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#Meet the artist #1: Dr. Martens präsentiert die Kytes

Meet the artist #1: Dr. Martens präsentiert die Kytes

Was zeichnet besondere Menschen der städtischen Szene aus? Dass sie aus der Region kommen? Dass sie berühmt sind? Eher nicht. Viel wichtiger ist doch, dass sie mit ihren Talenten einen Unterschied machen, dass sie einen Fußabdruck hinterlassen. Wie Klaus Märtens und Herbert Funck, die in München 1947 das allererste Paar Dr. Martens Stiefel entworfen haben. Mit den ersten beiden Dr. Martens Stores in München feiert die Marke ihren Geburtsort und verbindet sie auf diese Weise mit einem besonderen Abschnitt ihrer Geschichte. Vom Arbeitsschuh über die Punkbewegung fanden die Docs schließlich ihren Weg in die Musikszene.

So wie zu Freddie Mercury, der zwar nicht aus München kam und dessen Anwesenheit sich dennoch in der lokalen Partyszene bis heute ablesen lässt. Giorgio Moroder kannte niemand, als er nach München kam. Nachdem es mit seinem Synthesizer die moderne Tanzmusik erschaffen hatte, war er für alle Welt der „Godfather of Dance“. In diese Linie der großen Talente Münchens treten tagtäglich neue kreative Menschen, die wir in dieser neuen Serie gemeinsam mit Dr. Martens portraitieren wollen! Diesmal: Die Kytes!
„Ist schon erstaunlich, wie die Docs inzwischen überall zu finden sind. Früher waren das halt Schuhe für Punks.“ Da hat Kerim von den Kytes vollkommen Recht, Dr. Martens waren seit den 60er- und 70er-Jahren ein klares Accessoire bei punkigen Menschen. Egal ob Ska-verliebte Teenager im Park oder Pete Townshend von The Who – die Dr. Martens Boots waren ein Zeichen der stolzen Arbeiterklasse und rebellischer Einstellungen.

Zwischen Studio im Grünen und brennenden Bühnen

Davon ist in dem beschaulichen Hinterhof, in dem die Kytes vor ihrem Studio sitzen, aktuell wenig zu spüren. Grüne Umgebung, ein lauer Sommerabend, zwei Minuten zur Isar. Die Kytes machen Indie, das fühlt sich hier sehr stimmig an. Nichtsdestotrotz sind ihre Live-Konzerte immer wieder komplette Abrisse. Dann verwandelt sich zum Beispiel die Muffathalle in ein Tollhaus und die Bühne brennt. „Auf der Stage sind Docs halt perfekt. Die halten was aus, machen jeden Schabernack mit.“ Diesen Schabernack, von dem Thommy, der Bassist der Band, erzählt, gab es nur leider viel zu lange nicht mehr.

Bevor man etwas allerdings richtig vermissen kann, wie zum Beispiel die großen Auftritte, muss man es ja erstmal gehabt haben. So fing es aber für die Kytes natürlich nicht an. Der Startschuss fiel viel früher, Anfang der 2000er, unter anderem Namen, während der Schulzeit. Die Band hieß am Anfang noch Blind Freddy, hatte teilweise andere Gesichter und nicht ganz den Sound von heute. Dennoch war das Talent ganz offensichtlich. Fast noch wichtiger allerdings: das Charisma. Die Leute haben Blind Freddy gefeiert. Haben Sänger Michael Spieler, Gitarrist Kerim Öke, Schlagzeuger Timothy Lush und Bassist Thomas Sedlacek verehrt.

Wir waren die krassen Außenseiter, selbst der BR, für den wir ja ins Rennen gegangen sind, hat sich nicht viel ausgerechnet.

Diese Fans verschwinden natürlich nicht, wenn man seine Band 2015 in Kytes umbenennt. Aber ebendiese Kytes haben ab da auch viel dafür getan, von neuen Menschen entdeckt zu werden. Nach einigen erfolgreichen EPs, unter anderem auf dem Label von Milky Chance, folgte direkt 2016 ihr Debütalbum „Heads and Tales“. Dessen Qualität hat bestimmt nicht geschadet, als sie noch im selben Jahr für den „New Music Award“ nominiert waren – und diesen renommierten Preis auch mit nach München nehmen durften. „Wir waren die krassen Außenseiter, selbst der BR, für den wir ja ins Rennen gegangen sind, hat sich nicht viel ausgerechnet.“ Dem Lachen von Tim kann man ablesen, dass das nicht komplett humoristisch überzeichnet ist. Die Kytes haben sich trotzdem durchgesetzt.
Fast fünf Jahre später sitzen sie bei Pizza und Bier vor ihrem Studio in Untergiesing, das vorher der Proberaum war, und sinnieren über die Dinge, die seither passiert sind. Die Bühnen wurden größer, der eigene Anspruch natürlich auch. Irgendwo zwischen PULS Festival und Melt starten die vier ihr eigenes Label, Frisbee Records, fuchsen sich immer mehr auch in die Produktion ihrer Musik. Das merkt man ihrem zweiten Album, das letztes Jahr erschienen ist, durchaus an. „Good Luck“ wurde in München und Wien produziert und lässt erwachsenere Kytes erklingen. Die aber immer noch in München sind, und eben nicht in Wien oder Berlin.

„Klar wär das auch was, in Berlin in irgendeine Kneipe in Kreuzberg zu fallen und direkt mit Leuten in Kontakt zu kommen, mit denen man interessante Sachen starten könnte.“ Aber wie Thommy an Kerim anschließt, sei noch mehr Erfolg eben nicht alles für sie. München dagegen ist für die Kytes Heimat, München ist Familie, München sind Lieblingsvenues von Cord bis Strom, München ist ihr Studio. Das die Kytes nicht nur während ihres zweiten Albums viel gesehen haben. Sondern auch direkt danach. Während Corona. Als eigentlich, wie das nach einem Release so üblich ist, Konzerte und eine Tour angestanden wären. Stattdessen Livestreams und eine gewisse Tristesse.

Die Tour kann kommen

„Es war auch schön, dass die Menschen unser Album gestreamed und uns digital live besucht haben. Aber dasselbe wie ein Konzert ist es eben nicht. Da fehlt einfach die Interaktion mit dem Publikum, das Gefühl für die Leute. Warum wir das alles ja auch machen irgendwo.“ Was macht man also als Künstler, wenn das nicht geht? Man baut einen Schuppen neben das Studio, arbeitet weiter an seinem Sound und hofft. Auf baldige Konzerte. Auf die Tour, die aktuell für Ende 2021 geplant ist. Auf die großen Bühnen, die dieser Band und ihrem immer noch neuen Album gut stehen würden. Und auf denen auch die Dr. Martens wieder perfekt passen werden, denn irgendwann brennt es wieder bei den Kytes.

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