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#Keiner will die Billigurlauber

Keiner will die Billigurlauber

Urlaub könnte so schön sein. Wenn  nur die richtigen Touristen kämen. Doch an den begehrten Reisezielen mehren sich Klagen über zu viele Urlauber – und über Gruppen, die trotz Corona-Auflagen bierselig schunkeln. Nicht wenige Einheimische denken inzwischen, es kommen die Falschen: diejenigen, die wenig zahlen und für viel Aufsehen sorgen. Unter dem Eindruck feiernder Mallorca-Urlauber forderte Francina Armengol, Ministerpräsidentin der  Balearen, wer sich danebenbenehme und Gesundheit und Wirtschaft auf den Inseln gefährden wolle, solle zu Hause bleiben.

Solche ungeliebten Gruppen aus Deutschland trifft man in El Arenal am „Ballermann“. Das Viertel auf Mallorca steht exemplarisch für Sorgenregionen im Tourismus. Es ist schnell mit dem Stadtbus vom Flughafen erreicht, anders als Familienhotels im Norden und Osten der Insel, zu denen Pauschalurlauber mehr als eine Stunde unterwegs sind. Wenig attraktiv für Partyhopper, die – außer an der Theke – sparen wollen. Eine Woche Pauschalreise ins Vier-Sterne-Domizil kostet im Norden in der Hauptsaison immerhin 1000 Euro.

Willi Verhuven, Chef des Reiseveranstalters Alltours, fordert  das Aus für den billigeren Partytourismus. Einbußen durch dann ausbleibende Gäste beunruhigen ihn kaum: Der Partytourismus mache nur 2 bis 3 Prozent des Gesamtgeschäfts aus. Auf Mallorca hatte man schon vor Corona Kiosken und Supermärkten in Feierregionen verboten, nachts Alkohol zu verkaufen. Gaststätten dürfen dort keine Trink-Flatrates mehr offerieren. Ein kleiner Teil der Feierei ist  deshalb schon weg –  er hat sich ans Schwarze Meer in Bulgarien verlagert.

Die deutsche Luftfahrt kann sich Mindestpreise vorstellen

Der zu unbekümmerte Urlauber ist ein Problem, zu viele Gäste  sind das andere. In Venedig, Amsterdam oder Dubrovnik gibt es schon Sorgen, dass es nach Corona so voll wird wie vorher. Ein Preisanstieg bei Flugtickets, der Schnäppchenjäger bremsen könnte, ist ungewiss. In der Krise werden Flug-Überkapazitäten zwar abgebaut: Lufthansa wird um mehr als 100 Jets kleiner, TUI Fly will statt 38 Flugzeuge nur noch 22 selbst betreiben. Trotzdem blieb in diesem Sommer der Preisanstieg aus. Airlines holten Flieger schneller vom Pandemie-Parkplatz, als die Nachfrage der Urlauber anzog. Das Reisegeschäft hat laut Marktforscher TDA 35 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht, gehofft hatten die Unternehmen auf 50 Prozent. Und 10 bis 20 Prozent der Geschäftsreisen sind Prognosen zufolge dauerhaft an Videokonferenzen verloren.

Andere planen viel optimistischer: Eine Lieferung von mehr als 200 Boeing-737-Max-Flugzeugen an Ryanair hat erst begonnen. Und nicht jedes von einer Gesellschaft ausgeflottete Flugzeug wurde verschrottet, die Jets stehen für Leasingkunden parat. Bei der Lufthansa ist der Urlauberverkehr gar das Hoffnungssegment. Ryanair-Chef Michael O’Leary jedenfalls steckte jüngst  unbeirrt seinen Kurs ab: Schneller wachsen als alle anderen – Lockangebote inklusive.

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