Erstes Gemeindeergebnis: 32 Prozent für die AfD +++ AfD hofft auf Platz 2 im Landtag +++ FDP bangt um Einzug +++ Viele Briefwähler erwartet +++ Alle Meldungen und erste Ergebnisse zur Landtagswahl Hessen 2023 im Liveticker
Mehr als vier Millionen Menschen sind bei der Landtagswahl in Hessen am 8. Oktober wahlberechtigt. Die SPD mit ihrer Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Die Grünen) fordern den amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein (CDU) und dessen schwarz-grüne Koalition heraus. Die AfD könnte zweitstärkste Kraft werden. Linke, FDP und erstmals auch Freie Wähler hoffen, die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden.
Die F.A.Z.-Redakteure Christian Riethmüller, Ralf Euler, Carsten Knop, Falk Heunemann, Daniel Meuren, Alexander Jürgs, Laura Roban, Manon Priebe, Doreen Dormehl, Inga Janović, Mechthild Harting, Manon Priebe und Bernhard Biener berichten live.
Kapitel
Boris Rhein will Koalition der Mitte bilden
AfD hofft auf Platz 2 hinter der CDU
Die ersten Prognosen sind da
Kandidaten halten sich Koalitionsoptionen offen
Falk Heunemann
Cornberg. Als erste vollständig ausgezählt hat die Gemeinde Cornberg bei Bebrain Nordhessen ihre Stimmen. Dort erreicht die AfD 32 Prozent der rund 700 Wähler von 1000 Wahlberechtigten. Sie ist dort stärkste Kraft. Zugleich hat die SPD fast 10 Prozent dort verloren.
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Falk Heunemann
Aus dem Rhein-Main-Gebiet treffen die ersten Ergebnisse ein. Danach zeichnen sich starke Stimmengewinne für die AfD vor allem in den ländlichen Regionen ab. Im Odenwaldkreis kommt die Partei nach einem Drittel ausgezählter Wahlbezirke auf 25 Prozent. In Birstein im Main-Kinzig-Kreis liegt sie mit mehr als 30 Prozent knapp hinter der CDU. Aus den Großstädten liegen bisher kaum Ergebnisse vor.
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Bernhard Biener
Frankfurt. Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Frankfurter CDU, Nils Kößler, sieht im Wahlergebnis nicht nur eine Bestätigung für Ministerpräsident Boris Rhein und der Landespolitik. „Es ist ein ohrenbetäubendes Signal nach Berlin.“
„Es ist ein ohrenbetäubendes Signal nach Berlin. “
Nils Kößler, Frankfurt. Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Frankfurter CDU
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Mechthild Harting
Ursula Busch, SPD-Fraktionschefin im Frankfurter Römer, sagt: „Alle demokratischen Parteien können mit Blick auf das Abschneiden der AfD nicht begeistert sein.“ Und weiter: „Natürlich hatten wir uns mehr erhofft. Jetzt müssen wir schauen, woran es gelegen hat.“ Auf die Frage, ob die Ampel in Berlin Schuld am schlechten Abschneiden der SPD ist, antwortet Busch: „So einfach sollte man es sich nicht machen.“ Es sei auch der SPD nicht gelungen, den Wählern zu vermitteln, dass man darauf vertrauen könne, dass die Bundesregierung die anstehende Probleme löse.
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Inga Janović
Gießen Die Freien Wähler halten ihre Wahlparty in Gießen ab – und sind trotz Stimmenzuwachs enttäuscht. Die von den letzten Prognosen genährte Hoffnung, es könne für den Einzug in den Landtag reichen, hat sich nicht bestätigt. „Wir hätten mehr haben müssen“, kommentiert der Europaabgeordnete und Landesvorsitzende Engin Eroglu gegenüber dem Hessischen Rundfunk die 3,5 Prozent, die es laut Hochrechnung nun geworden sind.
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Falk Heunemann
AfD-Spitzenkandidat Robert Lambrou nennt im hr das Ergebnis für seine Partei „atemberaubend“. Er sagt, er stünde für eine Koalition mit der CDU bereit, unter anderem, um „Masseneinwanderung“ zu stoppen. Allerdings hat Boris Rhein eine „Koalition der Mitte“ angekündigt. Laut ersten Wähleranalysen profitiert die Partei vor allem von Stimmen ehemaliger SPD- und FDP-Wähler.
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Daniel Meuren
Wiesbaden. F.A.Z.-Landtagskorrespondent Ewald Hetrodt ordnet die aktuellen Entwicklungen und ihre möglichen Folgen im Video-Kommentar ein.
Kommentar: Ergebnisse der Landtagswahl in Hessen
Hessen hat einen neuen Landtag gewählt. F.A.Z.-Landtagskorrespondent Ewald Hetrodt analysiert im Video-Kommentar die komfortable Lage von Ministerpräsident Boris Rhein und die Zwänge von Grünen und SPD:
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Daniel Meuren
Wiesbaden. Für Boris Rhein, der vor anderthalb Jahren als Nachfolger seines CDU-Parteifreundes Volker Bouffier ins Amt des Ministerpräsidenten kam, ist es der erste persönliche Wahlerfolg auf großer Bühne. Bei der Wahl zum Frankfurter Oberbürgermeister war er 2012 noch an Peter Feldmann (SPD) gescheitert. Entsprechend gut ist die Stimmung im fünften Stock des Landtags, wo die CDU feiert. Nützlich sind dabei die Schilder mit dem Namenszug des Wahlsiegers. Die CDU-Anhänger nutzen sie als Fächer, da es sehr heiß ist im prall gefüllten Partyraum.
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Manon Priebe
Nach ihren Zugewinnen bei der hessischen Landtagswahl will die CDU „allen demokratischen Fraktionen“ Sondierungsgespräche anbieten. Das sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Ines Claus. Den Prognosen zufolge steigerte die CDU ihr Ergebnis bei der Landtagswahl im Vergleich zu 2018 deutlich.
Claus sagte, es zeichne sich „ein herausragendes Ergebnis für die CDU in Hessen ab“. „Das ist ein toller Abend für uns, das ist etwas ganz Besonderes.“ Ihre Partei habe einen Wahlkampf geführt, „der nach Sound und Stil immer anständig war“, sagte die CDU-Politikerin. Das sei ein tolles Ergebnis für Ministerpräsident Boris Rhein.
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Falk Heunemann
Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir sieht die derzeit absehbaren Stimmenverluste als Ergebnis eines Bundestrends: „Alle an der Bundesregierung beteiligten Parteien hatten keinen Rückenwind.“ Er bemerkte, aus dem Ergebnis sei „keine Wechselstimmung“ zu erkennen, damit warb er für eine Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition. Das Ergebnis werde immer noch das zweitbeste in der Geschichte der hessischen Grünen sein. Zum AfD-Ergebnis sagte er: „Wenn wir als Demokraten nicht gemeinsam an der Lösung von Problemen arbeiten, gewinnen nur die Populisten.“
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Daniel Meuren
Wiesbaden. Boris Rhein bezeichnet den Erfolg als ein Gemeinschaftswerk seiner Partei.
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Bernhard Biener
Frankfurt. Der Wahlausgang hat Auswirkungen auf die Frankfurter AfD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Drei der vier Fraktionsmitglieder gehören dem künftigen Landtag an und werden sich voraussichtlich auf ihr Mandat in Wiesbaden konzentrieren. Dann schlägt die Stunde der Nachrücker.
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Mechthild Harting
Frankfurt. Martina Feldmayer, Landtagsabgeordnete und Frankfurter Grüne, sagt im Römer nach den ersten Hochrechnungen: „Wir erreichen unser zweitbestes Ergebnis, das wir jemals in Hessen hatten. Doch wir wollten mehr.“ Im Wahlkampf hätten die landespolitischen Themen gefehlt, sagt sie. „Wir hatten keinen Rückenwind von der Ampel.“ Wie es weitergehe und ob es eine möglichen Fortsetzung von Schwarz-Grün gebe, entscheide die CDU. „Es gibt in Hessen keine Wechselstimmung. Unser Wunsch ist es natürlich, in der Regierung zu bleiben. In der Opposition kann man nichts erreichen.“
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Inga Janović
Wiesbaden. Die AfD-Parteivorsitzende Alice Weidel verbringt den Wahlabend in Wiesbaden. Den Erfolg ihrer Partei, die den Hochrechnungen zufolge mit über 16 Prozent als zweitstärkste Partei in den Landtag einzieht, erklärt sie mit Fehlern der übrigen Parteien. „Sie machten Politik gegen die eigene Bevölkerung“, sagte Weidel im Interview mit dem Hessischen Rundfunk und zählte Themen wie den Atomausstieg, das Aus für Verbrennermotoren und die Berliner Gesetzgebung rund um das Heizungsthema sowie das Gendern auf. „Die Menschen wollen das nicht“, sagte Weidel.
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