Gold im Einzel und Bronze mit der Staffel beim Finale im olympischen Massenstart in China gar nichts mehr. Die beste deutsche Biathletin landete auf Rang 13. „Ich freue mich schon auf die erste Leberkäse-Semmel, wenn ich daheim bin“, sagte die 33-Jährige am Freitag in Zhangjiakou. Erschöpft und sichtlich gezeichnet verließ die Sächsin nach fünf Schießfehlern den Zielraum und freute sich auf die Rückkehr in die Heimat. „Ausspannen, im eigenen Bett schlafen und einheimisches Essen“, standen ganz oben auf ihrer Wunschliste.

Dass es zum windigen Abschluss bei den Winterspielen in China nicht noch eine dritte Medaille für die deutschen Frauen gab, störte Herrmann nicht. „Wir können mit den Olympischen Spielen mehr als zufrieden sein“, sagte die frühere Langläuferin, die mit ihrem überraschenden Olympiasieg über 15 Kilometer für den Glanzpunkt sorgte. Doch auch Bronze mit der Frauen-Staffel sei hoch zu bewerten. „Wir waren als Team auf den Punkt da. Mit der Goldmedaille hab ich und haben wir alle gezeigt, was wir drauf haben“, sagte Herrmann: „Dass das nicht jeden Tag wiederholbar ist, das zeigen auch andere.“

Ursprünglich wollten die Frauen des Deutschen Skiverbands dreimal Edelmetall einheimsen, doch nach der langen Verletzungspause und vielen Problemen bei Franziska Preuß habe man dieses Ziel schon vor den Spielen korrigieren müssen, sagte Bundestrainer Kristian Mehringer: „Mit der goldenen und der bronzenen können wir schon zufrieden nach Hause reisen.“ Vor vier Jahren in Pyeongchang gab es dreimal Edelmetall für die Frauen. Laura Dahlmeier holte zweimal Gold und einmal Bronze. Die Staffel war auf Rang acht leer ausgegangen.

Preuß war im Finale über 12,5 Kilometer als Achte die beste Deutsche – ein versöhnlicher Abschluss nach einer langen Leidenszeit inklusive acht Wochen ohne Wettkämpfe bis Anfang dieses Monats. „Ich habe mich einigermaßen in Ordnung gefühlt. Dafür, dass es das fünfte Rennen ist, bin ich sehr zufrieden“, sagte die frühere Weltmeisterin aus Bayern. Im Massenstart war auch viel Glück gefragt, da starke Böen für teilweise nicht beherrschbare Bedingungen sorgten. Das Rennen war einen Tag vorverlegt worden, weil es am Samstag noch schlimmer wird. „Es war wirklich sehr schwierig, weil der Wind sehr schwankend war. Man hat jeden Schuss wirklich mit Bedacht abgegeben“, sagte Preuß.

Insgesamt vier Schießfehler leistete sie sich und hatte im Ziel nach 12,5 Kilometern 1:26,4 Minuten Rückstand auf die neue Olympiasiegerin Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich. Silber ging an Tiril Eckhoff aus Norwegen, dahinter holte deren Landsfrau Marte Olsbu Röiseland Bronze. Das Top-Trio leistete sich jeweils vier Schießfehler. Für Röiseland war es im sechsten Rennen in China ihre fünfte Medaille, nur in der Frauenstaffel gab es für die 31-Jährige nichts Zählbares. Nie holte eine Biathletin bei Olympia bislang mehr Edelmetall.

Hinter Herrmann verpassten auch Vanessa Hinz (4) auf Platz 15 und Vanessa Voigt (6) auf Rang 18 die Top Ten. „Ich fahre mit einer Medaille nach Hause und das im Team. Das war immer mein Kindheitstraum und der geht jetzt in Erfüllung“, sagte Hinz und ärgerte sich nicht über den vom Wind verwehten Abschluss. Die Thüringerin Voigt, die als Vierte im Einzel Bronze vergangene Woche um nur 1,3 Sekunden verpasst hatte, ergänzte: „Ich habe in dieser Saison so gut gelernt. Da kann ich das auch mal verschmerzen.“

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