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#Opfergeschichte ohne nationalistischen Unterton

Opfergeschichte ohne nationalistischen Unterton



Was verloren ging: Das neue Sibirienmuseum in Białystok inszeniert ein Hotelcafé als Gedenkraum.

Bild: Agnieszka Sadowska / Agencja Wyborcza

Mit neuen Ausstellungshäusern und Gedenkstätten widmet sich Polen seiner Geschichte: In Białystok wurde ein „Museum des Gedenkens an Sibirien“ eröffnet, in Michniów ein „Mausoleum des Martyriums der polnischen Dörfer“.

Manche Kapitel der polnischen Geschichte sind noch nicht geschrieben.“ So könnte das ungeschriebene Motto lauten, das vielen Museumsgründungen der jüngsten Zeit in Polen zugrunde liegt. Unter der Diktatur wa­ren viele Themen tabu gewesen. In den fünfzehn Jahren danach, in der anstrengendsten Zeit des Umbruchs, war für Kultur kaum Geld vorhanden, die Prioritäten waren andere. Dann aber trugen die wirtschaftlichen „Schock“-Reformen endlich Früchte, der 2004 erfolgte EU-Beitritt brachte neue Mittel, das Land fasste Tritt und wagte den Blick zurück in die Geschichte. Seitdem werden Mu­seen gebaut. Große Häuser sind entstanden zu Ehren des Warschauer Aufstands oder der Geschichte der polnischen Ju­den („POLIN“, Warschau), zur Ge­schichte Oberschlesiens (Kattowitz), des Zweiten Weltkriegs und der Bürgerbewegungen Mittel- und Osteuropas (beide in Danzig; Letzteres nennt sich „Europäisches Zentrum der Solidarität“). Klei­nere Museen erinnern unter anderem an die Auswanderer (in der Hafenstadt Gdingen), an die Retter von Juden im Holocaust (im Dorf Markowa) und an viele andere Geschichten.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Die jüngste Eröffnung hat kürzlich in Białystok stattgefunden: Hier ist ein „Museum des Gedenkens an Sibirien“ entstanden. Die östlichste Großstadt des Landes galt bisher nicht als Touristenmagnet. Durch die Krise an der Ostgrenze, durch die Migranten, die durch das waldreiche Grenzland in die EU kamen, und durch belarussische Drohungen und Provokationen stand die Stadt seit dem Herbst im Rampenlicht. Sie ist kaum fünfzig Kilometer von der polnischen Ostgrenze entfernt und Hauptstadt der Region Podlachien.

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