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#So steht die Sache um den Klimawandel

So steht die Sache um den Klimawandel

Wir sind schuld

Der Mensch hat das Erdklima verändert, daran ist nach dem neuen, sechsten Sachstandsbericht der mit der Sichtung der naturwissenschaftlichen Befunde beauftragen IPCC-Arbeitsgruppe kein vernünftiger Zweifel mehr möglich. Um 1,1 Grad ist die Temperatur an der Erdoberfläche im globalen Mittel über den Wert zu vorindustrieller Zeit gestiegen, Landflächen erwärmten sich im Schnitt um 1,6 Grad, Ozeane um 0,9 Grad. Dieser Anstieg ist beispiellos seit mindestens 2000 Jahren und wohl auch seit Beginn des Holozäns vor 12.000 Jahren. So warm wie heute war die Erde zuletzt in der Eem-Warmzeit vor 125.000 Jahren. „Die gesamte Erwärmung ist anthropogen“, sagt Karsten Haustein vom Helmholtz-Zentrum in Geesthacht. Diese Aussage ist möglich, weil die Unsicherheiten erheblich reduziert worden seien. Die Erwärmung ist eine Folge der Treibhausgasemissionen, stellt der Bericht fest. Deren Anstieg seit dem Jahr 1750 sei „eindeutig vom Menschen verursacht“. Haupttreiber des Erderwärmung ist das Treibhausgas Kohlendioxid: Sein Anteil in der Atmosphäre erhöhte sich in diesem Zeitraum von 280 ppm (CO₂-Moleküle pro Million Luftmoleküle) auf jetzt 413 ppm. Der CO₂-Gehalt der Luft ist damit so hoch wie seit mindestens zwei Millionen Jahren nicht.

Das Klima ist empfindlich

Andreas Frey

Freier Autor in der Wissenschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Die sogenannte Klimasensitivität gibt an, wie stark sich die Erde erwärmt, wenn sich der CO₂-Gehalt der Atmosphäre verdoppelt, also von vorindustriellen 280 ppm auf 560 ppm steigt. Die vergangenen Klimaberichte lieferten wenig Erhellendes hierzu, noch im fünften Bericht von 2013 gingen die Forscher von einer Erhöhung von 1,5 bis 4,5 Grad bei einer Verdopplung aus. Diese recht breite Spanne ist im sechsten Bericht nun reduziert worden. Man rechnet nun mit einer Erwärmung von 2,5 bis 4 Grad infolge einer Verdopplung des CO₂-Gehalts in der Luft. Das ist einerseits eine gute Nachricht, weil kanadische Klimaforscher noch vor zwei Jahren Horrorschlagzeilen über einen möglichen Anstieg von 5,7 Grad generierten, andererseits wird damit auch das 1,5-Grad-Ziel, auf das sich die Weltgemeinschaft in Paris geeinigt hat, faktisch unerreichbar.

Das Jahrtausendproblem: Kurz vor dem Jahr  2000  begann das Klima sich signifikant anders zu entwickeln (grün), als es sich ohne den Menschen entwickelt hätte (blau).


Das Jahrtausendproblem: Kurz vor dem Jahr 2000 begann das Klima sich signifikant anders zu entwickeln (grün), als es sich ohne den Menschen entwickelt hätte (blau).
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Bild: IPCC WG1 AR6/F.A.Z. Graphik Piron

Extrem ist das neue Normal

Keine einzige Region der Erde entkommt dem Klimawandel. Überall wird sich das Wetter in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erheblich ändern. Zum ersten Mal befasst sich der Klimabericht daher auch mit der sogenannten Attributionsforschung. Dabei geht es um die Zuordnung von Extremwetterlagen. Am stärksten zeigt sich der Klimawandel in häufigeren und intensiveren Hitzewellen, wie sie derzeit den Mittelmeerraum heimsuchen. Zudem gehen die Forscher davon aus, dass extreme Hitze künftig häufiger in Kombination mit Dürre auftritt und damit die Bodenfeuchte senkt. Solche Doppelschläge von Hitze und Dürre sind besonders gefährlich, weil sie die Vegetation ausdörren und die Feuergefahr erhöhen. Zunehmen werden in einer wärmeren Welt auch Starkregenereignisse und damit Überflutungen sowie die Heftigkeit von Wirbelstürmen, die zahlenmäßig eher seltener auftreten.

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