Nachrichten

#Land Hessen benennt Städte für Tübinger Modell

Land Hessen benennt Städte für Tübinger Modell

Tübingen ist überall – oder zumindest fast. Eine Reihe hessischer Städte möchte dem Vorbild aus dem Südwesten der Republik nacheifern. Erst testen, dann shoppen lautet das Motto. Gegen 13 Uhr werden Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Die Grünen) ihre Auswahl verkünden. Laubach in Oberhessen hat derweil schon außer der Reihe erste Erfahrungen mit dem Tübinger Modell gemacht. Der Kreis Gießen hat es der Kleinstadt aufgrund einer überschießenden Inzidenz von zuletzt 800 kurzerhand verordnet. Händler und andere Gewerbetreibende äußern sich aber eher ernüchtert, haben aber auch Verbesserungsvorschläge.

Thorsten Winter

Thorsten Winter

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.

Bei weitem nicht so hoch wie in Laubach, aber dennoch zu hoch ist der zentrale Corona-Kennwert auch in Offenbach. Dort liegt er jenseits von 240 binnen Wochenfrist verzeichneter Neuinfektionen unter 100.000 Einwohnern. Deshalb hat die Stadt wie schon einmal während der zweiten Welle eine Ausgangssperre angeordnet. Die Inzidenz ist über Nacht nochmals gestiegen. Das ist der zweithöchste Wert in Hessen.

Das Robert-Koch-Institut meldet 832 neue über Nacht verzeichnete Corona-Fälle für Hessen nach 590 vor einer Woche und 359 vor 14 Tagen. Seit Beginn der Pandemie haben ihm die Gesundheitsämter 216.091 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das entspricht 3,2 Prozent der Landesbevölkerung. Die Inzidenz für Hessen liegt laut RKI nach einem weiteren Anstieg wie in Hamburg bei 141 gegenüber 135 im Bund. Das heißt: Die Lücke ist kleiner geworden, betrug sie doch an Vortagen teils mehr als zehn Punkte. Einen höheren Kennwert als Hessen weisen derzeit nur Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Spitzenreiter Thüringen auf. Andererseits hat Thüringen eine sehr gute Impfquote, anders als Hessen.

Hersfeld-Rotenburg und Offenbach als Hotspots

Die relativ höchste Belastung weist der Kreis Hersfeld-Rotenburg mit einem Kennwert von 291 auf. Der benachbarte Wartburgkreis in Thüringen kommt auf 424. Für Offenbach steht nun der Kennwert 259 zu Buche, während Frankfurt auf 138 kommt. Darmstadt hat über Nacht die Marke 100 genommen und liegt bei 102. Wiesbaden rangiert nur einen Punkt unter der Marke, von der an eine Region auf der Corona-Landkarte des RKI kirschrot leuchtet. Das gilt für die meisten Kreise und Städte in Hessen, wobei Hersfeld-Rotenburg und Offenbach dunkelrot erscheinen.

Nur vier Regionen sind noch hellrot mit einer Inzidenz unter 100: Außer Wiesbaden sind das die Kreise Waldeck-Frankenberg, Schwalm-Eder und Rheingau-Taunus. Orange Flecken mit einer Inzidenz unter 50 finden sich seit Tagen nicht mehr. Mittlerweile liegen auch Stadt und Kreis Kassel jenseits der Marke 100. Die Nordhessen-Metropole war vor zwei Wochen der Schauplatz einer aus dem Ruder gelaufenen Demonstration sogenannter Querdenker und anderer Maskenverweigerer.

Elf Prozent in Hessen geimpft

In Hessen sind mittlerweile gut 1.003.000 Impfdosen verabreicht worden. Darunter sind fast 691.000 Erstimpfungen. Bei der Erstimpfquote kommt Hessen auf den Wert 11. Das bezieht sich prozentual auf die Landesbevölkerung. In ganz Deutschland haben 11,1 Prozent der Menschen die erste vorbeugende Spritze gegen das Coronavirus bekommen. Am besten steht das Saarland mit einer Quote von 12,9 da vor Bremen mit 12,8. Rheinland-Pfalz kommt auf 12,1 und Thüringen auf 12,6.

Bei den Zweitimpfungen liegt Hessen mit einer Quote von 5,0 zwei Zehntel über Bundesniveau. Der Impfstoff von Astra-Zeneca spielt bei den Zweitimpfungen bisher fast keine Rolle. Das liegt auch und gerade an den zwölf Wochen zwischen der ersten und der zweiten Spritze. Laut RKI sind hier bisher nur 76 Dosen verabreicht worden. Die höchste Quote weist Thüringen mit 5,5 auf.

Wie das hessische Sozialministerium der F.A.Z. mitteilte, hat es im Februar gut 90 Prozent weniger Neuinfektionen in Altenheimen verzeichnet als noch in der Hochphase der zweiten Welle im Dezember. „Für den noch laufenden Monat März zeigt sich, dass die Entwicklung stabil positiv bleibt“, heißt es in Wiesbaden. Anders ausgedrückt: Es gibt tendenziell weniger Neuinfektionen. Allerdings sind weiterhin fünf Prozent der Bewohner von Altenheimen nicht geimpft.

Impfallianz soll helfen

Eine vergangene Woche ins Leben gerufene Impfallianz soll vermehrt niedergelassene Mediziner in die Impfkampagne einbinden. Auf Initiative von Sozialminister Kai Klose (Die Grünen) haben sich demnach die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, die Landesärztekammer Hessen, der Hausärzteverband Hessen, die Landesapothekerkammer Hessen und der Hessische Apothekerverband zu diesem Verbund zusammengeschlossen. Sie soll eine „regelhafte Einbeziehung der Ärzteschaft in das Impfen“ vom 5. April an gewährleisten. 30 niedergelassene Mediziner in der Wetterau hatten schon viele Patienten geimpft, bevor der zwischenzeitliche Stopp für das Produkt von Astra-Zeneca kam. Bald können sie dieses Angebot wieder aufnehmen. Vorerst könnten die Praxen leider nur mit 20 Impfdosen pro Woche rechnen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!