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#Klassenfahrt nach Rimini

Klassenfahrt nach Rimini

Den ungewöhnlichsten Job beim deutschen Volleyball-Nationalteam erfüllt derzeit Paul Sens. Er fungiert als Kontaktmann zur Außenwelt. Während sich die 17 Spielerinnen und der achtköpfige Betreuerstab um Bundestrainer Felix Koslowski im Rahmen der Nations League seit einer Woche in der Hotel- und Hallen-Bubble von Rimini eingerichtet haben – und dort für die kommenden vier Wochen auch nicht rauskommen –, bezog der 24-Jährige eine Ferienwohnung in der Touristenhochburg an der italienischen Adria. Sens, der im Bundesliga-Alltag als Ko-Trainer Koslowskis beim Schweriner SC wirkt, muss Einkäufe erledigen, besondere Wünsche erfüllen und vor allem die stapelweise anfallende Wäsche erledigen. Denn das Angebot, den Hotelservice zu nutzen, überstieg das Budget der deutschen Delegation: „30.000 Euro nur für Wäsche“, so Koslowski: „Für uns ist das viel Geld.“

Es spricht für die Bodenständigkeit des Cheftrainers, dass er sich selbst um Detailfragen kümmert, aber auch für die prekäre finanzielle Lage einer kleineren Ballsportart in Deutschland. „Wäsche ist bei einem Turnier immer ein Thema“, gewährt Koslowski Einblicke in die Logistik: „Diesmal ist es ein noch größeres.“ Denn seine Crew muss 15 Spiele in vier Wochen absolvieren und zwischendurch trainieren, was den 37-Jährigen zu einem Scherz veranlasst: „Wir lassen die Trikots wirklich waschen und nicht nur lüften.“

Der Auftakt in noch frischem Outfit ist schon mal halbwegs gelungen. Zwar ging das erste Match gegen Russland 0:3 verloren, doch dann folgten gegen die Niederlande (3:2) und Belgien (3:0) ein knapper und ein hoch überlegener Sieg. Insgesamt 16 Mannschaften umfasst die neu aufgelegte Nations League, an der alle Teams teilnehmen, die Rang und Namen haben. Deutschland gehört als Zwölfter der Weltrangliste noch so eben zu dem Dutzend gesetzter Mannschaften, worauf Koslowski stolz ist: „Wir haben hart gekämpft, um diesen Platz zu erreichen“. Diesen gelte es zu verteidigen oder auszubauen, um schon jetzt die Ausgangslage für Olympia 2024 zu verbessern.

Zunächst einmal gilt es aber, das Mammutturnier in Rimini, das im Modus jeder gegen jeden ausgetragen wird, ehe es zu einer Finalrunde der besten vier kommt, möglichst unbeschadet zu überstehen. „Die Belastung ist deutlich höher als üblich“, sagt der Trainer über den Rhythmus mit jeweils drei Spielen nacheinander, ehe an drei spielfreien Tagen trainiert werden kann. Angeführt wird das Team von Außenangreiferin Jennifer Janiska. Die Kapitänin kann erfolgreiche Auslandsstationen in Italien und der Türkei vorweisen und führte zuletzt den Dresdner SC zur deutschen Meisterschaft. „Die Lust ist da“, sagte die 27-Jährige vor dem Wettbewerb unter ganz besonderen Bedingungen. Starangreiferin Louisa Lippmann, die während der Pandemie stressige Spielzeiten in China und Russland absolvierte, wird auf Anraten der medizinischen Abteilung dagegen geschont.

Um einem Lagerkoller an der Adria zu entgehen, hat die Teamleitung versucht, bestmöglich vorzubeugen. Im großen Reisebus, mit dem sich die selbsternannten „ Schmetterlinge“ vom Trainingslager in Vilsbiburg auf die achtstündige Anreise über den Brenner machten, wurde an Sportgeräten und Gesellschaftsspielen gepackt, was reinpasste. Am Zielort gehört neben einem Gemeinschaftsraum mit Tischtennisplatte und Kaffeemaschine auch ein Pool zur Hotelanlage und ein Privatstrand, so dass bei aller Anstrengung auch so etwas wie Klassenfahrts-Atmosphäre aufkommen kann. Zumindest an den spielfreien Tagen.

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