Es ist Festival-Zeit und das bedeutet nicht nur, dass wir mit unserer Crew zu unseren liebsten Beats und in unseren liebsten Sommerfits abrocken können, es bedeutet leider auch, dass die Gewalt gegen Frauen* wieder steigt. Jedes Jahr werden zur Open-Air-Saison zahlreiche Fälle von körperlicher und sexueller Gewalt oder Belästigung gemeldet. Die Dunkelziffer ist leider wie immer erheblich höher. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sind über 80 % aller Frauen* einmal betroffen. Nicht alle diese Übergriffe passieren selbstverständlich auf Festivals – aber man kann sich denken, dass man an einem Ort mit vielen Menschen, die eventuell auf unterschiedlichen Mittelchen oder unter dem Einfluss von Alkohol stehen, extra vorsichtig sein muss. Deswegen haben wir euch 11 Tipps herausgesucht, die jede*r Festivalbesucher*in jeglichen Genders kennen sollte, um die beste Zeit des Jahres zu haben und sich beim Feiern sicher zu fühlen. Better safe than sorry!

1. Bleibt zusammen

Bleibt als Gruppe zusammen und lasst nie jemanden alleine zurück! Solltet ihr euch dennoch mal verlieren, macht einen Treffpunkt aus und wartet dort. Sich auf einem mehrere Quadratkilometer großen Festivalgelände zu suchen, bringt in der Regel nichts.

2. Achtet auf euren Drink!

Achtet auf euer Getränk und holt euch am besten verschließbare Getränke mit Deckel oder füllt eure Drinks in eine wiederverschließbare Wasserflasche. So spart ihr euch auch noch den Pfand-Stress. Zudem gibt es mittlerweile recht erschwingliche Tests, die zeigen, ob etwas in eurem Drink ist, das da nicht reingehört. Und: Trinkt ausreichend Wasser!

3. Location, Location, Location!

Setzt euch eine Stecknadel auf eurem Handy mit der Location eures Zeltlagers. Selbst wenn ihr kein Netz habt, könnt ihr so besser ausmachen, wo ihr hinmüsst. Oder macht euch eine Eselsbrücke indem ihr euch aufschreibt, bei welcher Bühne ihr rechts abbiegen müsst oder was bei euch in der Nähe ist. So könnt ihr andere Besucher*innen fragen, solltet ihr euch komplett verlaufen.

4. Maske 19

In Deutschland gibt es unterschiedliche Notrufhilfe, die an unterschiedlichen Orten funktionieren. Eine nennt sich „Maske 19“ und ist für Apotheken, Kliniken und Arztpraxen. Das Codewort wurde ins Leben gerufen, um Betroffenen von Gewalt und anderen Delikten zu ermöglichen, diskret Hilfe zu bekommen. Es wird dann der Polizeinotruf verständigt und euch solange sie eintreffen geholfen.

5. „Ist Luisa hier?“

Ähnlich des „Maske 19“-Codeworts funktioniert „Ist Luisa hier?“ Fragt ihr das das Barpersonal in einer Bar, einem Restaurant oder eben auf dem Festival, ist das Code dafür, dass ihr in Gefahr seid und euch wird geholfen solange. Die Initiative ist mittlerweile nämlich sehr bekannt, sollte das Personal jedoch nicht sofort wissen, dass ihr ein Codewort benutzt, probiert es bei der nächsten Person und sprecht im Freundeskreis über solche Tricks, sodass sie noch universeller anwendbar werden. Das meiste Festival-Personal wird heutzutage extra hierhingehend geschult.

6. Wo geht’s nach Panama?

Noch so ein wichtiges Codewort ist die Frage, wo es denn nach Panama geht, das neben Barpersonal auch in Security-Kreisen und bei sonstigem Festival-Personal Bekannt, weil viele Veranstalter*innen darauf setzen, ihr Personal dahingehend zu schulen. Fragt ihr das jemanden, werdet ihr sofort aus einer unangenehmen Situation genommen und in einen geschützten Bereich begleitet. Dort könnt ihr euch von Expert*innen mit Rat und Tat unterstützen lassen und das weitere Vorgehen besprechen.

7. Hotlines für einen sicheren Heimweg

Auf Festivals ist es leider manchmal nicht zu umgehen, dass man seine Gruppe verliert. Deswegen ist es immer hilfreich, sich Telefonnummern zu merken, die ihr zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und mit einer geschulten Person sprechen könnt, die euch ablenkt und den Heimweg oder den zu eurem Zelt weniger einsam erscheinen lässt. Das Heimwegtelefon ist seit einigen Jahren unter der 030/12074182 erreichbar.

8. Diese Handgeste kann euch helfen

Diese während der Corona-Pandemie erfundene Handgeste soll Menschen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, dazu dienen, in Video-Calls auf einfache und sichere Art und Weise und ohne Worte signalisieren zu können, dass sie Hilfe benötigen. Diese kann durchaus auf Festivals genauso hilfreich sein, deswegen klickt hier um zu sehen, wie sie funktioniert und merkt sie euch.

9. Sichert euer Zelt mit einem Zahlenschloss

Nicht nur, um eure Wertsachen zu schützen, ist ein Zahlenschloss sinnvoll, ihr könnt euch auch daran einschließen, wenn ihr schlaft und so sichergehen, dass keiner euer Zelt betritt, der oder die da nicht rein gehört.

10. Setzt auch bei Festivals auf Safer Sex

Egal ob ihr solo unterwegs seid und auf einen Flirt hofft oder mit eurem*r Partner*in, verhüten ist ein Muss, denn Festivals sind nicht unbedingt für ihre Hygiene bekannt. Neben der adäquaten Verhütung solltet ihr zudem mit eurem*r Partner*in besprechen, wo eure Grenzen liegen und womit ihr euch wohl fühlt.

11. Packt genügend Medikamente ein

Sich beim Feiern sicher zu fühlen, fällt leichter, wenn man auf alles vorbereitet ist. Nehmt also genügend Medikamente mit. Dazu zählen Essentials wie Ibuprofen oder ein anderes Schmerzmittel aber auch etwas, das euren Kreislauf nach der Party wieder in Schwung bringt, sodass ihr euch auf den Heimweg machen könnt und bei Kräften seid. Trinkpulver, die ihr mit Wasser mischt, eignen sich für unterwegs am besten. Sie bieten Elektrolyt- und Flüssigkeitszufuhr bei Salz- und Wasserverlusten des Körpers und bringen euch selbst nach dem schlimmsten Hangover wieder auf die Beine! 

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