Technologie

#Knallfrei: Neues Überschallflugzeug der NASA vorgestellt

Fast 23 Jahre ist es inzwischen schon her, dass ein Überschallflugzeug der Concorde während des Starts am Flughafen von Paris in eine Katastrophe stürzte. Jetzt sorgt die NASA mit einem neuen Überschallflieger für Aufsehen, der auf vielfältige Weise besonders ist.

X59 Überschallflugzeug in einer Illustration über den Wolken.
Prototyp des neuen Überschallflugzeugs X59 in einer Illustration über den Wolken.Bildquelle: Lockheed Martin / NASA

Der jetzt neu vorgestellte Überschalljet ist zwar nur 30 Meter lang und bietet eine Flügelspannweite von gerade einmal rund zehn Metern. Und doch soll das Versuchsflugzeug der Auftakt für Großes sein. Denn der „X-59“ soll in künftigen Weiterentwicklungen auch in der zivilen Luftfahrt zum Einsatz kommen. Das Reisen mit Überschallgeschwindigkeit würde dann wieder salonfähig werden, um besonders flott etwa zwischen Europa und den USA reisen zu können.

NASA „X-59“: Der leise Überschalljet

Die Entwicklung der Mission „Quesst“ (Quiet SuperSonic Technology) fand unter der Leitung von Lockhead Martin statt. Dafür wurden von der NASA rund 250 Millionen US-Dollar (230 Millionen Euro) zur Verfügung gestellt. Ein Kernproblem der Überschallfliegerei, die hohe Lärmbelastung, hat die NASA nach eigenen Angaben in den Griff bekommen. Den Entwicklern ist es dem Verehmen nach gelungen, mit dem X-59 ein Flugzeug zu entwickeln, das zwar schneller als die Schallgeschwindigkeit fliegen kann, aber keinen permanenten Überschallknall verursacht.

Dieser Knall entsteht beim Durchbrechen der Schallmauer in der Luft. Und zwar immer dann, wenn die Fluggeschwindigkeit höher ist als die Schallgeschwindigkeit. Beim „X-59“ ist das nach Angaben der NASA anders. Dieses Flugzeug verursacht nur ein Knallgeräusch, das so laut sein soll wie das Zuschlagen einer Autotür. Dafür wurde eine besonders lange und dünne Flugzeugnase entwickelt, die die Stoßwellen aufbricht, die normalerweise dazu führen, dass ein Überschallknall entsteht. Damit erreicht die NASA einen echten Meilenstein. Denn bisher sind Ultraschallflüge wegen der hohen Lärmbelastung über den USA verboten.

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Reiseflughöhe: 16 Kilometer – mit 1.500 km/h

Geplant ist, den X-59 schon im laufenden Jahr erstmals zu Probeflügen über den USA abheben zu lassen, um zusätzliche Daten für die Weiterentwicklung zu sammeln. Auch hinsichtlich des Lärmpegels am Boden. Zuvor müssen aber noch Systemtests, Triebwerksläufe und Rolltests stattfinden. Künftig ist geplant, dass der Überschalljet etwa in 16 Kilometern Höhe mit 1,4-facher Schallgeschwindigkeit (knapp 1.500 km/h) zu seinem Ziel fliegen kann. Damit ist das Flugzeug nicht nur deutlich schneller unterwegs, sondern fliegt auch höher als aktuelle Jets in der kommerziellen Luftfahrt, die in der Regel eine Reiseflughöhe von 13 Kilometern nicht überschreiten.

Die X-59 der NASA wird dazu beitragen, die Art und Weise, wie wir reisen, zu verändern und uns in viel kürzerer Zeit einander näherzubringen.
Pam Melroy, stellv. Chefin der NASA

Eine weitere Besonderheit bei dem Prototyp des jetzt vorgestellten Flugzeugs: das Cockpit. Es befindet sich fast auf halber Länge und verfügt über kein nach vorn gerichtetes Fenster. Stattdessen entwickelte das QUESST-Team eine Reihe hochauflösender Kameras, die einen 4K-UHD-Monitor im Cockpit mit aktuellen Livebildern versorgen. Zudem kommt ein oben montiertes Triebwerk zum Einsatz, um eine glatte Unterseite zu ermöglichen. Auch damit will man verhindern, dass Stoßwellen hinter dem Flugzeug zusammenlaufen und einen Überschallknall verursachen.

Bildquellen

  • Deutschland bekommt eine neue Fluggesellschaft: Lufthansa
  • Knallfrei: Neues Überschallflugzeug der NASA vorgestellt: Lockheed Martin / NASA

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