Nachrichten

#Ladehemmung für E-Autos

Ladehemmung für E-Autos

Mehr als eine Million E-Autos fahren schon in Deutschland, aber zu Hause schnell auftanken können viele nicht. Zumindest für Schnellladestationen mit höherer Leistung muss zunächst der Energieversorger um Erlaubnis gefragt werden. Das ist nicht immer leicht. Im Süden des Landes hat neulich ein Autofahrer gehört, dass er noch Glück hat, aber viel mehr Ladestationen in seinem Wohngebiet derzeit nicht möglich wären. Im Westen berichtet ein Immobilienentwickler, dass für Neubauten mit mehreren Wohneinheiten nur zwei, drei Schnellladestationen drin seien, aber seine Kunden mehr wollten und dafür auch zu zahlen bereit wären. Steckt die viel beschworene Elektromobilität schon heute im Flaschenhals?

Fakt ist: Die Folgen der Elektrifizierung spürt das Stromnetz längst und hält dem Wandel bisher auch stand. Immerhin gab es in den vergangenen Jahren sogar weniger Stromausfälle: Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher sank von 15,14 Minuten im Jahr 2017 auf 10,73 Minuten im vergangenen Jahr. Das ist die geringste Ausfallzeit seit der ersten Veröffentlichung der Statistik durch die Bundesnetzagentur im Jahr 2006. Doch mit mehr Elektroautos kommen Schwierigkeiten auf die Stromnetze zu. Die Netzagentur warnt vor den künftigen Herausforderungen durch das private Laden. „Insbesondere in den Abendstunden könnte es bei einem schnellen Hochlauf von Elektromobilität partiell zu Überlastungen des lokalen Verteilernetzes kommen, wenn viele Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden sollen“, teilt die Behörde auf Anfrage mit.

Energiewende schreitet ohnehin zu langsam voran

Die Politik steuert das Land trotzdem mit Vollgas in die Elektromobilität. SPD, Grüne und FDP haben sich in ihren Gesprächen über eine Ampelkoalition schon verständigt, früher als 2035 nur noch Fahrzeuge zuzulassen, die kein CO2 ausstoßen. „Wir wollen Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität machen und dafür den Ausbau der Ladesäulenin­frastruktur massiv beschleunigen“, steht im Sondierungspapier der drei Parteien. Damit dürften in Deutschland noch viele Millionen Elektrofahrzeuge mehr auf die Straßen kommen, die in Einfahrten und Garagen schnell geladen werden wollen. Nach einem Selbstläufer klingt das nicht. Dafür schreitet die Energiewende ohnehin zu langsam voran: Der Ausbau der Stromleitungen und der erneuerbaren Energien hinkt hinterher, während der Strombedarf steigt.

Trotzdem berichten bislang weder große Energieunternehmen noch Stadtwerke davon, nicht mehr hinterherzukommen. Immerhin aber lassen manche durchklingen, wie schwierig die Lage schon heute ist. Das Energieunternehmen EnBW verweist darauf, dass Ladestationen für Elektroautos bis zu einer Leistung von 12 Kilowatt nur meldepflichtig und erst danach genehmigungspflichtig sind. Grundsätzlich seien sie als Netzbetreiber zum Netzanschluss von Ladeinfrastruktur verpflichtet. Aber: „In der Praxis kann es vorkommen, dass die Installation einer Ladeeinrichtung nicht sofort möglich ist, sondern eine vorausgehende lokale Netzverstärkung notwendig ist“, teilt der Versorger aus dem Süden mit, der jeden Monat bis zu 1600 neue Ladepunkte anschließt. Wie häufig eine solche Verspätung „in wenigen einzelnen Fällen“ auftritt, sagt EnBW nicht. Die Fallzahlen könnten aber steigen. Schon heute hängt der Ausbau von der Lage vor Ort ab und weiteren Einflüssen wie behördlichen Genehmigungsverfahren. Eine andere Verkabelung, ein Trafo-Tausch, eine neue Umspannstation: Das alles kann schnell mehrere Monate dauern.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!