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#Mondlandung von Hakuto-R scheitert

Es sah alles so gut aus im Livestream des japanischen Unternehmens ispace: Die sich stetig nähernde Mondoberfläche aus Sicht der absteigenden und abbremsenden Landefähre, rechts oben am Bildschirm die Geschwindigkeit und die Höhe über der Oberfläche, beide Zahlenwerte schnell und wie erwartet abnehmend. Dazwischen immer wieder die simulierte Ansicht der Landefähre. Dann kurz vor der Landung die Ankündigung, man werde für das Aufsetzen im Atlas-Krater die Übertragung unterbrechen, dann müsste erst das Signal geprüft werden, bevor schließlich die erfolgreiche Landung bekannt gegeben würde. Dann wechselte das Video des Streams, der die erste kommerzielle Mondlandung zeigen sollte, auf einen vorproduzierten Film, der Szenen des Baus und der Testung des Mondlanders Hakuto-R – und blieb auf diesem Film, während die Minuten verstrichen und die Erfolgsmeldung auf sich warten ließ.

Als sich schließlich das Team von ispace zurückmeldete, zeigte der erste Blick in die versteinerten Gesichter der Ingenieure schnell, dass etwas schiefgelaufen war. „Wir müssen annehmen, dass es uns nicht gelungen ist, die Landung auf der Mondoberfläche erfolgreich zu beenden“, gab Takeshi Hakamada, CEO von ispace, in stockendem Englisch bekannt. Die Ingenieure würden nun weiter Ursachenforschung betreiben. Was allerdings klar sei: Das Team sei stolz, so viel erreicht zu haben. Sie hätten von der Landung Daten erhalten und könnten diese nun für die Entwicklung der Folgemissionen nutzen. Denn sie würden weitermachen: „We will keep going, never quit [our] lunar quest“.

Auch die israelische Beresheet-Sonde scheitere 2019

Hakuto-R war am 11. Dezember mit einer Falcon-Rakte der Firma Space-X gestartet und hätte mit einer erfolgreichen Landung Raumfahrtgeschichte geschrieben. Nicht nur wäre Japan so als vierte Nation auf dem Mond gelandet. Das ursprünglich aus dem Wettbewerb „Google’s Lunar X Prize“ hervorgegangene Unternehmen hätte auch den Wettlauf mit anderen Unternehmen um die erste kommerzielle Mondlandung gewonnen. 2019 war mit dem Versuch bereits die israelische Beresheet-Sonde gescheitert. An Bord von Hakuto-R war außerdem ein kleiner etwa 10 Kilogramm schwerer Rover der Vereinigten Arabischen Emirate.

Aktuell arbeitet eine Reihe von Unternehmen daran, einen kommerziellen Transportservice zum Mond zu etablieren, den insbesondere die NASA im Rahmen ihres Artemis-Projektes als „Commercial Payload Service“ in Anspruch nehmen wird. Für den geplanten Aufbau einer künftigen Mondbasis würden diese Unternehmen als Dienstleister Experimente und Materialien auf den Mond bringen.

Wenn man aktuell die kommerziellen und nationalen Mondpläne verfolgt, scheint es fast so, als wäre die Rückeroberung des Erdtrabanten eine Art Routineaufgabe, bevor als nächstes Ziel der Mars ins Visier genommen werden kann. Die gescheiterte Landung erinnert die Öffentlichkeit nun ein weiteres Mal daran, dass bei aller aktueller Raumfahrteuphorie nicht vergessen werden darf, welch große technologischen Herausforderungen der Vorstoß ins weitere Sonnensystem jenseits des Erdorbits mit sich bringt – auch 2023 noch.

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