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#Schulen öffnen am Tag vor Himmelfahrt

Schulen öffnen am Tag vor Himmelfahrt

Am Montagmittag weiß Bernhard Mieles noch nicht sicher, ob die Siebt- bis Elftklässler an seinen beiden Schulen nun tatsächlich von Mittwoch an wieder in die Klassen kommen dürfen – nach fast fünf Monaten. Der Schulleiter des Lessing- und des Friedrich-Dessauer-Gymnasiums wartet noch auf eine Mail des Staatlichen Schulamts, die bestätigt, wofür alles spricht: dass nämlich an den Frankfurter Schulen am Mittwoch der Wechselunterricht beginnt. Die Inzidenz liegt in der Stadt am Montag bei 132 und damit am fünften Werktag in Folge unter 165. Nach dem Infektionsschutzgesetz darf dann am übernächsten Tag der Wechselunterricht beginnen. Am Nachmittag bestätigt das Staatliche Schulamt Frankfurt der F.A.Z., dass es so kommt: Gerade habe die Amtsleitung die Schulen informiert.

Derzeit lernen fast alle Klassen in der Stadt auf Distanz. Nur die Abschlussjahrgänge haben Wechselunterricht. Die mittleren, die ihre Schule vor den Weihnachtsferien zuletzt von innen gesehen haben, will Schulleiter Mieles am Lessing-Gymnasium im Westend am ersten Tag mit einer Klassenlehrerstunde empfangen. Die Elftklässler, ebenfalls Rückkehrer nach fast fünf Monaten, beginnen mit einer Tutoriumsstunde. So soll es auch am Friedrich-Dessauer-Gymnasium in Höchst sein, das Mieles zusätzlich kommissarisch leitet.

Egal, wie klein ein Kurs ist

Das FDG ist ein reines Oberstufengymnasium. Dort muss Mieles seit Freitag auch die Kurse der Stufe 12 teilen, die er zunächst im Präsenzunterricht gelassen hatte. Aber wie sich herausstellte, kann er nichts daran ändern, dass die Bundesnotbremse auch die ältesten Schüler in den Wechselunterricht schickt. Während die mittleren also zurückkommen, gehen die ältesten jetzt weniger in die Schule. Egal wie klein ein Leistungs- oder Grundkurs ist – es darf nur noch die eine Hälfte der Gruppe kommen. Im Höchster Oberstufengymnasium führt das dazu, dass zurzeit täglich nur etwa 100 Jugendliche in dem Gebäude lernen, das sonst ungefähr 600 besuchen: Die Elftklässler sind noch zu Hause und kehren von Mittwoch an auch nur im Wechselbetrieb zurück. Die Abiturienten sind nach den schriftlichen Prüfungen weg, und von den 200 Zwölftklässlern kommt jetzt nur noch die Hälfte. „Ich find’s schade“, sagt Mieles – zumal alle, die in die Gebäude kommen, zweimal in der Woche getestet würden, anders als die meisten zu Hause.

Bis Donnerstag hat der Schulleiter noch auf eine Öffnungsklausel im Infektionsschutzgesetz gesetzt. Sie findet sich verborgen in Paragraf 28b, Absatz 3, Satz 3. Da heißt es, Abschlussklassen könnten „durch die nach Landesrecht festgelegte zuständige Behörde von der Untersagung“ des Präsenzunterrichts ausgenommen werden. Also doch vollständig kommen. Mieles ging davon aus, dass ein Schreiben des Sozialministeriums eine solche Ausnahme gewährte. Aber wie sich nach Rücksprache mit dem Staatlichen Schulamt herausgestellt habe, müsste das Frankfurter Gesundheitsamt die Ausnahme pauschal für die Schulen genehmigen. Der Schulleiter schätzt es so ein, dass eine einzelne Schule das nicht erwirken kann. Und so lief er nach dem Telefonat mit dem Schulamt am Donnerstag um Viertel vor zwei durch die Kursräume am Lessing und teilte den Jugendlichen im Nachmittagsunterricht mit, dass am Freitag nur die Hälfte wiederkommen dürfe.

Zwischen Freuen auf Freunde und Sorgen um die Noten

Auch die Schillerschule hat am Donnerstag die Anweisung erhalten, die Zwölftklässler nur noch in halben Kursen in die Schule zu holen, wie Schulleiterin Claudia Wolff in einem Elternbrief schreibt, und weiter: „wir hatten die Ausführungen des Hessischen Kultusministeriums anders interpretiert“. Wenn die Inzidenz aber weiter sinkt und an fünf Werktagen unter 100 fällt, kehren die Abschlussklassen am übernächsten Tag wieder vollständig in die Schulen zurück. Alle jüngeren bleiben dagegen im Wechselbetrieb.

Die Rückkehrer freuen sich auf die Freunde und sorgen sich wegen der Noten. Wie es mit den Versetzungen sein soll, hat das Kultusministerium noch nicht bekannt gegeben. Was Klausuren und Arbeiten angeht, gibt es Unterschiede. Die Schillerschule hat ihre Zahl „drastisch reduziert“ und will erst am 31. Mai damit beginnen. Schüler anderer Schulen, die seit Dezember zu Hause waren, berichten dagegen von gleich drei Arbeiten in den ersten beiden Wochen.

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