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#Novavax erst einmal für Pflegekräfte?

Novavax erst einmal für Pflegekräfte?

Während in Deutschland die Corona-Zahlen weiter steigen – am Sonntag hat die Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert von 806,8 erstmals die Schwelle von 800 überschrittenen – wird über die Einführung der Impfpflicht für Pflegekräfte und Krankenhauspersonal debattiert. Wie der „Tagesspiegel“ aus Regierungs- und Länderkreisen erfuhr, pochen mehrere Bundesländer offenbar auf eine Verschiebung. Stattdessen soll erst auf die Einführung des neuen Totimpfstoffes des Herstellers Novavax gewartet werden, hieß es laut „Tagesspiegel“ in einer ostdeutschen Staatskanzlei.

Am Samstag hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern vorgeschlagen, Beschäftigte im Gesundheitsbereich und in der Pflege sollten „bevorzugt“ den Impfstoff von Novavax erhalten können. Der proteinbasierte Impfstoff ist eine im Kampf gegen andere Krankheiten seit langem bekannte und genutzte Methode. Daher könnte der Impfstoff auch für Menschen interessant sein, die Vorbehalte gegen die neuartigen Technologien der mRNA- und Vektorimpfstoffe haben.

Zu viele Pflegekräfte seien skeptisch und könnten dann wegen der Impfpflicht nicht mehr zur Arbeit erscheinen – der neue Impfstoff könne mehr Akzeptanz als die bisherigen auf mRNA-Basis finden. Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen soll dem Bericht zufolge ab 21. Februar zur Verfügung stehen, aber bei zwei Impfungen könnte das die Einführung dann um mehrere Wochen verzögern.

Der bayerischer Ministerpräsident Markus Söder hatte im Gespräch mit der F.A.S. ebenfalls eine Anpassung gefordert. „Es wäre besser gewesen, von vorn­herein eine allgemeine Impfpflicht für alle zu machen, statt nur für einzelne Gruppen. Denn die vorzeitige Einführung im Pflege- und Krankenhausbereich kann zu Verlusten an Pflegekapazitäten führen. Daher sollte man noch mal ein einheitliches Datum für alle prüfen“, sagt er.

Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz rief dazu auf, die einrichtungsbezogene Impfpflicht noch einmal zu überdenken. Wenn bis zu zehn Prozent des Personals den Beruf verlasse, dann könnten 200.000 pflegebedürftige und kranke Menschen nicht mehr professionell unterstützt und versorgt werden, sagte Vorstand Eugen Brysch am Sonntag. „Berufstätige können den Job wechseln. Hilfsbedürftige kommen jedoch aus der Versorgungsfalle nicht raus.“

Die Corona-Zahlen in Deutschland haben derweil einen neuen Höchststand erreicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen hat erstmals die Schwelle von 800 überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab sie am Sonntagmorgen mit 806,8 an. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 772,7 gelegen, vor einer Woche bei 515,7. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 85.440 Corona-Neuinfektionen. Der Expertenrat der Bundesregierung fordert angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante Vorbereitungen für weitere Schritte. Bund und Länder wollen an diesem Montag über die weitere Strategie beraten.

Expertenrat befürchtet weiteren Anstieg

Experten rechnen damit, dass immer mehr Infektionen nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter zunehmend am Limit sind. In Krankenhäusern und anderen Bereichen der kritischen Infrastruktur drohen infolge eines hohen Krankenstandes und Quarantäne bereits erhebliche Personalengpässe, zum Teil sind diese bereits eingetreten. Omikron gilt als besonders ansteckend, die Krankheitsverläufe sind nach Einschätzung vieler Experten aber milder.

Die Ministerpräsidenten der Länder wollen an diesem Montag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über die weiteren Schritten beraten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich mehrfach dafür ausgesprochen, die bestehenden Maßnahmen derzeit beizubehalten. Der Expertenrat der Bundesregierung stellt sich hinter diese Linie, plädiert aber dafür, sich für einen weiteren Anstieg der Infektionszahlen zu wappnen.

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