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#Randale als Happening

Randale als Happening

In den Niederlanden ist eingetreten, was nach den Ausschreitungen am Wochenende befürchtet wurde: In immer mehr Städten kommt es wegen der Corona-Politik der Regierung zu Unruhen, auch in der Nacht zum Montag war das wieder so. Diese verliefen zwar weniger gewaltsam als zuletzt in Rotterdam, doch rechnen Polizeivertreter mit keinem schnellen Ende. Noch ist nicht einmal klar, ob die moderaten Einschränkungen des öffentlichen Lebens überhaupt ausreichen, um der grassierenden Pandemie Einhalt zu gebieten.

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Die Infektionszahlen steigen weiter stark an und das Gesundheitswesen läuft auf ein „Code Black“-Szenario zu, in dem nicht mehr alle Patienten behandelt werden können. Obendrein hat die Regierung die unpopulärste Maßnahme – Zugang zu Lokalen und Veranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene (2G) – noch gar nicht umgesetzt; sie ist intern umstritten.

Randalierer stürmen Stadion

Am Sonntagabend kam es zu Ausschreitungen in mehreren mittelgroßen und kleineren Städten: Enschede, Groningen, Roermond, Stein und Leeuwarden. In der friesischen Stadt Leeuwarden war die Lage am brenzligsten; dort wurden Polizeibeamte von Hooligans des örtlichen Fußballklubs Cambuur mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Flaschen angegriffen. Sie zogen ihre Dienstwaffen, schossen aber nicht – anders als am Freitagabend in Rotterdam.

Das Fußballspiel gegen Utrecht musste kurz nach dem Anpfiff unterbrochen werden, weil Randalierer in das Stadion eingedrungen waren und Feuerwerk auf das Spielfeld warfen. Nachdem die Polizei Verstärkung bekam, beruhigte sich die Lage wieder und das Spiel wurde fortgesetzt. Seit dem 13. November dürfen Spiele nur noch ohne Publikum ausgetragen werden. Auch andere Partien der ersten Liga wurden am Wochenende von wütenden Anhängern gestürmt. Allein in Rotterdam wurden deswegen 24 Personen festgenommen.

„Habe Lust auf Krawall“

In den anderen Städten verliefen die Ausschreitungen stets nach einem ähnlichen Muster. In sozialen Medien wurde zu Ausschreitungen aufgerufen, etwa mit solchen Parolen: „Habe Lust auf Krawall. Wer macht mit?“ Daraufhin versammelten sich Jugendliche und junge Männer in den Zentren, die auf Zerstörungen aus waren. In Groningen wurden eine Haltstelle und mehrere Schaufensterscheiben zerstört. In Rosendaal wurde an einer Grundschule ein Brand gelegt, ein Auto ging in Flammen auf.

Hier und in den anderen Städten zündeten die Randalierer Feuerwerkskörper und setzten Papierkörbe in Brand. Die Bürgermeister verhängten per Notverordnung Ausgangsbeschränkungen, die es erlauben, jeden festzunehmen, der sich danach noch auf der Straße bewegt. Die Polizei, oftmals verstärkt durch Bereitschaftseinheiten, bekam die Lage so wieder unter Kontrolle. Insgesamt wurden rund dreißig Personen festgenommen.

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