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#Laschet fordert nach Astra-Zeneca-Impfstopp schnelleres Impfen

Laschet fordert nach Astra-Zeneca-Impfstopp schnelleres Impfen

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet fordert mehr Tempo beim Impfen gegen das Coronavirus. Man müsse von der Impfbürokratie herunterkommen, schneller werden und auch am Wochenende impfen, sagte der CDU-Vorsitzende am Dienstagabend in einem ARD-„Extra“. Laschet räumte ein, das Aussetzen der Impfungen mit Astra-Zeneca habe die Planungen zurückgeworfen. Er betonte aber, wenn es Warnungen der Wissenschaft gebe, sollte die Politik Ratschläge übernehmen. „Wir warten auf die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur am Donnerstag. Dann ist Freitag Impfgipfel, wo wir unter den 16 Ländern gemeinsam beraten.“

Wegen möglicher Gesundheitsrisiken sind Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Stoff in Deutschland seit Montag ausgesetzt. Dies hatte auch zur Absage des eigentlich für diesen Mittwoch geplanten Impfgipfels geführt. Von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wird am Donnerstag eine Empfehlung zur Sicherheit des Impfstoffs erwartet.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hofft auf ein positives Signal der EMA. Zugleich betonte der SPD-Politiker in einem ZDF-„spezial“, die Politik sollte sich nicht über die Hinweise von Wissenschaftlern hinwegsetzen. Gleichwohl werde der verfügbare Impfstoff bald immer mehr werden. Im Juni/Juli könnten es in Deutschland „vielleicht“ zehn Millionen Impfdosen pro Woche sein. Dann müsse alles vorbereitet sein und geklärt sein, was Impfzentren, was Hausärzte und was Betriebsärzte schaffen können. Das müsse genau besprochen und durchgeplant werden. Daher sei der Impfgipfel „eine ganz wichtige Beratung.“

Drosten warnt erneut vor drastischem Anstieg

Der Virologe Christian Drosten bedauerte den Impfstopp mit Astra-Zeneca. Im Moment solle man vor allem daran denken, „dass wir diese Impfung brauchen“, betonte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag in einem NDR-Podcast. Die epidemiologische Lage sei momentan nicht gut in Deutschland. Die ansteckendere Virusvariante B.1.1.7 nehme immer mehr Überhand, ihr Anteil betrage inzwischen drei Viertel. „Wir werden kurz nach Ostern eine Situation haben wie um Weihnachten herum“, sagte der Virologe. Besonders „brenzlig“ werde es für die weitestgehend noch ungeimpften Jahrgänge ab 50 Jahre.

„Die Aussetzung des Impfstoffs von Astra-Zeneca maximiert den Imageschaden, unter dem die deutsche Impfstrategie von Beginn an leidet“, sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Impfen ist und bleibt eine Vertrauensfrage“. Wer das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen wolle, der müsse dafür sorgen, dass Geimpfte den Sinn der Impfung für sich und die Gesellschaft erkennen. Individuelle Risiken gebe es bei jeder Impfung. Entscheidend sei, dass „der Nutzen die Risiken deutlich überwiegt“. Hausärzte könnten dies ihren langjährigen Patienten besser erklären als „anonyme Impfzentren“.

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Kubicki: Spahn und Almaier entlassen

FDP-Vize Wolfgang Kubicki legte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Entlassung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen seines Agierens in der der Corona-Krise nahe. „Es sind zwar nur noch wenige Monate bis zur Wahl, aber eine Auswechslung Spahns als Gesundheitsminister würde helfen, neues Vertrauen in der Bevölkerung in den Staat zu schaffen“, sagte Kubicki dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die Leistungen von Herrn Spahn als Gesundheitsminister kann man nur mit einer Fünf oder Sechs bewerten. Spahn ist seiner Aufgabe nicht gewachsen.“ Deutschland habe die Alten- und Pflegeheime nicht rechtzeitig geschützt, Spahn habe zu spät auf den Schutz durch Masken gesetzt, bei der Test- und Impfstrategie habe er auch versagt, so der FDP-Politiker.

„Auch Peter Altmaier sollte die Kanzlerin aus seinem Amt als Wirtschaftsminister entlassen“, fügte Kubicki hinzu. „Altmaier hat es nicht geschafft, die versprochenen Hilfen in auch nur annähernd erträglicher Zeit zu den Selbstständigen zu bringen.“ Diese Politik der Verschleppung setze sich beim Corona-Härtefallfonds so fort.

Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt attackierte Spahn. „Mit dem unkoordinierten und schlecht vermittelten Aussetzen der Impfungen mit Astra-Zeneca hat Gesundheitsminister Spahn das Vertrauen in die Impfpolitik weiter untergraben“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Spahn und die Regierung müssten nun „einen Plan auf den Tisch legen, wie der Schutz durch Impfungen rasch hochgefahren werden kann“, forderte Göring-Eckardt.

Juso-Chefin Jessica Rosenthal warf Spahn im Zusammenhang mit der Aussetzung der Astra-Zeneca-Impfungen einen „kommunikativen Totalausfall“ vor. „Sein Vorgehen beschädigt nicht nur das Vertrauen in den Impfstoff, sondern auch in die politischen Entscheidungsträger“, sagte Rosenthal der „Rheinischen Post“.

Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, nahm Spahn und Altmaier in Schutz. Beide würden „für Sachen verantwortlich gemacht, für die sie gar nicht verantwortlich sind“, sagte Kuban den Funke-Zeitungen. Altmaier sei bei der Auszahlung der Wirtschaftshilfen „in die Bresche gesprungen, weil Finanzminister Scholz und die Länder sich weggeduckt haben“, sagte Kuban. Das Kaufen und Organisieren der Tests sei Aufgabe der Länder. Die Unzufriedenheit der Bürger mit dem Corona-Management werde „durch Streit und unkollegialen Umgang in der Bundesregierung“ befeuert, warf der JU-Chef der SPD vor.

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