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#RWE will 50 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investieren

RWE will 50 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investieren

Der RWE-Konzern beschleunigt seinen Umbau in Richtung erneuerbarer Energien und wappnet sich damit für einen möglicherweise schnelleren Ausstieg aus der Kohle. Mit einer als „Growing Green“ bezeichneten neuen Strategie will der Essener Stromriese bis 2030 insgesamt 50 Milliarden Euro in sein Kerngeschäft jenseits von Kohle- und der Ende 2022 auslaufenden Kernenergie investieren.

Schwerpunkte sind Windkraft, Photovoltaik, Speicher und Wasserstoff. Aber dazu gehört auch die Energieerzeugung aus Gaskraftwerken, um die Versorgung abzusichern, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

Dazu wird das Tempo beim Zubau erneuerbarer Energien erhöht. Wollte RWE seine Grünstrom-Kapazität bisher im Schnitt um 1,5 Gigawatt je Jahr steigern, peilt der Konzern nun jedes Jahr 2,5 Gigawatt an, 70 Prozent mehr. Zum Vergleich: Der jährlich geplante Zubau entspricht der Leistung von zwei bis drei großen Kohlekraftwerken. Ziel ist es, die Kapazität für die Produktion von Ökostrom auf fünfzig Gigawatt zu erhöhen. „Wir vertrauen dabei auch auf die Absicht der Bundesregierung, den Ausbau der Erneuerbaren durch eine Beschleunigung der Verfahren deutlich voranzutreiben“, sagte der Vorstandsvorsitzende Markus Krebber.

Grüner Wasserstoff

In der Investitionsplanung spielt auch kohlendioxidfrei hergestellter „grüner“ Wasserstoff eine wichtige Rolle: Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen eigene Elektrolysekapazitäten mit einer Leistung von zwei Gigawatt entstehen. Den gleichen Kapazitätszubau peilt RWE für seine Gaskraftwerke an. Langfristig sollen auch die vorhandenen Anlagen mit einer Kapazität von 14 Gigawatt auf klimaneutralen Brennstoff wie grünen Wasserstoff umgerüstet werden.

Im Ergebnis des Konzernumbaus soll das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) aus dem Kerngeschäft, zu dem auch der internationale Energiehandel gehört, bis 2030 auf fünf Milliarden Euro steigen, voraussichtlich doppelt so viel wie im laufenden Geschäftsjahr. Damit stellt RWE eine Steigerung des Betriebsgewinns aus dem Kerngeschäft um durchschnittlich 9 Prozent im Jahr in Aussicht.

An der Börse kamen die Pläne gut an. Die Aktie legte um fast 3 Prozent zu, auch deshalb, weil RWE schon für 2022 ein um rund 200 Millionen Euro höheres operatives Ergebnis in Aussicht stellte. Die für das laufende Geschäftsjahr geplante Dividende von 90 Cent je Aktie soll auch in den kommenden Jahren die Untergrenze bilden. Langfristig werde die Ausschüttung 50 bis 60 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses betragen. Die Finanzierung des Investitionsprogramms soll zum „weitaus größten Teil“ aus den laufenden Einnahmen erfolgen. RWE sei in der Lage, sein grünes Wachstum grün zu finanzieren, sagte Finanzvorstand Michael Müller. „Unser Wachstumsprogramm ist wertsteigernd und nachhaltig.“


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Einen vorzeitigen Ausstieg aus der Kohleverstromung schließt Krebber nicht aus. Allerdings sei das eine Herausforderung über RWE hinaus, weil dafür der Ausbau der erneuerbaren Energien, der Stromnetze, Speicher und gesicherten Leistung aus Gaskraftwerken überall einen erheblichen Schub bekommen müsse. Die Kohlekommission hatte das Jahr 2038 für das Ende des Kohlestroms festgelegt, die Ampelkoalition erwägt das Jahr 2030.

Aktivistische Aktionäre machen Druck

Auch Investoren machen Druck. So fordert der aktivistische Aktionär Enkraft eine möglichst schnelle Abspaltung der RWE-Braunkohleaktivitäten. „Bei RWE hat der Kohleausstieg längst begonnen. Es kann gelingen, ihn nach vorne zu ziehen, wenn der konsequente Ausbau der neuen Technologien tatsächlich massiv beschleunigt wird“, sagte Krebber.

Ein Schwerpunkt in den RWE-Investitionen sind Windkraftanlagen auf offener See. Diese Offshore-Kapazität soll von 2,4 auf 8 Gigawatt steigen. Neben Europa hat der Konzern Nordamerika und einige asiatische Märkte im Blick. Bei Windkraft an Land und Solarstrom, deren Kapazität von 7 auf 20 Gigawatt steigen soll, wird jeweils die Hälfte der Investitionen in Europa und in Nordamerika geplant.

Potential sieht RWE insbesondere in der Fotovoltaik, wo sich die Kapazität von einem auf 8 Gigawatt erhöhen soll. Vom Gesamtbudget sind 10 bis 15 Milliarden Euro Investitionen in Deutschland vorgesehen. Für das regional geprägte Geschäft mit Windkraft an Land und Solarenergie würden sieben neue Büros in Deutschland eröffnet und 200 Mitarbeiter für die Projektentwicklung eingestellt. Krebber betonte, RWE werde auch den Handel mit grünen Energieträgern und das Angebot an „maßgeschneiderten Energielösungen“ für Großkunden deutlich ausweiten. Dabei will RWE auch in den Import von Wasserstoff einsteigen, um die Industrie in Europa zu versorgen.

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