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#„Saint Laurent sah etwas in mir, das ich selbst noch nicht erkannt hatte“

„Saint Laurent sah etwas in mir, das ich selbst noch nicht erkannt hatte“

Frau Casta, auch gut 20 Jahre nach Ihrer Rolle als Falbala im Film „Asterix und Obelix gegen Caesar“ verbinden viele Ihren Namen vor allem mit Ihrer Modelkarriere. Nun hat Ihnen das Filmfestival in Locarno einen Ehrenpreis als Schauspielerin verliehen, den „Excellence Award“. Wie oft empfinden Sie selbst Ihre Arbeit als exzellent?

Niemals! Ich wünschte, ich hätte diese Selbstsicherheit. Aber so bin ich leider nicht.

Heißt das, dass Sie von Selbstzweifeln geplagt sind?

Es gibt schon Dinge, von denen ich überzeugt bin. Ich nehme zum Beispiel keine Rolle an, wenn ich nicht sicher bin, dass daraus ein guter Film werden kann. Aber in meiner eigenen Arbeit suche ich immer noch ein bisschen mehr und versuche jedes Mal, irgendetwas anders und besser zu machen. Nicht zu selbstgewiss zu sein, finde ich in dieser Hinsicht ganz gut, zumal es auch meinen Ehrgeiz anstachelt. Und es bedeutet eben nicht, dass ich nicht trotzdem mit Überzeugung Schauspielerin bin.

Begonnen haben Sie Ihre Karriere als Model, die erste Filmrolle spielten Sie 1999 in „Asterix und Obelix gegen Caesar“. Wann hatten Sie erstmals das Gefühl, als Schauspielerin angekommen zu sein?

Ich habe ehrlich gesagt zwischen diesen beiden Berufen nie so wirklich unterschieden. Für mich geht es hier wie dort darum, Gefühle zu transportieren und meinem Innersten Ausdruck zu verleihen. Ich bin da ziemlich ungefiltert und direkt, ich trage nicht wie viele andere Schauspielerinnen eine Maske.

Fühlten Sie sich auf Anhieb ernst genommen in der Filmbranche?

Das ist natürlich ein anderes Thema. Kino und Mode, das ging damals nicht wirklich zusammen, beide Branchen blickten mit einem gewissen Snobismus aufeinander. In der Filmwelt fühlte ich mich wie ein Niemand und hatte das Gefühl, dass keiner wirklich wusste, was mit mir anzufangen ist. Das Problem war weniger, dass ich als Schauspielerin keine Erfahrung hatte, sondern eher die Tatsache, dass ich als Model sehr bekannt und erfolgreich war. Um mich herum gab es viele andere Models, die sich viel schneller in der Filmbranche etablierten, einfach weil dort niemand mit ihrer vorherigen Arbeit vertraut war und sie diese nicht thematisierten. In den Vereinigten Staaten hätte ich mich sicher leichter getan. Da gibt es weniger diese Vorbehalte, wenn Menschen in verschiedenen Karrieren erfolgreich sind. Amerikanische Schauspieler können parallel auch als Popstars oder auf dem Laufsteg erfolgreich sein, ohne dass jemand die Nase rümpft.

Laetitia Casta und Ehemann Louis Garrel auf dem Filmfestival in Cannes


Laetitia Casta und Ehemann Louis Garrel auf dem Filmfestival in Cannes
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Bild: Reuters

Es war Yves Saint Laurent, der als Erster zu Ihnen sagte, dass Sie eigentlich eine Schauspielerin seien und kein Model, nicht wahr?

Genau. Da war ich 16 Jahre alt, und ich wusste nicht, was er meinte. Mich hat das nicht gefreut, sondern verunsichert. Ich dachte, ich mache meinen Job schlecht und fürchtete, dass er nicht mehr mit mir arbeiten wolle. Erst später begriff ich, dass er in mir etwas sah, was ich selbst noch nicht erkannt hatte. Was vermutlich kein Wunder war, schließlich war er ein Visionär und verstand Frauen besser als irgendwer sonst.

Interessant ist, dass Sie der Modebranche auch später und bis heute nie den Rücken gekehrt haben. Hätte das Ihre Filmkarriere nicht vereinfacht?

Meine Leidenschaft für die Mode hörte ja nicht einfach auf. Und ich habe der Arbeit als Model alles zu verdanken. Ich habe so viel gelernt durch diesen Beruf. Er war nur nicht genug, weil man als Model mehr Objekt ist als Subjekt. Ich bin ein unglaublich emotionaler Mensch und kann meine Gefühle nicht immer kontrollieren. Also suchte ich nach Wegen, meine Emotionen rauslassen zu können. Das war in der Modewelt nicht immer gefragt, schließlich geht es dort meist nur darum, eine bestimmte Vorstellung von Schönheit darzustellen. Wobei es natürlich Ausnahmen gab wie Herb Ritts.

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