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#Pandemie-Expertin: Sind in schlechtestmöglicher Situation

Pandemie-Expertin: Sind in schlechtestmöglicher Situation

Die gegenwärtige Situation mit der formalen Fortsetzung des Lockdowns und den dennoch in immer mehr Lebensbereichen zugestandenen Öffnungen, die aus den stagnierenden, relativ geringen Infektionszahlen politisch abgeleitet wurden, sieht die Pandemie-Beraterin Viola Priesemann mit großer Sorge. Vor allem vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen mit der sogenannten „britischen“  Virus-Variante sei das „eine schwierige und die schlechtestmögliche Situation“, sagte sie auf dem F.A.Z.-Kongress.

Joachim Müller-Jung

Joachim Müller-Jung

Redakteur im Feuilleton, zuständig für das Ressort „Natur und Wissenschaft“.

Priesemann ist Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen und hat mit ihren dynamischen Modellen zur Pandemieentwicklung die Grundlage vieler politischen Entscheidungen gelegt. Ihre Ausbreitungsmodelle deuten daraufhin, dass die Infektionszahlen mit der gegenwärtigen Pandemiepolitik im Land „in den nächsten Wochen höchstwahrscheinlich langsam weiter ansteigen“ – möglicherweise so lange, bis der Impfeffekt greift. Damit sei aber erst in ein paar Monaten zu rechnen. Deshalb plädierte Priesemann gegen eine offensive Öffnungsstrategie. „Eigentlich können wir erst öffnen, wenn alle im Land ein Impfangebot haben.“

Das Ziel müssten nach wie voir möglichst niedrige Fallzahlen sein: „Wir hätten nur Vorteile in der Gesellschaft mit niedrigen Fallzahlen.“  Nicht nur, weil die Kontaktnachverfolgung, ein zentrales Instrument der Pandemieeindämmung, überhaupt nur so möglich sein werde. Auch mit Blick auf die Erkrankungen bei einem wachsenden Anteil der ansteckenderen Virusvariante B.1.1.7 sieht Priesemann keine Alternative zu niedrigen Infektionszahlen. „Die Intensivstationen könnten auch bei einem langsamen Anstieg noch über Monate stark belegt sein“, warnte sie. Weil ein immer größerer Teil der älteren, vulnerablen Bevölkerung durch die Impfung geschützt sein wird, sei mit Verschiebungen bei den Erkrankungen zu rechnen. Die Modelle deuteten darauf hin, dass immer mehr jüngere Patienten mit Symptomen in die Kliniken eingewiesen und auf den Intensivstationen behandelt werden müssten. Priesemann: „Leider verspielen wir derzeit alle Vorteile, die wir uns im Winter teuer erkauft haben.“

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