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#Mafia-Boss nach 25 Jahren aus der Haft entlassen

Mafia-Boss nach 25 Jahren aus der Haft entlassen

Giovanni Brusca, angeblich reumütiger Mafia-Boss der sizilianischen Cosa Nostra, ist am Montagnachmittag nach 25 Jahren Haft aus dem Gefängnis Rebibbia in Rom entlassen worden. Der 64 Jahre alte Mafioso hatte nach seiner Festnahme im Mai 1996 gestanden, am 23. Mai 1992 in Capaci bei Palermo jene 500-Kilogramm-Bombe ferngezündet zu haben, bei deren Explosion der Mafia-Richter Giovanni Falcone, dessen Ehefrau Francesca Morvillo sowie drei Leibwächter ums Leben kamen.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Bruscas Aussagen gegenüber den Strafverfolgern führten zu Verurteilungen weiterer Cosa-Nostra-Bosse, unter anderem von Totò Riina, dem „Boss der Bosse“. Riina, der im November 2017 nach 24 Jahren Haft im Alter von 87 Jahren im Gefängniskrankenhaus von Palermo starb, hatte persönlich die Ermordung von Falcone sowie von dessen Jugendfreund und Richter-Kollegen Paolo Borsellino im Juli 1992 in Auftrag gegeben.

Riinas „rechte Hand“ Brusca gab gegenüber den Strafverfolgern an, er habe persönlich mehr als 100 Menschen umgebracht. Berüchtigt ist Brusca wegen der Entführung und Ermordung des damals zwölf Jahre alten Sohns eines Mafioso, der nach seiner Verhaftung als Kronzeuge mit den Ermittlern kooperiert hatte. Der Junge wurde nach zwei Jahren Geiselhaft erdrosselt, anschließend wurde seine Leiche in Salzsäure aufgelöst.

Bei den Hinterbliebenen der Opfer Bruscas löste die vorzeitige Entlassung des zu lebenslanger Haft Verurteilten Bestürzung aus. Tina Montinaro, die Witwe von Falcones Chef-Leibwächter Antonio Montinaro, sagte: „Ich bin empört. Der Staat wendet uns den Rücken zu. 29 Jahre nach dem Massaker wissen wir noch immer nicht die ganze Wahrheit. Und Giovanni Brusca, der Mann, der meine Familie zerstört hat, ist auf freiem Fuß.“ Falcones Schwester Maria Falcone sagte, sie sei angesichts der Nachricht von der Entlassung Bruscas zwar „menschlich verletzt“, die Gesetze über die vorzeitige Entlassung von Schwerverbrechern müssten aber respektiert werden.

Brusca hatte schon 2019 die Überstellung in den Hausarrest beantragt, sein Gesuch wurde aber abgewiesen. Nun wurde er nach dem regulären Ablauf seiner reduzierten Haftzeit auf freien Fuß gesetzt, muss sich aber in den kommenden vier Jahren regelmäßig bei der Polizei melden. Maria Falcone forderte die Behörden auf, Brusca genauestens zu überwachen. Die von ihm angewandte Taktik bei der Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden deute darauf hin, dass Brusca das blutige Mafia-Handwerk wieder aufnehmen könnte.

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