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#O2 vor gravierenden Änderungen? Dieser Schritt könnte Telekom & Vodafone unter Druck setzen

O2 steht vor großen Herausforderungen. Etwa 12 Millionen SIM-Karten werden bald das Netz verlassen. Das kostet bares Geld. Doch nun könnte ein Strategiewechsel alles ändern – auch für Kunden in anderen Netzen.

O2-Fahnen vor einem Gebäude
O2: Dieser Schritt könnte den Markt verändernBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Die große Zukunftshoffnung der Netzbetreiber in Deutschland heißt 5G. Das neue Mobilfunknetz gilt als dermaßen wichtig, dass die Netzbetreiber es gut gegenüber den Mitbewerbern und somit auch den Kunden abschotten. Denn einen Vertrag mit 5G bekommst du bis heute nur bei den drei Netzbetreibern. Ausnahme: Gedrosseltes 5G, das gerade einmal 50 Mbit/s liefert, sind auch bei einigen Discountern zu haben. Sie stehen aber fast ausnahmslos den Netzbetreibern nahe.

1&1 stellt bei O2 alles auf den Kopf

Doch genau das könnte sich jetzt ändern. Denn 1&1 wühlt einmal mehr die Branche auf. Im Sommer verkündete der Provider, der ab 8. Dezember zum Netzbetreiber wird, dass man sich von O2 als Partner trennen wird. Bisher galt es als ausgemacht, dass Kunden dort, wo 1&1 keine eigenen Masten aufstellt, weiterhin das O2-Netz nutzen werden – allerdings ohne 5G. Das aber passte 1&1-Chef Ralph Dommermuth nicht. Er trat O2 sprichwörtlich vors Schienbein und teilte im Juli mit, einen National Roaming-Vertrag mit Vodafone geschlossen zu haben – samt 5G.

Die Nachricht saß in München. Denn mit den 12 Millionen SIM-Karten, die 1&1 heute im O2-Netz betreibt und die zu Vodafone umziehen werden, gehen Telefónica Deutschland etwa 500 Millionen Euro Umsatz verloren. Wie ernst die Lage in München ist, zeigt sich offenkundig auch daran, dass 1&1 nun doch Zugriff auf das 5G-Netz von Telefónica bekommt. Das ist ein Schritt, den man bei O2 bis dato kategorisch ausgeschlossen hatte.

Bekommt freenet Zugriff auf 5G von O2?

Mehr noch: Wie das Handelsblatt berichtet, befindet sich Telefónica Deutschland mit freenet in ernst zu nehmenden Gesprächen. Dabei geht es ebenfalls um den Zugriff auf das O2-Netz samt 5G. Kommt es hier zu einer Einigung, könnte freenet als einziger Provider eigene 5G-Tarife im O2-Netz anbieten. Schon vor einigen Monaten erfuhr auch inside digital aus Unternehmenskreisen, dass sich das Verhältnis zwischen freenet und O2 offenbar gravierend verbessert hat. In den Jahren davor schien es umgekehrt – auch aufgrund von Billigtarifen wie freenet funk, die O2 viel Traffic ins Netz brachten. Nur wenige Wochen vor dem Schlag in die Magengrube durch 1&1 erhöhte O2 seinem Partner freenet die Preise für die Vorleistungen. Freenet musste dadurch seine eigenen Tarife teils deutlich erhöhen. Die Stimmung zwischen Netzbetreiber und Provider schien nicht die beste – jetzt sieht es anders aus.

Käme es zu seiner 5G-Partnerschaft zwischen freenet und O2, könnte das den Markt grundlegend ändern. Ein solcher Schachzug könnte auch weitere Netzbetreiber unter Zugzwang setzen, sich neuen 5G-Partnerschaften zu öffnen. Gegenüber dem Handelsblatt wollte man keinen Kommentar dazu abgeben. O2 hingegen wird sich weitere Methoden ausdenken müssen, das von 1&1 gerissene Loch zu füllen. Denn 12 Millionen SIM-Karten wird auch ein Deal mit freenet nicht bringen. Unklar ist auch, inwieweit sich ein solcher Deal auf das Neukundengeschäft von freenet auswirkt. Der Provider könnte seinen Vermarktungsfokus auf das O2-Netz legen und die Netze von Telekom und Vodafone nur nach nachrangig mit interessanten Tarifen bespielen.

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