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#Stablecoins als mögliches Systemrisiko

Stablecoins als mögliches Systemrisiko

Das schnelle Wachstum der Emissionen sogenannter Stablecoins könnte mit der Zeit die Funktionsfähigkeit des Marktes für kurzfristige Kredite beeinträchtigen, befürchtet die Rating-Agentur Fitch. Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an konventionelle Währungen gebunden ist und die diese Stabilität durch die Haltung von Reserven zu erreichen suchen. Fitch machen dabei vor allem Stablecoins Sorgen, die entweder nur teilweise oder durch Anlagen abgesichert sind, die selbst von den Kreditmärkten abhängig sind. Nach Daten der Blockchain-Datenplattform Chainalysis, lag im ersten Quartal das Transaktionsvolumen  von Stablecoins mit 869 Milliarden Dollar um 40 Prozent über dem von Bitcoin.

Vergleichsweise wenig problematisch sei etwa der USD Coin, der zweitgrößte an den Dollar gebundene Stablecoin, der 1:1 durch Dollareinlagen bei der Zentralbank gedeckt wird. Dagegen wird der größte Stablecoin, Tether, zur Hälfte durch kurzfristige Unternehmensanleihen (Commercial Paper) gedeckt. Diese Bestände könnten höher sein als die der meisten erstklassigen Geldmarktfonds. Eine plötzliche Massenrückgabe von Tether könnte die Stabilität der kurzfristigen Kreditmärkte beeinträchtigen, wenn diese während einer Abwärtsbewegung des Marktes eintrete, besonders wenn gleichzeitig auch andere Stablecoins verkauft mit einer ähnlichen Reservestruktur verkauft würden. Das Risiko eines Runs habe sich schon beim Zusammenbruch des Stablecoin, Iron im Juni gezeigt.

Auch Diem ist vor allem durch Anleihen gedeckt

Diese Ansteckungsrisiken könnten den Druck in Richtung einer strengeren Regulierung des Bereichs erhöhen. Auch der von Facebook geplante Dollar-Stablecoin Diem soll mindestens 80 Prozent der Reserven in risikoarmen kurzfristigen Staatspapieren halten und nur 20 Prozent in bar oder täglich verfügbaren Geldmarktfonds, die auch in solche kurzfristigen Staatspapiere investieren. Fitch macht darauf aufmerksam, dass die amerikanischen Aufsichtsbehörden festgestellt haben, dass Stablecoins wie Tether sich als instabil erweisen könnten, wenn sich die Renditeaufschläge kurzfristiger Kredite erheblich ausweiten sollten, wie es etwa 2020 oder 2007/08 der Fall war. Dies stehe im Gegensatz zu der Art und Weise, wie Stablecoins in der Öffentlichkeit vermarktet würden.

Eine strengere Regulierung wird sowohl in den USA als auch in Europa derzeit diskutiert, Zeitplan und Details seien aber unklar oder Änderungen vorbehalten. Eine verstärkte Regulierung könne die Transparenz verbessern und eine schrittweise Migration von Stablecoin-Besicherungsreserven zu weniger riskanten Vermögenswerten erzwingen. Fitch hält es für unwahrscheinlich, dass Behörden eingreifen würden, um Stablecoins zu retten, auch um zu vermeiden, dass diese entsprechend riskant konstruiert werden. Die Behörden könnten allerdings eingreifen, um Händler und Geldmarktfonds zu stützen, sollten Rückgaben von Stablecoins zu einem breiteren Abverkauf von Commercial Paper führen oder diesen verstärken, um die Funktionsfähigkeit des Marktes aufrecht zu erhalten.

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