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#Klimakonferenz einigt sich auf Abkehr von Kohle und Regeln für Emissionshandel

Klimakonferenz einigt sich auf Abkehr von Kohle und Regeln für Emissionshandel

Nach langen Verhandlungen geht die Klimakonferenz in Glasgow mit einer Einigung zu Ende. Die 197 Vertragsstaaten beschließen die Regeln für den Emissionshandel und vervollständigen damit das Pariser Klimaabkommen von 2015. Außerdem stimmen sie dem Rahmenabkommen zu, das erstmals eine Abkehr von Kohle und anderen fossilen Energieträgern vorsieht. In dem als „Glasgow Climate Pact“ bezeichneten Papier werden die Staaten aufgerufen, „ihre Bemühungen in Richtung eines Ausstiegs“ aus der Kohlenutzung zu beschleunigen und „ineffiziente Subventionen“ für fossile Energieträger einzustellen. In letzter Sekunde hat Indien durchgesetzt, die Formulierung zum Kohleausstieg abzuschwächen. Nun heißt es lediglich, Kohlekraft werde „heruntergefahren“.

Auch wenn die Formulierungen seit dem ersten Entscheidungsentwurf zwei Mal abgeschwächt wurden, stufen Umweltorganisationen die Einigung als wichtiges Signal ein. Schließlich würde damit erstmals in einem Beschluss einer Weltklimakonferenz explizit Stellung gegen die klimaschädlichen Energieträger genommen.

In dem Beschlusstext wird das Maximalziel des Pariser Klimaabkommens gestärkt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Außerdem sollen Staaten ihre nationalen Klimaschutzziele, die derzeit bei Weitem nicht zur Erreichung dieses Ziels ausreichen, bereits bis Ende kommenden Jahres auf den Prüfstand stellen, drei Jahre früher als bislang geplant.

Die Weltklimakonferenz (COP26) hätte ursprünglich schon am Freitag zu Ende gehen sollen. Besonders die Erklärung zum Ausstieg aus der Kohle hatte für lange Diskussionen am Samstagvormittag gesorgt. Alle Konferenzen der vergangenen Jahre waren ins Wochenende verlängert worden. Der Knackpunkt war stets, dass am Ende des Treffens die rund 200 Staaten den Abschlusstext einstimmig beschließen müssen. Der britische Präsident des Weltklimagipfels, Alok Sharma, hatte das entscheidende Plenum wegen erhitzter Diskussionen am Nachmittag verschoben und schließlich um 15.30 Uhr Ortszeit die Delegierten zusammengerufen.

Der Brite hatte klargemacht, dass er eine weitere Verlängerung in die Nacht unbedingt vermeiden wollte. Im Plenum hatte er eindringlich an die Staaten appelliert, den neuen Entwurf für eine Abschlusserklärung zu beschließen. Der Text sei „ehrgeizig und ausgewogen“ und lasse kein Thema und kein Land zurück. „Freunde, die Welt blickt auf uns. Und sie erwartet eine Einigung zum Wohl des Planeten und jetziger und zukünftiger Generationen.“

Kerry appellierte eindringlich an die Delegierten

Er ergänzte: „Bitte fragen Sie sich nicht, was Sie noch fordern könnten. Bitte fragen Sie sich, ob das Paket nicht genug für uns alle bietet.“ Die Konferenz werde als Ganzes Erfolg haben oder als Ganzes scheitern. Zuvor war der US-Sondergesandten für das Klima, John Kerry, auf der Konferenz in intensiven Diskussionen mit Vertretern anderer Staaten gesehen worden. Mehrfach bildeten sich Pulks aus Dutzenden Delegierten, die aufgeregt miteinander im Gespräch waren.

EU-Kommissar Frans Timmermans hatte die Delegierten mit erhobener Stimme vor einem Scheitern auf den letzten Metern gewarnt. „Um Himmels willen: Zerstört diesen Moment nicht!“, rief der niederländische EU-Kommissar für Klimaschutz aus. Im Plenarsaal war zuvor erkennen gewesen, wie schwierig es ist, rund 200 Staaten auf einen Nenner zu bringen. Politiker standen dicht zusammen, gestikulierten wild und diskutierten.

Emotional hatte der Klima-Beauftragte des Inselstaats Tuvalu im Pazifischen Ozean, Seve Paeniu, an die Abgeordneten appelliert. Er hielt sein Handy, auf dem seine Enkelkinder zu sehen waren, in die Kamera. Sichtlich bewegt bat er die Delegierten, auf den „Glasgow-Zug für mehr Ehrgeiz“ aufzuspringen. Dieser müsse Fahrt aufnehmen, „und zwar schnell“.

Deutschland hatte zuletzt 10 Millionen Euro zusätzliche Unterstützung für arme Staaten zugesagt, die in der Klimakrise Schäden und Verluste erlitten haben. Gemeinsam mit weiteren europäischen Staaten werden insgesamt 35 Millionen Dollar mobilisiert, wie es aus der deutschen Delegation hieß. Dem neuesten Entwurf der Abschlusserklärung zufolge geht es dabei um „technische Unterstützung“, etwa nach Wirbelstürmen, Dürren oder Überschwemmungen. Die gemeinsame Zusage des Umwelt- und Enwicklungsministeriums solle ein „Zeichen der Solidarität“ sein, hieß es weiter.

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