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#Stromio & Co: Sammelklage gegen Stromanbieter und leere Büros

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Stromio & Co: Sammelklage gegen Stromanbieter und leere Büros

Seit der Pleite von TelDaFax vor etwas mehr als zehn Jahren gab es keinen so großen Stromanbieter-Skandal mehr wie rund um das Aus von Stromio und Grünwelt. Der WDR hat Stromio einen Besuch abgestattet – und erstaunliche Bilder gedreht.

Stromzähler
Drehen sich die Stromzähler für manche Kunden bald wieder schneller?Bildquelle: Stadtwerke Karlsruhe

Vor Weihnachten klemmten Stromio und Grünwelt ihren Stromkunden über Nacht den Saft ab. Einige Wochen vorher war es die Firma gas.de, die ihren Gaskunden kein Gas mehr lieferte – ebenfalls von heute auf morgen. Hinter allen drei Firmen steckt das gleiche Firmengeflecht rund um Ömer Varol. Das Besondere: Die Firmen sind bis heute nicht in einem Insolvenzverfahren. Nach eigenem Bekunden werden aktuell die Endabrechnungen der Kunden erstellt.

Der WDR hat nun die Firmenstandorte in Kaarst besucht – geöffnet hat ihnen bei Stromio und Co. niemand. Im Gegenteil: nach Darstellung des WDR sind die Büroräume bis auf drei Feuerlöscher geräumt. Ob es sich dabei wirklich um kurzfristig geräumte ehemalige Büros der Firma handelt oder es Büroräume einer anderen Firma waren, lässt sich nicht mit Sicherheit nachvollziehen. Die Bilder suggerieren zumindest, dass keine andere Firma im Gebäude ansässig ist und war. Auch ist unklar, ob die Mitarbeiter nun die weitere Abwicklung möglicherweise aus dem Homeoffice übernehmen.

Wie bereits vor einigen Tagen berichtet, steckt hinter dem Firmengeflecht des Ömer Varol letztlich die Firma Callax Holding. Auch auf dem Telekommunikationsmarkt war und ist das Imperium tätig. Die Fäden scheinen am Ende in Richtung Niederlande zu laufen. Dem WDR-Bericht zufolge scheitert Varol übrigens nicht das erste Mal mit einem Stromanbieter. Demnach ist Varol vor einiger Zeit auch schon in Großbritannien gescheitert. 2019 musste dort Brilliant Energy vom Markt gehen.

Sammelklage gegen Stromio & Co. geplant

Unterdessen will das Berliner Legal-Tech-Unternehmen Veneko mit einer Sammelklage Schadensersatz von den Energiediscountern Stromio, Gas.de und Grünwelt Energie verlangen. Das sagte Veneko-Geschäftsführer Tobias Hirt dem Handelsblatt. Es ist die erste öffentlich bekannte Sammelklage gegen die Kaarster Anbieter von Gas und Strom. Die Sammelklage organisiert das Unternehmen zusammen mit Matthias Moeschler. Auf dessen Blog Verbraucherhilfe Stromanbieter haben sich 4.400 Ex-Kunden gemeldet, die an einer Schadensersatz-Klage interessiert sind. Mit einer großen Masse an Forderungen habe Veneko „eine bessere Verhandlungsposition“, so Veneko-Geschäftsführer Hirt. Für die Sammelklage fallen vorab keine Gebühren an. Veneko behält jedoch eine Erfolgsprämie von einem Drittel ein, wenn die Ansprüche durchgesetzt werden.

Das Handelsblatt schreibt, der aus der Einstellung der Strom- und Gaslieferung resultierende Schaden für Privatkunden könnte Schätzungen zufolge im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen. Die Kündigungen wurden von den Unternehmen mit den „Preisexplosionen an den europäischen Energiehandelsplätzen“ begründet. Wie Stromio und Gas.de auf die Schadensersatzforderungen reagieren werden, ließen die Unternehmen auf Anfrage der Zeitung unbeantwortet.

Bildquellen

  • Stromzähler: Stadtwerke Karlsruhe

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