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#Premierminister der Elfenbeinküste starb in deutschem Krankenhaus

Premierminister der Elfenbeinküste starb in deutschem Krankenhaus

In der Elfenbeinküste trauern viele um den Tod des Premierministers Hamed Bakayoko. Nur wenige Tage zuvor hatten in dem westafrikanischen Land die Parlamentswahlen stattgefunden. Im Gegensatz zu den Präsidentenwahlen vier Monate zuvor verliefen sie ruhig und schürten die Hoffnung auf mehr Stabilität.

Claudia Bröll

Der 56 Jahre alte Premierminister war am Mittwoch in Freiburg an einer Krebserkrankung gestorben. Er hatte die Elfenbeinküste bereits Mitte Februar verlassen, war zuerst in Frankreich behandelt worden. Als sich sein Zustand in den vergangenen Tagen verschlechterte, brachte man ihn nach Deutschland. Der ivorische Präsident Alassane Ouattara nannte ihn in einem Tweet „meinen Sohn und engen Vertrauten“. Er sei ein „großer Staatsmann, ein Beispiel für die Jugend und ein Mann beispielhafter Loyalität“ gewesen.

Verstärkte Machtkämpfe in der Regierungspartei?

Für das Land dürfte der Tod weitreichende Folgen haben, denn Bakayoko galt als der wahrscheinlichste Nachfolger des Präsidenten nach den Wahlen im Jahr 2025. Bis dahin erwarten Beobachter nun verstärkte Machtkämpfe in der Regierungspartei und unsicherere Zeiten. Die Elfenbeinküste ist mit 24 Millionen Einwohnern ein Wirtschaftszentrum in Westafrika und der wichtigste Kakaoproduzent auf der Welt.

Spekulationen über den Gesundheitszustand des 56 Jahre alten Regierungschefs hatten in dem Land über Wochen hinweg die Nachrichten bestimmt. Bakayoko hatte das Amt erst im vergangenen Jahr übernommen, nachdem sein Vorgänger überraschend im Juli verstorben war. Der 79 Jahre alte Präsident hatte sich daraufhin entschlossen, noch einmal bei den Präsidentenwahlen anzutreten, obwohl die Verfassung keine dritte Amtszeit erlaubt.

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Die Wahl war daher höchst umstritten, wurde von der Opposition boykottiert, mehr als 80 Menschen starben bei gewaltsamen Auseinandersetzungen. Erwartungsgemäß siegte Ouattara. An den Parlamentswahlen Anfang März hingegen nahmen alle großen Parteien teil, die Regierungspartei gewann die Mehrheit der Stimmen.

Zweimal mit dem Coronavirus infiziert

Als möglicher Nachfolger als Premierminister gilt nun Patrick Achi. Der Generalsekretär war schon im vergangenen Jahr für das Amt im Gespräch und hatte die Aufgaben interimsweise während Bakayokos Abwesenheit übernommen. Er steht dem Präsidenten ebenfalls nahe, hat aber in der Partei nicht so viel Rückhalt.

In den sozialen Medien schrieben viele Nutzer, Bakayoko sei „zu früh verstorben“. Der Präsident von Togo pries ihn als einen „herausragenden Staatsmann“. „Er war ein wichtiger politischer Spieler und ein wichtiger Akteur der Versöhnung“, sagte der Sprecher der Oppositionspartei Ivorian Popular Front der Nachrichtenagentur AFP.

Der Mediziner Bakayoko hatte vor seiner politischen Karriere eine Zeitung gegründet und einen Radiosender geführt. Er agierte als Vermittler während des Bürgerkriegs vor zehn Jahren, war zunächst Kommunikations-, dann Innen- und schließlich Verteidigungsminister. Im vergangenen Jahr hatte er sich zweimal mit dem Coronavirus infiziert und war danach schwer an Malaria erkrankt.  Bei den Parlamentswahlen vor wenigen Tagen gewann er abermals seinen Wahlkreis, obwohl er wegen der Krebserkrankung fast keinen Wahlkampf führen konnte. Er hinterlässt eine Ehefrau und vier Kinder.

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