#Strafverfahren gegen sibirischen Künstler: Verbotenes Gulag-Spielzeug

Gegen den sibirischen Künstler Wassili Slonow hat die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen dessen Stehaufmännchenfiguren eingeleitet, die mit Zeichnungen dekoriert waren, wie sie bei Kriminellen als Tätowierungen geschätzt werden. Slonow hatte eine Figur, auf der Stacheldrahtzäune, Lagerwachtürme und eine stilisierte Sixtinische Madonna zu sehen sind, auf seinem sozialen Netzwerk veröffentlicht. Die Behörden werfen ihm die Verbreitung von Symbolik der verbotenen jugendkriminellen Bandenstruktur AUE vor, deren Symbol, ein achteckiger Stern, ebenfalls auf der Spielzeugfigur zu sehen war.

Slonow, der in Krasnojarsk lebt, war in der vergangenen Woche bei dem Versuch festgehalten worden, nach Kasachstan auszureisen. Slonows auch kommerziell äußerst erfolgreiche Markenzeichen sind seine sogenannten Gulag Toys, Stehaufmännchen, die als Gefängniszellen oder als paramilitärische Kämpfer dekoriert sind, sowie aus Lagerkleidung gefertigte Spielzeugbärchen. Für die Olympischen Winterspiele, die Russland 2014 in Sotschi ausrichtete, hatte Slonow olympische Ringe aus Stacheldraht, als Galgenschlingen sowie eine Matrioschka mit Polizeischlagstock entworfen. Jetzt befindet sich der Künstler in Hausarrest.