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#Ölkrise im Supermarkt

„Ölkrise im Supermarkt“

Ein Rewe-Markt in der Frankfurter Innenstadt. Das Bild, das sich hier seit einigen Tagen zeigt, erinnert an den Beginn der Corona-Pandemie. Leere Regale und ein Hinweisschild: „Liebe Nachbarn, um der erhöhten Nachfrage gerecht zu werden, begrenzen wir aktuell die Nachfrage ­folgender Artikel: Rapsöl, Sonnenblumenöl, Frittieröl . . .“

Immer wieder bleiben Kunden mit fragendem Blick vor dem Regal stehen – nur, um sich keine Minute später bei einem Mitarbeiter zu erkundigen, ob nicht doch noch etwas im Lager übrig ist. Der Unterschied zur frühen Pan­demie: Diesmal geht es nicht um Nudeln oder Toilettenpapier. Insbesondere Sonnenblumenöl ist zurzeit rar. Russland und die Ukraine sind die beiden Hauptproduktionsländer. Wegen des Kriegs fließt das Öl nicht mehr.

Daher müssen Supermarktkunden jetzt auf andere pflanzliche Öle aus­weichen. Egal ob raffiniert, kalt­ gepresst, nativ, aus Raps, Leinsaat oder Oliven – die Auswahl ist groß. Nutzen kann man Sonnenblumenöl für vieles, vom Salatdressing über Marmorkuchen bis hin zur Marinade.

Aus Angst, davon nichts mehr abzubekommen, tätigen manche Kunden schon Hamsterkäufe. Im Frankfurter Supermarkt hängt der Hinweis: „Bitte seid solidarisch und denkt auch an eure Nachbarn – verzichtet daher auf eine unnötige Bevorratung.“

Zum Supermarkt statt zur Tankstelle?

Der gute Rat hält aber viele Menschen nicht von Vorratskäufen ab, wie Supermarktmitarbeiter berichten. Kunden kämen mehrfach am Tag, um immer neue Flaschen Öl zu kaufen. „Teilweise verstecken sie es hinter anderen Produkten oder Regalen, damit es niemand finden kann. Sie kommen dann später wieder, um es abzuholen. Das Chaos, das so entsteht, ist für uns ziemlich ärgerlich.“ Aber wozu braucht man überhaupt solche Mengen an Speiseöl? Die Mitarbeiter können es sich nicht erklären. „Kein normaler Haushalt benötigt so viel Sonnenblumenöl. So viel kann nun wirklich niemand backen“, sagt die Mitarbeiterin eines benachbarten Discounters.

Eine Vermutung: Wegen der rasant steigenden Preise für Benzin und ­Diesel, ebenfalls verursacht durch den Ukrainekrieg, könnten Verbraucher versucht sein, Pflanzen- oder gar Heizöl als Ersatztreibstoff in den Tank zu füllen. Ein Liter Sonnenblumenöl aus dem Supermarkt: 1,79 Euro. Ein Liter Benzin an der Tankstelle zwei Kilometer stadtauswärts, ebenfalls am Dienstagmittag: 2,21 Euro. Warum also nicht Öl aus Plastikflaschen in den Stutzen?

Das ist keine gute Idee. Auch wenn die Preisdifferenz groß ist und die Mühe mit dem Umfüllen sich finanziell lohnen könnte – der ADAC rät deutlich davon ab. „Pflanzenöle führen zu Startschwierigkeiten und wirken sich negativ auf Leistung und Lebensdauer des Motors aus“, teilt der Automobilclub mit. Schlimmstenfalls könnten sogar Motorschäden entstehen, die die Autobesitzer teuer zu stehen kämen. Alte Dieselmotoren könnten eine solche Betankung gegebenenfalls noch für kurze Zeit verkraften. Auch die Autohersteller raten von Speiseöl in herkömmlichen Motoren ab. Eine Umrüstung ist zwar denkbar, kostet aber, je nach Umfang, bis zu 5000 Euro.

Der Einsatz von Heizöl in Diesel­motoren ist aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung sogar gesetzlich verboten, ganz abgesehen von den gravierenden Folgen für die Umwelt. Die Leistung des Motors würde durch das Öl gemindert – und seine Emissionen durch Verrußung stark erhöht. Teures Sparen!

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