#Soldat wegen Diskriminierung nach Nordkorea

Pjöngjang hat sich zum ersten Mal offiziell zum Grenzübertritt des US-Soldaten Travis King von Südkorea nach Nordkorea geäußert. Die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas, KCNA, berichtete am Mittwoch, die nordkoreanischen Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass der US-Soldat absichtlich und illegal die Demarkationslinie überschritten habe, um in Nordkorea oder einem Drittland Zuflucht zu suchen.

„Während der Ermittlungen gestand Travis King, dass er sich entschlossen habe, in die Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) zu kommen, weil er schlechte Gefühle gegen unmenschliche Behandlung und Rassendiskriminierung in der US-Army hege“, berichtete KCNA. Die ungleiche amerikanische Gesellschaft habe ihn desillusioniert.

Der US-Soldat Travis T. King hatte die Demarkationslinie zwischen Südkorea und Nordkorea Mitte Juli bei einem privaten Besuch mit einer Tourgruppe überschritten. Nach Angaben von US-Beamten hatte er die Grenze absichtlich überquert.

Die Joint Security Area mit der Demarkationslinie liegt unweit des Ortes Panmunjom, wo 1953 der Waffenstillstand zwischen den Parteien des Koreakriegs geschlossen wurde. Einen Friedensvertrag gibt es bis heute nicht, die Länder befinden sich de jure noch immer im Krieg. Die Joint Security Area ist zugleich auch der einzige Teil der demilitarisierten Zone, der Touristen unter Aufsicht zugänglich ist. Travis King nutzte eine dieser Besuchergruppen – in Zivilkleidung – für seine Aktion.