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#Mit Soldaten in die Universitäten

Mit Soldaten in die Universitäten

Nach einem Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik haben die Sicherheitskräfte in Myanmar am Montag ihre Versuche intensiviert, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Abermals gingen sie mit Gewalt gegen Demonstrationen vor. Aus der Stadt Myitkyina im Norden des Landes wurden zwei Tote gemeldet, nachdem die Polizei das Feuer auf Demonstranten eröffnet hatte.

Till Fähnders

Zuvor hatten sich Sicherheitskräfte an einigen Universitäten und Krankenhäusern positioniert. Mitarbeiter dieser Institutionen hatten in den vergangenen Wochen eine wichtige Rolle im Widerstand gegen den Militärputsch am 1. Februar gespielt. Viele Staatsbedienstete haben aus Protest die Arbeit niedergelegt. Staatliche Medien hatten ihnen am Wochenende mit Entlassung gedroht, wenn sie nicht zur Arbeit zurückkehrten.

Ein Arzt bestätigte der F.A.Z. am Montag, dass am Allgemeinen Krankenhaus und an zwei weiteren Krankenhäusern der Stadt Mandalay Sicherheitskräfte einmarschiert sind. An der Mandalay Technological University hatten Demonstranten versucht, die Truppen beim Vordringen auf das Gelände aufzuhalten. Wie die Nachrichten-Website „Myanmar Now“ berichtete, gingen die Sicherheitskräfte mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor. Mehrere Menschen wurden verletzt.

„Zeit, unsere Demokratie zu verteidigen“

„Zwei Lehrer wurden geschlagen. Jetzt sind die Soldaten in der Universität stationiert. Sie hatten immer noch geschossen, als wir uns von dort entfernt hatten“, sagte der Augenzeuge Kyaw Thu „Myanmar Now“. In der zweitgrößten Stadt Myanmars waren außerdem ein buddhistischer Tempel, die Yadanarbon University, der Zentralbahnhof und andere öffentliche Einrichtungen wie Regierungsbüros und die Verwaltung für das Stromnetz von Polizisten und Soldaten besetzt worden.

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Mit ihrer Präsenz wollen die Sicherheitskräfte eine Rückkehr zum Normalbetrieb erzwingen. Am Sonntag hatten 18 Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen. Darunter waren Gewerkschaften aus dem Baugewerbe, der Landwirtschaft und der fertigenden Industrie. „Jetzt ist die Zeit, um unsere Demokratie zu verteidigen“, hieß es in ihrem Aufruf. In Yangon, der größten Stadt des Landes, waren die meisten Geschäfte, Banken und Fabriken am Montag geschlossen. Sicherheitskräfte kontrollierten im Zentrum Fahrzeuge, um Demonstranten an der Teilnahme an Kundgebungen zu hindern. In Yangon hatten die Sicherheitskräfte Presseberichten zufolge auch das größte Krankenhaus und zwei kleinere Krankenhäuser besetzt.

Am Wochenende waren in nächtlichen Razzien Dutzende Politiker festgenommen worden. Allein in Yangon waren rund zehn Personen festgenommen worden, darunter mehrere Angehörige der Nationalliga für Demokratie, der Partei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Ein Mitglied ihrer Partei war in der Nacht auf Sonntag im Polizeigewahrsam gestorben. Aufgrund von Blutergüssen auf seiner Haut vermuten die Hinterbliebenen, dass er gefoltert worden war.

In Bagan in Zentralmyanmar, das für seine alten Tempel berühmt ist, hatten Sicherheitskräfte am Sonntag unter anderem scharfe Munition gegen die Demonstranten eingesetzt. Berichten der lokalen Presse zufolge waren mindestens 90 Personen festgenommen und mehrere verletzt worden. Seit dem Putsch am 1. Februar sind der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge landesweit rund 1800 Menschen festgenommen worden. Die Zahl der getöteten Demonstranten lag bis zum Wochenende laut Vereinten Nationen bei 55.

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