#Liveblog zu Bauernprotesten: Polizei ermittelt wegen mehrstündiger Blockade von Usedom-Zufahrt
Inhaltsverzeichnis
Baden-Württemberg zählt etwa 17.000 Fahrzeuge bei Demos +++ Demonstrant in Niedersachsen von Auto angefahren und schwer verletzt +++ Doppelt so viele Traktoren wie erwartet in Wiesbaden +++ alle Entwicklungen im Liveblog
Die Landwirte gehen bundesweit auf die Barrikaden. Kommt es zum Verkehrschaos? Wir halten Sie im Liveticker über den Bauernprotest auf dem Laufenden.
Kabinett bringt Subventionskürzungen für Landwirte auf den Weg
Protestaktionen in den Bundesländern
Sind die Proteste berechtigt?
Reaktionen und Kommentare zum Bauernprotest
Wie die Proteste angelaufen sind
Was die Bauern in der Protestwoche planen
„Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat am Montag vor der Unterwanderung der Bauernproteste durch Extremisten gewarnt. In einer auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft sagte er, extremistische Gruppierungen formierten sich und völkisch-nationalistische Symbole würden offen gezeigt. „Wenn an Traktoren Galgen hängen, wenn Traktorenkolonnen zu privaten Häusern fahren, dann ist eine Grenze überschritten.“ Legitimer demokratischer Protest und die freie Meinungsäußerung hätten sich in den vergangenen Jahren teilweise entgrenzt. Habeck beschrieb eine Verunsicherung der Bürger durch die Krisen der vergangenen Jahre, etwa den Russlandkrieg und die Inflation, und mahnte: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Extremisten diese Verunsicherung kapern.“ Zugleich äußerte Habeck Verständnis für Sorgen der Bauern. Sie wirtschafteten unter einem „mächtigen ökonomischen Druck“ und erlebten gerade die „Industrialisierung der Landwirtschaft“, sagte er. Habeck regte an, eine Debatte über den weiteren Wandel der Landwirtschaft zu führen.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Rolf Mützenich, betonte, dass Protest gegen die Regierung zur Demokratie gehöre, fügte aber hinzu, dass Drohungen, Sachbeschädigungen oder Galgen zu weit gingen. An verschiedenen Orten in Deutschland waren in den vergangenen Tagen Galgen an der Straße aufgestellt worden, an denen symbolisch Ampeln baumelten.
Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatte am Vorabend ebenfalls darauf gedrungen, zwischen demokratischem Protest und Grenzüberschreitungen bei Demonstrationen zu unterscheiden: Wer „für bessere Arbeitsbedingungen streikt oder friedlich für legitime politische Ziele demonstriert, ist von unserer Rechtsordnung geschützt. Wer Sachen beschädigt, Menschen nötigt oder gegen die Ordnung des Grundgesetzes hetzt, stellt sich gegen unsere Rechtsordnung“, teilte er auf X mit.
Die Bundestagsfraktion der Union erklärte ihre „volle Solidarität“ mit den Bauern. Verantwortlich für die Proteste sei die Bundesregierung mit ihrer „irrlichternden Politik“, teilte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Steffen Bilger (CDU) mit. Die Demonstrationen seien die berechtigte Reaktion auf nach wie vor „unverhältnismäßige finanzielle Belastungen“.
Die AfD machte deutlich, dass sie die Proteste der Bauern uneingeschränkt unterstützt. Auf dem Tiktok-Kanal von Alice Weidel wurde am Montag ein Clip veröffentlicht, in dem Weidel unter dem Schlagwort „bauerndemo“ den Rücktritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert. Andere AfD-Politiker wie der Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner meldeten sich von Protestaktionen der Bauern. Brandner sagte in einem Video auf X: „Heute sind irgendwie alle Bauern, alle definieren sich als Bauern und Landwirte, so muss es auch sein. Auf die Straße und den Regierenden zeigen, wo der Hammer hängt!““
Die von der Ampel geplanten Subventionskürzungen seien eine Steuererhöhung von einer Milliarde Euro. Den Bauern werde dadurch die Zukunftsfähigkeit genommen, die Ernährungssicherheit werde gefährdet, warnte Rukwied.
„Das heißt ja am Ende Sterben auf Raten“Bauernpräsident Joachim Rukwied
In Rheinhessen ist derweil die A63 in Fahrtrichtung Mainz von der Polizei vorsorglich stundenlang gesperrt worden, der Traktorkonvoi mit laut Polizeiangaben mehr als 1000 Fahrzeugen und einer Gesamtlänge von bis zu 20 Kilometern rollte dort in Richtung Mainz, wo die Bauern zu einer Kundgebung zusammenkommen.
Alle Infos zu den Beeinträchtigungen im Rhein-Main-Gebiet lesen Sie hier:
Kabinett bringt Subventionskürzungen für Landwirte auf den Weg
Trotz der Bauernproteste brachte das Kabinett auch heftig umstrittene Subventionskürzungen für Landwirte auf den Weg. Die Steuerbegünstigung beim Agrardiesel soll schrittweise abgeschafft werden. „Dies stellt insbesondere einen Beitrag zum Abbau klimaschädlicher Subventionen dar“, heißt es in dem Entwurf. Die ursprünglich geplante Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für Landwirte hatte die Ampel bereits in der vergangenen Woche zurückgenommen – wohl auch in Reaktion auf die heftigen Proteste aus der Branche.
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