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#Kritik an Impfstrategie der Bundesregierung wächst

Kritik an Impfstrategie der Bundesregierung wächst

Eine Woche nach Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland wächst die Kritik an der Strategie der Bundesregierung. Ein Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina warf der großen Koalition schwere Versäumnisse bei der Beschaffung des Impfstoffs vor. Auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sieht deutliche Defizite. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese griff den Gesundheitsminister scharf an: „Ich bin derzeit schon entsetzt über Jens Spahn“, sagte er dem Nachrichtenportal t-online. Der CDU-Politiker müsse „endlich seinen Aufgaben nachkommen und die offensichtlichen Probleme unverzüglich in den Griff bekommen“.

Der Gescholtene wies die Kritik abermals zurück. „Es läuft genauso, wie es geplant war“, sagte Spahn dem Sender „RTL Aktuell“. 1,3 Millionen Dosen Impfstoff seien bis Jahresende an die Bundesländer ausgeliefert worden, bis Ende Januar würden es insgesamt 4 Millionen sein – genau wie er seit Wochen angekündigt habe „mit dem Hinweis, dass es am Anfang knapp sein würde und wir deshalb priorisieren müssen“. Spahn versprach, dass im Januar alle Pflegeheim-Bewohner geimpft werden könnten.

Das Robert-Koch-Institut teilte am Samstag mit, inzwischen seien etwa 188.500 Impfungen gegen das Coronavirus gemeldet worden. Unter den Geimpften sind in etwa zu gleichen Anteilen Bewohner von Pflegeheimen und medizinisches Personal mit sehr hohem Ansteckungsrisiko sowie Personal in der Altenpflege. Die Meldungen aus den Bundesländern werden teilweise aber mit Verzug an das Institut übermittelt, so dass die realen Zahlen deutlich höher sein könnten.

„Grobes Versagen der Verantwortlichen“

Deutschland und Europa könnten aus seiner Sicht mit den Impfungen schon weiter sein, sagte der SPD-Politiker Lauterbach. Es sei zu wenig Biontech-Impfstoff geordert und auch beim amerikanischen Unternehmen Moderna zu wenig bestellt worden. „Schon sehr früh war klar, dass der Moderna-Impfstoff sehr stark wirkt und in Hausarztpraxen verwendet werden könnte“, sagte Lauterbach. Wegen der geringen bestellten Menge werde der Moderna-Impfstoff wohl auch bei einer zeitnahen Zulassung keine Rolle spielen. Die Bundesregierung rechnet damit, dass dieser Impfstoff am 6. Januar zugelassen wird. Die EU hatte bei Biontech 300 Millionen Impfdosen bestellt und bei Moderna zunächst 160 Millionen.

Die Neurologin Frauke Zipp, Mitglied der Leopoldina, sagte: „Ich halte die derzeitige Situation für grobes Versagen der Verantwortlichen.“ Es habe im Sommer Angebote für mehr Impfdosen gegeben, im Spätsommer von Biontech. „Wir hätten sie jetzt zur Verfügung“, sagte Zipp der „Welt“. Die Leopoldina gehört zu den wichtigsten Beratern der Regierung.

„Wenn man bei den damals schon Erfolg versprechenden Unternehmen wie Biontech, Curevac, Moderna, Astra-Zeneca und einem weiteren schon im Sommer für jeweils 60 Prozent der Bevölkerung – für Deutschland also etwa jeweils 100 Millionen Dosen zu je rund 20 Euro – bestellt hätte, dann wären das für Deutschland gerechnet Kosten von rund zehn Milliarden Euro gewesen“, sagte Zipp weiter. Viele der Impfstoffe seien sogar deutlich günstiger: „Das ist nichts im Vergleich zu den Summen, die man gerade zur Stützung der Wirtschaft aufwenden muss. Ganz zu schweigen von den Menschenleben, die durch eine frühe und zügige Impfung zu retten wären.“

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