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#Krieg in Nahost: Deutschlands Spezialkräfte sind einsatzbereit

In zugespitzer Lage in Nahost bereitet sich Deutschland auf Militär- und Polizeioperationen vor. Spezialkräfte und GSG9 stehen bereit für diverse Szenarien.

Die Bundeswehr hat in den vergangenen zwei Wochen umfangreiche Vorbereitungen für eventuelle militärische Operationen im Nahen Osten getroffen. Dazu wurden mehr als 1000 Soldaten in die Region verlegt. Sie stehen nun für Evakuierungsmissionen und eventuell auch Einsätze von Spezialkommandos zur Verfügung. Verlegt werden Schiffe, Flugzeuge, Hubschrauber und logistisches Material.

Peter Carstens

Politischer Korrespondent in Berlin

Deutschland steht nach den Terroranschlägen der Hamas an der Seite Israels und in engem, auch militärischem Austausch. Dazu gehört die Lieferung von Ausrüstung. Bereits Mitte Oktober hatten Transporter der Bundeswehr Tel Aviv angeflogen und Dinge mitgebracht, über die keine öffentliche Auskunft gegeben wurde. Bekannt ist, das Deutschland Israel die Nutzung von HeronTP-Kampfdrohnen ermöglicht, welche die Bundeswehr von Israel geleast hat.

Logistischer Vorposten für eventuelle Einsätze ist die Insel Zypern. Dem Vernehmen nach wurden aber auch Soldaten nach Jordanien verlegt. Dazu wurden unter anderem Kräfte der Luftlandebrigade 1 „Saarland“ mobilisiert, die im August 2021 die militärische Evakuierung aus Kabul mit durchgeführt hatte. Das Verteidigungsministerium hat aus der zwar geglückten, aber kaum vorbereiteten Operation in Afghanistan seine Schlüsse gezogen und versucht nun, einer eventuellen Lage voraus zu sein.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte am Freitag, man sei auf den Fall, dass es wegen einer weiteren Eskalation nötig werden könnte, deutsche Staatsbürger aus der Region herauszubringen, eingestellt. „Dazu haben wir alle Vorbereitungen getroffen“, so der Minister.

Zustimmung des Bundestags nicht notwendig

In Jordanien unterhält die Bundeswehr im Rahmen der fortgesetzten Anti-Terror-Mission gegen den „Islamischen Staat“ auf dem jordanischen Luftwaffenstützpunkt Al Azrak eine Basis. Im Mittelmeer operiert die Marine mit derzeit zwei Schiffen. Die Korvette Oldenburg fährt bereits seit Wochen im Rahmen der Überwachungsmission UNIFIL vor der libanesischen Küste. Pistorius hat sie erst vor Kurzem besucht. Theoretisch soll die Korvette im Rahmen ihrer Aufgaben unter anderem den Waffenschmuggel an libanesische Terrormilizen wie die Hizbullah verhindern. Die Korvette hat aber auch praktische Aufklärungsmöglichkeiten. Der Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main (A1412) war bislang bei einer EU-Überwachungsmission zwischen der Türkei und Griechenland eingesetzt.

Auf dem Versorgungsschiff mit 174 Metern Länge können sowohl Soldaten und Material transportiert als auch Flüchtlinge aufgenommen und Verletzte medizinisch versorgt werden. An Bord befinden sich bis zu zwei Hubschrauber. Das Schiff war vorige Woche am zyprischen Hafen Limassol eingetroffen. Dort landeten nach Beobachtung des Fachportals „Augen geradeaus“ auch mehrere Transportflugzeuge vom Typ A400M. Die Startflughäfen, wie etwa Köln-Wahn, ließen darauf schließen, dass auch Kommandos der GSG 9 der Bundespolizei entsandt wurden. Der Leiter der Operation bestätigte dies kürzlich indirekt.

Als weiteres Kriegsschiff entsandte die Marine Ende voriger Woche die Fregatte Baden-Württemberg von Wilhelmshaven aus in die Region. Das moderne Krisenreaktionsschiff der F125er-Klasse wird erstmals eingesetzt, es kann unter anderem Kommandos, Helikopter oder Schnellboote an Land bringen. Die Bundesre­gierung hatte in der zweiten Oktoberhälfte mitgeteilt, in Absprache mit dem Auswärtigen Amt habe das Verteidigungsministerium angewiesen, „die eigene Reaktionsfähigkeit zu erhöhen. Dazu gehört ein Aufwuchs der Führungs- und Planungsfähigkeiten unseres Einsatzverbandes für Evakuierungsoperationen.“

Eine Mandatierung des Bundestages ist für diese Bereitschaftsstufe nicht notwendig, wohl aber wurden die Obleute des Verteidigungsausschusses informiert. Der Kommandeur der Joint Task Force, Generalmajor Dirk Faust, sagte, man sei bereit, „sowohl luft- als auch seegestützt zu operieren“. Die volle Einsatzbereitschaft der Kräfte stehe vor dem Abschluss.

Der General, Kommandeur der Division Schnelle Kräfte der Bundeswehr, befand sich Ende der vergangenen Woche ebenfalls auf Zypern. Zu seiner Division gehört sowohl die Luftlan­debrigade 1 als auch das Kommando Spezialkräfte (KSK). Zudem sind Angehörige des Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM) in der ­Region. Neben ihnen sind auch die Angehörigen der GSG 9 auf Geiselbefreiung spezialisiert, Faust sprach von guter Zusammenarbeit mit „Kräften anderer Ressorts“. Es gelte jetzt die „volle Einsatzbereitschaft aller Kräfte, die sich jetzt hier im Raum befinden, abzuschließen“.

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