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#So könnten die Bayern Mailand schlagen

So könnten die Bayern Mailand schlagen

Wird der FC Bayern diese bittere Niederlage wegstecken? Die Basketball-Profis hatten am Dienstag im ersten Viertelfinale eines deutschen Klubs in der Euroleague Olimpia Mailand phasenweise dominiert, zur Halbzeit 44:27 geführt. Zwar fanden die Italiener mit Hilfe der früheren Euroleague-Champions Kyle Hines, Sergio Rodriguez und Luigi Datome zurück ins Spiel und gingen in Führung. Aber 1,2 Sekunden vor dem Ende lagen die Bayern nach zwei Freiwürfen von James Gist 78:77 wieder vorne: Auszeit Mailand, Absprache des letzten Spielzuges.

Die Münchener machten es den Italiener leicht. Schon beim ersten Block ging die Zuordnung verloren, und dann mussten sie durch ein Anspiel direkt an den Korb noch die bittere 78:79-Niederlage hinnehmen. Ein Blackout in letzter Sekunde setzt die Bayern unter Zugzwang im zweiten Spiel der Serie „best of five“ an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/MagentaSport) wieder in Mailand. Wie kommen sie zum Ausgleich?

Ein effektives Umschaltspiel wird von entscheidender Bedeutung sein. München ist eine der besten Schnell-Angriff-Mannschaften der Euroleague und braucht diese Punkte gegen die starke Halbfeldverteidigung der Italiener in der zweiten Halbzeit. Dabei wird vor allem Spielmacher Wade Baldwin gefordert sein, der wegen seiner Athletik für Mailand nur schwer zu kontrollieren ist. Dabei stellt sich die Frage, ob sich die Bayern eher wieder mit ihren langen Spielern, einer großen Formation, an Mailand anpassen oder etwas kleiner spielen. Angesichts der Sehnenverletzung von Nick Weiler-Babb während des ersten Spiels dürfte die letztere Variante aber nur phasenweise möglich sein.

Großer Respekt vor dem Bayern-Center

Im Halbfeldspiel war offensichtlich, dass der 28-malige italienische Meister großen Respekt vor Jalen Reynolds hat. Er wurde in bestimmten Momenten von zwei Mailändern gleichzeitig verteidigt. Die Profis des viermaligen Euroleague-Siegers Ettore Messina „doppelten“ den Bayern-Center. Mit schnellerer Ballbewegung und guten Abständen zwischen den Spielern könnte München daraus mehr Vorteile ziehen als am Dienstag. Denn das Doppeln von Reynolds führt zu mehr Spielraum für einen anderen Bayern-Spieler. Eine schnellere Ballbewegung wäre grundsätzlich für Münchens Angriffsspiel gut, das in der zweiten Halbzeit gegen ballorientierter agierende Mailänder – auch weil sich einige Bayern-Spieler zu spät vom Ball trennten – ins Stocken geriet.

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In der Defensive setzten die Deutschen auf ihre bewährten Rezepte, verteidigten gewohnt stark gegen den Dreipunktewurf und übergaben bei Blocksituationen die Gegenspieler (Switch). Das funktionierte vor der Pause ausgezeichnet, weil die Münchner die daraus entstandenen Größen- und Schnelligkeitsnachteile fast neutralisierten. Trotz 15 „Switches“ gelangen den Mailändern nur sechs Punkte. Sie verließen die Teamstruktur, agierten statisch und verzettelten sich immer wieder in Einzelaktionen. Erst in der zweiten Halbzeit fanden sie das Mittel, indem sie den Ball durch einen zusätzlichen Pass in die Spielfeldmitte unter den Korb brachten. Dieses Zuspiel müssen die Bayern konsequent verhindern.

Weitaus schwieriger dürfte es werden, den großen Auftritten von Sergio Rodriguez die Bühne zu entziehen. Der ehemalige NBA-Akteur wird von Coach Messina nur sehr dosiert eingesetzt, kann aber eine Partie in nur wenigen Sequenzen auf den Kopf stellen. Am Dienstag war der Aufbauspieler in der ersten Halbzeit völlig wirkungslos geblieben, inspirierte dann aber zu Beginn des Schlussviertels mit acht Punkten das Comeback der Italiener und erzielte später mit einem Dreipunktewurf das eminent wichtige 77:74.

Undankbare Aufgabe für Lucic

Da neben dem langzeitverletzten Nihad Djedovic mit Weiler-Babb jetzt ein weiterer Top-Verteidiger der Münchener ausfällt, ist Kapitän Vladimir Lucic erster Kandidat für diese undankbare Aufgabe. Tatsächlich verteidigte der Serbe mit Abstand am besten gegen Rodriguez, indem er seinen Größenvorteil clever einsetzte. Aber Lucic ist eigentlich zu wichtig, um ihn mit einer Spezialaufgabe zu betreuen. Mit nur sechs Punkten blieb er im Auftaktspiel ebenso unter seinen Möglichkeiten wie Baldwin (zehn) und Reynolds (sieben). Trotzdem war der Außenseiter über weite Strecken mehr als nur ebenbürtig. Das sollte Hoffnung geben, aber dieses Trio muss ebenso wie Paul Zipser (fünf) im weiteren Verlauf der Serie mehr punkten, denn die Münchner können sich nicht darauf verlassen, dass Spieler wie D.J. Seeley (23) und JaJuan Johnson (zehn) konstant auf diesem Niveau spielen.

Die Bayern haben am Dienstag eine große Chance vergeben. Der psychologische Vorteil liegt nach dem Comeback-Sieg bei den favorisierten Italienern. Die Münchner wollen eins der ersten beiden Spiele gewinnen, bevor es zum dritten nach München geht. Das wird schwerer werden als am Dienstag.

Der Autor ist zweimaliger Trainer des Jahres der Basketball-Bundesliga.

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