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#Lässt sich der plötzliche Kindstod vorhersagen?

„Lässt sich der plötzliche Kindstod vorhersagen?“

Das Kind schläft scheinbar friedlich in seinem Bett, und plötzlich ist es tot – aus dem Nichts, ohne Vorzeichen und erkennbare Ursache. Der sogenannte plötzliche Kindstod ist für Eltern und Kind das größte Unglück und bis heute ein Rätsel. Das wollen australische Forscher nun zumindest teilweise gelöst haben – sie scheinen einen Bio-Marker entdeckt zu haben, der das Risiko für den plötzlichen Kindstod vorhersagt. Derzeit wird viel über ihre Studie berichtet, junge Eltern schöpfen Hoffnungen. Kann der Wert des körpereigenen Enzyms Butyrylcholinesterase im Blut als Warnzeichen für den plötzlichen Kindstod genutzt werden? Ließe sich so also beispielsweise im Neugeborenenscreening feststellen, ob ein Baby gefährdet ist, um anschließend vorbeugende Maßnahmen treffen?

In der Studie, die durch das Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht wurde, hat das Team um die Biochemikerin Carmel Harrington vom The Children’s Hospital in Sydney die Butyrylcholinesterase im Blut von Neugeborenen bestimmt. Die Proben wurde routinemäßig im Rahmen der Screening-Untersuchung in den ersten Lebenstagen aus der Ferse abgenommen, wie es auch hierzulande üblich ist. In die Studie eingeschlossen waren 26 Säuglinge, die später am plötzlichen Kindstod gestorben sind, sowie 30 Kinder, die aus anderen Gründen starben und 545 gesunde Babys.

Auf den ersten Blick scheint die Butyrylcholinesterase tatsächlich ein viel versprechender Marker zu sein: An plötzlichem Kindstod verstorbene Babys hatten im Schnitt geringere Werte im Blut als diejenigen, die aus anderen Gründen gestorben waren, und auch als gesunde Babys. Man dürfe die Ergebnisse aber nicht überinterpretieren, warnt Christian Poets, Direktor der Abteilung für Neonatologie und Interdisziplinäre Kinderschlafmedizin in der Uniklinik Tübingen. „Die Studie ist wissenschaftlich interessant und wird uns hoffentlich einen Schritt weiterbringen. Aber dass wir jetzt die Ursache gefunden haben, wie das so manch eine Zeitung geschrieben hat, stimmt auf keinen Fall.“

Weniger Fälle durch Aufklärungskampagnen

Beim plötzlichen Kindstod stirbt ein Säugling auf einmal und unerwartet, ohne dass sich nach einer gründlichen Untersuchung einschließlich einer Obduktion eine Erklärung findet. Fast alle der betroffenen Kinder sterben vor dem zehnten Lebensmonat. Ende der achtziger Jahre wurden einige Risikofaktoren identifiziert: Das sind vor allem Bauchlage, Überwärmung des Kindes durch zu starkes Zudecken, Rauchen in der Schwangerschaft und danach sowie frühes Abstillen. Nachdem große Aufklärungskampagnen Wissen über diese Risikofaktoren verbreitet hatten, starben immer weniger Babys an plötzlichem Kindstod. Waren es hierzulande im Jahr 1998 noch 602 Kinder pro Jahr und ab Mitte bis Ende der 2000er Jahre zwischen 200 und 300, sind es seit 2016 noch zwischen 84 und 137.

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